Der Milan, "der Rote«, hat hier sein Revier, und wenn der nun neugierig wäre, statt Ausschau zu halten nach Beutegetier, -er sah^{1 manches Schöne, auf Ehre!}

Er sah' auf den Feldern die Bauern im Schweiß und Gärten mit Veilchen und Flieder. Er sah' schöne Häuser, gepflegt und in Weiß, und segnend die Kirche darüber.

Er hörte von Nachbarn manch freundliches Wort und Beten am Bußweg, am steilen. Er hörte im Lädchen das Neu'ste vom Ort, Musik, um zum Tanze zu eilen.

Es röche nach Braten dort oben im Wald, und Heuduft würd' drunter sich mengen. Es roch auch nach Farben, denn hier wird gemalt, wenn Ginster erblüht an den Hängen.

Der Milan, »der Rote«, kann überall hin,

er fliegt über Wälder und Höhen.

Doch hat er, so scheint's, nur dies Dörflein im

Sinn. Ich kann unsern Milan verstehen!

Christa Feltgen, Steffcln