Neubau integrativer Kindertagesstätte

Gemeinsames Projekt der Stadt Daun und der Lebenshilfe Kreisvereinigung Daun e. V.

Klaus Peter Metzger, Daun

Mit dem Bezug der integrativen Kindertagesstätte in Daun im Dezember 1996 und Januar 1997 konnten in der Kreisstadt mehrere provisorische Lösungen zugleich ersetzt werden. Aufgelöst wurde das Provisorium des Sonderkindergartens in Oberstadtfeld und die Kindergartengruppe im evangelischen Gemeindehaus. Außerdem zog die Kinderkrippe aus einer Mietwohnung in die Tagesstätte um, und die

Aussiedlerkinder des Übergangswohnheimes Dronkehof fanden eine neue Bleibe. Fünf Jahre vergingen vom ersten Planungs- bis zum letzten Pinselstrich- Nun werden künftig 115 bis maximal 130 behinderte und nichtbehinderte Kinder unter einem Dach zusammenleben und spielen können. Diese Einrichtung ist in ihrer Form einmalig in Rheinland-Pfalz. Das besondere an ihr ist, dass Kinder mit den unterschiedlichsten Voraussetzungen unter einem Dach Betreuung, Förderung und Verpflegung bekommen. Drei- bis sechsjährige sogenannte Regelkindergartenkinder, behinderte Kinder, Krippenkinder ab dem ersten Geburtstag, Aussiedlerkinder und sechs- bis vierzehnjährige Hortkinder.

Die Gesamtkosten des Projektes liegen bei vier Millionen Mark. Bauherren sind die Stadt Daun und die Lebenshilfe. Die Trägerschaft hat inzwischen die Lebenshilfe Kreisvereinigung Daun alleine übernommen. Hierdurch sollen vor allem Entscheidungswege verkürzt und alltägliche Abläufe vereinfacht werden. Zur Nutzung der sieben Gruppen umfassenden Kindertagesstätte gehören im Erdgeschoss drei Gruppen für behinderte und nichtbehinderte Kinder, das Büro der Leiterin, der Personalraum, ein Mehrzweckraum, die Haupt- sowie die Kinderküche. Im Obergeschoss finden sich vier Gruppen für Krippen-, Regel- und Hortkinder. Vorhanden sind auch ein Babyraum, ein Schlafraum, ein H aus auf gaben räum, die Kinderküche, der Hauswirtschaftsraum sowie die notwendigen Sanitärräume. Alle Gruppenräume liegen in süd- oder südwestlicher Richtung und haben einen direkten Ausgang nach außen, entweder auf eine Terrasse oder einen Balkon.

Im Haus arbeiten 29 Angestellte, darunter sind 18 Erzieherinnen, Heilpädagoginnen und Kinderpflegerinnen, fünf Praktikantinnen, zwei hauswirtschaftliche Kräfte, eine Sprachtherapeutin, eine Ergotherapeutin, eine Psychologin und eine Verwaltungsfachangestellte. Allerdings arbeiten viele lediglich als Teilzeitkräfte. Mit der Fertigstellung dieser integrativen Kindertagesstätte in der Stadt Daun verfügt der Landkreis Daun nun über ein flächendeckendes Angebot. Behinderte und nichtbehinderte Kinder, familienorientierte Horte mit kleinen, altersgemischten Gruppen und Krabbelstuben existieren auch anderswo schon. Diese Zusammenfassung unter einem Dach könnte jedoch Modellcharakter haben und zukunftweisend sein.