Tapetenwechsel

Tapetenwechsel ist ein Wort wo mancher nur an Urlaub denkt, wenn ich Tapeten Wechsel sage, wird auch Tapete aufgehängt.

Die Sonne scheint zum Fenster rein, zeigt mir, was hier von Nöten die Küche, braun von Dunst und Rauch, braucht dringend jetzt Tapeten.

Die Arbeit ist fast stets für mich, die Meister sind zu teuer, ich find die Arbeit fürchterlich, mir graut davor geheuer.

Doch was nun sein muss. das muss sein, die alten müssen runter, drum geh ich und kauf neue ein, dabei werd ich recht munter.

Am anderen Morgen geht es los, die Möbel muss ich rücken, die Unordnung ist riesengroß, das kann mich jetzt nicht drücken.

Und die Tapete, die da hängt, die muss nun erst verschwinden, und weil sie ziemlich gut geklebt, muss ich mich richtig schinden.

Im Eimer rühr ich Oeckweiß an, und in der Schüssel Kleister, da soll noch einer sagen mir, ich sei kein guter Meister.

Nun mach ich alle Risse zu, mit einer Spachtelmasse, die Arbeit ist ganz tadellos, ich find mich selber Klasse.

Die Decke streich ich Strich für Strich, und singe dabei heiter, und klettere vom Stuhl zum Tisch brauch dabei keine Leiter.

Schnell geht voran die Arbeit hier, es macht mir langsam Freude, da öffnet sich die Küchentür: »Wer kommt denn da, noch heute?«

Frau Nachbarin macht mir Besuch, die seh ich gerne kommen, sie bindet um ihr Haar ein Tuch, und wird in Dienst genommen.

Zügig geht es nun voran schon um die dritte Ecke, dann machen wir mal Kaffeepaus', drum schnell den Tisch ich decke.

Mit neuer Kraft gehts weiter dann es kommt die Fensternische, da klappt es anfangs gar nicht recht vor Zorn ich heimlich zische...

doch endlich ist das Werk vollbracht mit Hilfe meiner Nachbarin - sie sagt mir eilig Gute Nacht und ich ihr Dankeschön.

Zu Bett geh ich noch lange nicht, da kennt ihr mich noch schlecht. Zuerst wird noch geputzt, gewischt weil ich gern fertig werden möcht'.

Derweil kommt auch mein Mann noch heim, ich geb ihm schnell sein Essen, dann lässt auch er mich ganz allein ersitzt im Fernsehsessel.

Und als mein Werk vollendet ist, lobt er mich meiner Müh, »So hell ist unsere Küche nun«... Ich müd ins Bett jetzt geh.

Irmlinde Meyer, Duppach