Aktuelles Kreisgeschehen

25 Jahre Heimatjahrbuch Landkreis Daun

Helmut Klassmann, Daun

25 Jahre - für viele ein Grund zum Feiern; für uns ein Anlass, Rückblick zu halten auf 25 Jahre Heimaljahrbuch.

Zum Geburtstag im Jahre 1973 schrieb der damalige Herausgeber des ersten Buches, Landrat Martin Urbanus: Endlich ist es soweit. Das erste Jahrbuch des Kreises Daun in Verbindung mit dem Eifeljahrbuch 1973 liegt vor uns, und ich gebe ihm alle guten Wünsche mit auf den Weg.

Eine seit Jahren schmerzlich empfundene Lücke im Schrifttum des Kreises Daun beginnt sich mit dem Heimatjahrbuch 1973 zu schließen. In Zusammenarbeit mit dem Eifelverein war es uns möglich, diesen Band der Öffentlichkeit zu übergeben und wir hoffen, dass jährlich weitere folgen, die von jung und alt von Bewohnern und Freunden des Kreises mit Spannung erwartet und mit Freuden begrüßt werden.

Nach 25 Jahren können Herausgeber, Redaktionsausschuss und die Autorinnen und Autoren mit Stolz zurückblicken und feststellen, dass die Lücke im Schrifttum des Kreises durch das Heimatjahrbuch geschlossen werden konnte. Es ist inzwischen fester Bestandteil der Heimatliteratur geworden. Lag die Auflagenzahl im Jahre 1973 noch bei 1.000 Exemplaren, wurde sie 1981 auf 4.500 erhöht und liegt inzwischen bei über 7.000 Exemplaren, das heißt bei etwa 23.000 Haushalten im Kreisgebiet erreicht das Heimatjahrbuch im Schnitt fast jeden dritten Haushalt. Diese Zahlen belegen die große Akzeptanz des Buches in der Öffentlichkeit. Zuerst wurde das Heimatjahrbuch in Zusammenarbeit mit dem Eifelverein herausgegeben. Im Jahre 1981 setzte sich eine neue Konzeption des Buches durch, die im wesentlichen von Nico Sastges entworfen wurde, den der damalige Landrat Karl-Adolf Orth als Vorsitzenden des Redaktionsausschussesgewinnen konnte. Seit 1988 wird der Redaktionsausschuss von Marianne Schönberg geleitet. Ihm haben seit 1981 neben den Vorsitzenden angehört: Franz Josef Ferber, Helmut Klassmann, Alois Mayer, Hans Mühlhaus und Theo Pauly t. Seit diesem Jahr wirkt der langjährige Autor Friedhelm Wißkirchen im Redaktionsausschuss mit. Neben den Mitgliedern des Redaktionsausschusses sind als langjährige Autoren, zum Teil sogar noch aus der Anfangszeit des Jahrbuches, besonders zu nennen: Erich Mertes, Erwin Schoning, Werner Schönhofen, Herbert Wagner, Prof. Matthias Weber, Fried bert Wißkirchen.

In den 25 Jahren haben 550 verschiedene Autorinnen und Autoren mitgewirkt. Auf rd. 5.000 Seiten wurde berichtet. Um die vielen Beiträge einfacher aufzufinden, wurde im Jahre 1991 eine Bibliographie über die Jahrbücher von 1973 bis einschließlich 1990 herausgegeben. Die Bibliographie erschließt über Sachthemen, Autoren, Orts- und Personenregister die Jahrbücher. Sie hat auch über die Grenzen des Kreises Daun viel Beachtung gefunden. Die Landräte Martin Urbanus, Hans Wilhelm Römer, Karl-Adolf Orth und Albert Nell als Herausgeber des Buches standen und stehen voll und ganz zum Heimatjahrbuch. Sie unterstützen und fördern die Arbeit an diesem wichtigen Werk über die Ereignisse der Heimat. Dem jeweiligen Redaktionsausschuss wurde in der Gestaltung, und was besonders herauszustellen ist, inhaltlich freie Hand gelassen. Denn es soll nicht ein Verwaltungsbericht oder eine Selbstdarstellung der Kreisverwaltungsbericht erfolgen, sondern ein Standardwerk der Heimatliteratur geschaffen werden. Seit 1981 mit Beginn der Neukonzeption, ist das Heimatjahrbuch trotz einer stetigen Auf lägensleigerung jeweils innerhalb weniger Wochen vergriffen. Anfang der 80er wurde das Jahrbuch erstmals im Beisein der Autorinnen und Autoren der Öffentlichkeit vorgestellt. Diese Praxis wurde bis heute beibehalten und die große Resonanz an dieser Veranstaltung zeigt, dass es ganz wichtig ist, in einem lockeren Gedankenaustausch das Gespräch mit den Autorenkollegen zu führen. Auch das Wechseln der Veranstaltungsorte und die regionale Berücksichtigung der einzelnen Verbandsgemeinden hat sich als gut erwiesen.

Auf zwei Jahrbücher sei an dieser Stelle besonders hingewiesen, und zwar auf das gemeinsame Heimatjahrbuch 1995 mit der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens und auf das Schwerpunktthema im Jahrbuch 1991 nach Öffnung der Mauer mit dem Partnerkreis Neuhaus am Renn weg.

Jedes Jahr werden wesentlich mehr Beiträge eingesandt als in das Jahrbuch aufgenommen werden können. Die Bereitschaft, neue Beiträge zu liefern, scheint zumindest bisher unerschöpflich zu sein. Den Redaktionsausschuss trifft hier die schwierige Aufgabe auszuwählen, und dabei die Zielsetzung, eine möglichst breite Streuung der Themen zu erreichen, nicht aus dem Auge zu verlieren. Damit sich viele Leser angesprochen fühlen, ist auf die regionale Ausgewogenheit zu achten, ferner dürfen aktuelle Entwicklungen und geschichtliche Rückblicke nicht fehlen. Wo sonst kann man noch Gedichte und Texte in Eifeler Mundart finden, wenn sie nicht im Heimatjahrbuch abgedruckt werden. Um dem Ganzen eine attraktive Seite zu verleihen, wurden Foto- und Karikatur weit bewerbe angeboten. Ein Rätsel zum Inhalt des Buches lockt mit interessanten Preisen. Dabei ist zu erwähnen, dass sehr viele Einsender auch aus benachbarten Regionen zu verzeichnen sind. Seit 1981 erfolgt die Herausgabe des Heimatjahrbuches in Zusammenarbeit mit dem Weiss-Druck in Monschau. Druck, Aufmachung und technische Qualität des Heimatjahrbuches sprechen für sich.

Auch das jährlich pünktliche Erscheinen des Buches Ende Oktober/Anfang November hat zum Erfolg beigetragen. Während in den ersten Jahren die Titelseiten mit Fotos von Arbeiten einheimischer Künstler gestaltet wurden, prägt seit 1981 die heute bekannte äußere Aufmachung das Heimatjahrbuch. Beachtlich ist auch der Verkaufspreis. Betrug er 1973 bereits 9,20 DM, konnte er 1981 bei der Neukonzeption auf 7,50 DM reduziert werden und liegt heute noch mit 9,90 DM im Bereich des Preises der 70er Jahre. Für einen Zeitraum von 25 Jahren ist der Verkaufspreis praktisch sehr stabil geblieben. Die Auflistung dieser Daten und Fakten zeigt deutlich, dass vor dem Erscheinen des Heimatjahrbuches eine Lücke in der Aufarbeitung dieser Themen vorhanden war und sie dadurch geschlossen werden konnte. 25 Jahre sollen uns anspornen, weiterzumachen, für Neuerungen offen zu sein, damit in weiteren 25 Jahren genauso positiv Rückschau gehalten werden kann.