Duppach wurde 1150 Jahre alt

Maria Surges, Duppach

Im Jahre 846 wurde Duppach erstmals in der Aufschrift eines Erlasses von Kaiser Lothar urkundlich erwähnt. Folglich ist der Ort mindestens 1150 Jahre alt. Dies war für die Gemeinde mit Recht ein guter Grund, Geburtstag zu feiern, mit dem ganzen Dorf und vielen Gästen. Es war in der Tat ein Fest der ganzen Bevölkerung. Wie hätte der Gemeinderat auch ohne die Unterstützung der Vereine und der Bürgerinnen und Bürger Duppachs ein solches Fest feiern können? Kirchenchor, Feuerwehr, Landfrauen, Sportverein, Junggesellenverein - alle waren sie zur Stelle, halfen bei den Vorbereitungen, beim Fest und bei den Auf räum arbeiten. Schön, dass es dieses ehrenamtliche Engagement noch in unseren Dörfern gibt. Mit der Feier im Juni 1996 allein war es jedoch noch nicht getan. Duppach durfte sich in der Sendung "Morgenläuten" von SWF 4 vorstellen, und die Landfrauen hatten anlässlich des Jubiläums einen Theater- und Mundartabend vorbereitet, der im November stattfand. Viele Aktivitäten in einem Jahr für ein Dorf mit etwa 330 Einwohnern.

1150 Jahre verdienen es, Rückschau zu halten, einige wichtige Begebenheiten zu erwähnen. Zitat aus Eiflia illustrata: »Duppach mit dem Taufbach und Dreesbach liegt nördlich von Büdesheim. Am Oosbache die Mühle - aber in einiger Entfernung vom Dorfe am Weiher. Dieser Weiher ist ein Maar, wahrscheinlich der Krater eines ausgebrannten Vulkans, aber mit unbedeutendem Sandauswurfe. Dieser 63 Morgen große Weiher war der einzige See im Kreise Prüm und wegen seines Reichthums an Fischen, besonders an Karpfen, weit und breit berühmt. Der See wurde von Zeit zu Zeit abgelassen und gab einen bedeutenden Ertrag. Die Französische Regierung ließ den Weiher, der bis 1794 dem Grafen von Manderscheid gehört hatte, als National-Eigenthum am 1. Thermider XII. (20. Juli 1804) für 1550 Frs. 7413 Thlr. 10 Sgr.) verkaufen. Vor mehreren Jahren (1838) hat man den Weiher ausgetrocknet und in Wiesen verwandelt." Unter verschiedenen Namen wurde Duppach im Laufe der Geschichte erwähnt, so 893 als Pfarrort Dubach im Güterverzeichnis der Abtei Prüm, 1576 nannte man das Dorf Dupaich, 1674 wurde es auf einer Karte des Erzbistums Trier als Operbach eingetragen und 1854 erschien es unter dem Namen Duppart. Duppach gehörte zur Urpfarrei Büdesheim, kam in die Hand der Schönecker Vögte und als Unterlehen von diesen an die Familie von Schmittheim. Im Jahre 1334 verkauften Mechtilde, Witwe des Herrn Diedrich Rübsass von Schmittheim, und ihre Kinder Arnold, Diedrich und Drude, ihr Dorf Duppach mit Leuten, Gericht, Kirchengift, Gülten und allem Zubehör an Herrn Gerhard von Blankenheim für 800 Mark Kölnisch.

Es wurde dem Hofe Lissendorf zugeteilt und blieb zur Französischen Revolution ein Teil der Grafschaft Manderscheid-Blankenheim. Bereits früher, im Jahre 1282 wurden Brenden und Unterbechem (beides frühmittelalterliche Dörfer in der Gemarkung Duppach) zusammen mit Steffeln, Auel und Daun vom Herrn von Schleiden an den Herrn von Blankenheim verkauft. Im 30jährigen Krieg waren die beiden Wüstungen durch Brandschatzungen oder Seuchen verschwunden. Als 1743 das Pfarrhaus neu erbaut wurde, erwähnte der Chronist, dass es noch immer kein Schulhaus gebe. Auch 1778 hatte sich dies noch nicht geändert, jedoch wurde die Winterschule vom 1. Dezember bis 1. März abgehalten. Der Unterricht fand in den Stuben der einzelnen Häuser statt.

Als Besoldung hatte der Lehrer den Wandeltisch in den einzelnen Häusern des Dorfes und er erhielt von jedem Kind monatlich 3 alb (36 al-bus = 1 Gulden).

Ab 1846 gab es in Duppach eine Schule. Erster Lehrer war Johannes Dohm (vom 16.11.1846-1. 10. 1888). Joseph Meyer (geb. 1857), der 1895 als Bruder Wendelin für das Missionshaus zu Steyl nach Nordamerika ging und dort unter dem Pseudonym »Jodokus« 1925 die Gedichtsammlung »Frohe Sänge« schrieb, war einer seiner Schüler.

Heute hat Duppach keine Schule mehr. Ein im Jahre 1965 neu errichtetes Gebäude wurde bereits 1979 wieder geschlossen. Seitdem besuchen die Duppacher Kinder die Schulen in Gerolstein. Nach umfangreichen Renovierungsarbeiten wird das alte Schulgebäude seit 1992 als attraktives Dorfgemeinschaftshaus genutzt. Eine Pfarrkirche erschien in dem um 1330 entstandenen Registrum archidiac. s. Petri m. Trevir (Trierer Archiv VIII, S. 15). In den folgenden Jahrhunderten erfolgten An- und Erweiterungsbauten. Heute steht nur noch das spätgotische Chor. Es wird als Friedhofskapelle genutzt und ist nach Renovierungsarbeiten 1988/89 ein Schmuckstück für das Dorf.

Duppach war bis zum Jahre 1551 Filiale von Sarresdorf, sicherlich bedingt durch den Verkauf von 1334 und damit die Zugehörigkeit zur Grafschaft Manderscheid-Blankenheim. Dies scheint auch die Ursache gewesen zu sein, weshalb der Pfarrer 1570 nicht vor dem Visitator erschien, denn der lutherische Graf von Manderscheid-Blankenheim versuchte in seiner Grafschaft das Luthertum einzuführen, was ihm jedoch nicht gelang.

Der heilige Hubertus war und ist Schutzpatron der Kirche. Im Jahre 1751 schenkte der kölnische Dompropst Graf Johann Karl, Erb-Truch-seß von Waldburg-Zeil, der Kirche einige Reliquien vom heiligen Hubertus.

Als von 1923-1926 eine neue Kirche gebaut wurde, zählte die Pfarrei Duppach 700 Seelen. Hierbei waren wohl auch die Einwohner von Auel mitgezählt, das seit 1803 als Filiale zur Pfarrei Duppach gehört. Die Finanzierung des Neubaus erfolgte über Holzhiebe im Gemeindewald, Ausschreibung einer Geldlotterie, Erhöhung der Steuern sowie eine Hauskollekte bei den katholischen Bewohnern der Rheinprovinz.

Nur einige historisch belegbare Daten sind hier aufgeführt worden. Nicht dabei erwähnt wurden Not, Armut, Krankheit und Seuchen, Krieg und Unterdrückung, die bis in die Mitte unseres Jahrhunderts für die Bewohner der Eifel und damit auch unseres Dorfes ständiger Begleiter waren.

Seit 50 Jahren nun kein Krieg mehr, keine Seuchen, keine Armut - ist uns bewusst, wie gut es uns heute geht?