Das Eifel-Vulkanmuseum

Ein weiterer Baustein des GEO Zentrums Vulkaneifel

L Eschghi & H. Rudolf, Daun

Das neue Eifel-Vulkanmuseum in Daun wurde am 8. November 1996 eröffnet und verzeichnete Ende Mai 1997 schon 8000 Besucher. Großen Zuspruch findet das Museum nicht nur bei den Einheimischen und Urlaubsgästen, sondern vor allem bei Schulklassen, Studenten und Geowissenschaftlern. Das Eifel-Vulkanmuseum ist als Bestandteil des GEO Zentrums Vulkaneifel ein Medium zwischen den G eo wisse n scharten und der Öffentlichkeit und hat sich zum Ziel gesetzt, die natürlichen Grundlagen des Lebens allgemeinverständlich zu erläutern. Die didaktischen Mittel sind hierbei interaktive Computerprogramme, Landschaftsmodelle, Exponate, Schautafeln und Fotos.

Die spezielle Thematik des Museums ist natürlich der Vulkanismus und zwar in dem Sinne weltweit und insbesondere der Vulkanismus in der Eifel, der den Zeitraum von 600 000 bis 10000 Jahren vor heute umfasst. Im Eingangsbereich des Eifel-Vulkanmuseums wird die Entwicklungsgeschichte des Vulkanismus und seine Erscheinungsformen weltweit anhand von Schautafeln dargestellt sowie die dadurch determinierte Entstehung und Differenzierung von Gestein und dessen Kreislauf im Wandel der Zeiten. Entsprechende Exponate liefern einen visuellen Eindruck von der großen Vielfältigkeit der »Steine«. Ebenfalls im Eingangsbereich befinden sich zwei Modelle zum Themenbereich der Plattentektonik. Die Weltkarte enthält eine Vielzahl von Informationen. So bedeuten beispielsweise die verschiedenen Farben der Karte verschiedene Alter der Landmassen. Durch Leuchtdioden, die in die Karte integriert sind, und eine Bedienerkonsole können diverse vulkanische Phänomene sichtbar gemacht und miteinander in Korrelation gesetzt werden, wie zum Beispiel aktiver Vulkanismus und Subduktionszonen. Mit dem Computermodell kann der Besucher unter anderem eine Reise durch die Zeiten machen und sich so die Land- und Wasserverteilung in den einzelnen Erdzeitaltern zeigen lassen. Dieses nicht nur in die Vergangenheit, sondern auch in die Zukunft.

Im zweiten Bereich des Eifel-Vulkanmuseums wird der regionale Vulkanismus behandelt. Neben vielen Exponaten aus der Vulkaneifel wird ein sogenannter Lackabzug gezeigt, eine Abfolge von vulkanischen Ablagerungen, die mit Hilfe einer Lackfilm-Methode verfestigt und so in das Museum verbracht worden ist. Dieser Abzug ist bis heute einmalig in seiner Art in Deutschland.

Ein weiteres Modell befasst sich mit dem Vulkanismus. Durch einen Touch Screen Bildschirm können mit Hilfe einer Projektion auf ein maß-stabgetreues Landschaftsmodell der Westeifel vulkanische Phänomene sichtbar gemacht werden. So lassen sich beispielsweise geologische Anschnitte, Blockbilder, Vulkanausbrüche und die damit verbundenen Aschenverteilungen in ihrer Entwicklung darstellen. Es können ebenfalls einzelne geographische Schwerpunkte visualisiert werden. Der Publikurnsmagnet schlechthin ist das Modell eines typischen Schlackenkegels in der Vulkaneifel. Mit Hilfe einer Fußpumpe lässt sich -rotglühendes Magma" durch einen Förderschlot an die Erdoberfläche pumpen. Durch einen Kontakt wird dann eine Eruption ausgelöst, die sich durch Dampf-, Licht- und Geräuscheffekte bemerkbar macht. Ein weiteres Modell behandelt die intermittierende Quelle des Wallenborn. Es handelt sich hierbei um eine Simulation der sich abwechselnden Gasaustritte und Ruhephasen der Wallenborner Quelle. Das letzte Modell in diesem Raum zeigt den Unterschied zwischen einem Maar- und einem Kratersee an der Erdoberfläche und im Untergrund, indem dieses Modell aufklappbar ist. Alle diese genannten Modelle werden hinreichend durch Schautafeln erläutert und Exponate stellen den praktischen Bezug dar. Der letzte Raum des Eifel-Vulkanmuseums stellt alle Einrichtungen des GEO Zentrums Vulkaneifel vor. Auf einer großen Wandkarte der Vulkaneifel sind Themen abrufbar wie: Vulkanismus, Maare, Schlackenkegel, Buntsandstein, Devon, Mineral- und Thermalquellen und Erzbergbau. Hier wird die topographische Lage einer Auswahl von Aufschlusspunkten auf der großen Wandkarte per Leuchtdiode angezeigt; gleichzeitig erscheint ein Foto dieses Aufschlusspunktes auf einem Monitor, wie zum Beispiel der jüngste Vulkan in Deutschland, das etwa 8 000 Jahre alte Ulmener Maar. In diesem Raum wurde versucht, die Gesamtheit aller geologischen Teileinrichtungen in der Vulkaneifel darzustellen, so dass der Besucher sich einen Überblick über die geowissenschaftliche Öffentlichkeitsarbeit verschaffen und die Aufschlusspunkte je nach Interesse auch begehen kann.

Mit dem Eifel-Vulkanmuseum hat das GEO Zentrum Vulkaneifel einen Sitz bekommen, in dem neben dem Museum auch ein Schulungsbereich vorhanden ist, wo Seminare und Vorträge abgehalten werden können, wie das Mikroskopieren von Mineralien.

 

Computermodell und Weltkarte

(Foto: Anne Herder-Krüger)

Schlackenkegel

(Foto: Anne Herder-Krüger)

Ulmener Maar

(Foto: Archiv WFG)

Pseudobrookit

(Foto: E. van der Meersche)