Aktuelles Kreisgeschehen

Heinz-Peter Hoffmann, Hillesheim

Arbeit statt Sozialhilfe

Die eigens bei der Kreisverwaltung eingerichtete Koordinierungsstelle konnte zwischenzeitlich über 100 Sozialhilfeempfänger in Sozialversicherungspflichtige Beschäftigungs- oder Qualifizierungsmaßnahmen einbinden. Eine erfolgreiche Bilanz, die dank Unterstützung von Kommunen, Verbänden und der freien Wirtschaft mit dazu beiträgt, die berufliche und soziale Integration der Hilfeempfänger zu verbessern. Eine besondere Beschäftigung und Anpassungsfortbildung für arbeitslose Aussiedler konnte jetzt dank Unterstützung der Europäischen Union gemeinsam mit der DEKRA Akademie starten. Zielsetzung dieser Maßnahme ist, die im Sozialhilfebezug stehenden arbeitslosen Aussiedler gezielt auf die Bedürfnisse des Arbeitsmarktes auszubilden, zu qualifizieren und die Vermittlungschancen zu verbessern. In der von der DEKRA Akademie in Gerolstein angemieteten Halle werden so beispielsweise berufsspezifische Fähigkeiten im Bereich der Metalltechnik, der Schweißtechnik, der Kfz-Technik, der Baumaschinentechnik oder der Fahrerausbildung angeboten. In der ersten Maßnahme, die 13 Monate dauert und auch ein entsprechendes Integrationspraktikum beinhaltet, konnten 20 Arbeitsverträge durch die Kreisverwaltung angeboten werden.

Firmenansiedlung in Mehren

Im Industriegebiet in Mehren wurde der erste Spatenstich für eine der bedeutendsten Unternehmensansiedlungen der letzten Jahre im

Kreis Daun vollzogen. Auf einer Fläche von etwa 38 500 qm wird die Firma Besin Deutschland in den nächsten Jahren mehr als 35 Mio. DM investieren. Das Endziel ist die Schaffung von mindestens 50 Dauerarbeitsplätzen. Die holländische Firma Besin schafft sich ein bedeutendes Standbein in der Eifel; in Mehren entstehen unmittelbar an der Autobahn Produktions-, Forschungs- und Entwicklungsgebäude. Das Mutterunternehmen Besin hat seinen Sitz in Ermelo in den Niederlanden und ist europäischer Marktführer in der Herstellung und Verarbeitung von Papierwaben und Wabenplatten. Die Produkte finden Verwendung in der Möbel- und Autoindustrie, als Verpackung in der Getränkeindustrie sowie als Wand- und Deckenverkleidungen.

Tagungen und Kongresse

Rund 80 Hydrogeologen aus Deutschland, Frankreich, Belgien, Österreich, den Niederlanden und Slowenien waren als Tagungsgäste im Landkreis Daun. Das Treffen mit regionalen und methodischen Beiträgen stand unter dem Motto »Neues über Thermal- und Mineralwässer«. Ebenfalls fand die 67. Jahrestagung der Paläontologischen Gesellschaft statt, die ebenfalls ein hochkarätiges Tagungspublikum in die Vulkaneifel lockte. Die geologischen Grundlagen der Eifel waren hier Schwerpunkt der Veranstaltung, die im Jahre 1996 in Leipzig stattfand und 1998 in Berlin sein wird. Die gute Resonanz auf diese Veranstaltungen bringt die Bedeutung zum Ausdruck, die die Wissenschaft der Vulkaneifel beimißt, und unterstreicht auch die gute Zusammenarbeit, die das Geozentrum Vulkaneifel zu den Hochschulen und Universitäten unterhält.

Restmüllentsorgung

Der Kreis Daun kann ab dem Jahre 2004 seinen Restmüll auf die Deponie des Kreises Bitburg-Prüm in Plütscheid verbringen. So sieht es ein Vertrag vor, den die beiden Kreistage in Daun und Bitburg beschlossen haben. Eine Lösung zur Klärung der Entsorgungssicherheit war notwendig geworden, da zum 31. Dezember 2003 der Vertrag mit dem Kreis Euskirchen, auf dessen Deponie in Mechernich der Restmüll zur Zeit gebracht wird, ausläuft. Die Standortsuche für eine eigene Deponie im Landkreis Daun wurde eingestellt.

Geo-Park Gerolstein

Mit der Eröffnung der Routen 2-4 wurde nunmehr der Geo-Park in der Verbandsgemeinde Gerolstein komplettiert. Die Route 1 erschließt das Munterley-Plateau mit den »Gerolsteiner Dolomiten«. Route 2 zeigt Ablagerungsgesteine und Vulkanismus. Auf der Route 3 steht die Nutzung der Landschaft unter geowissenschaftlichen Aspekten im Vordergrund. Route 4 erläutert Zeitzeugnisse wie den Mühlsteinabbau und zeigt landschaftsformende Vorgänge wie die Moorbildung im Kylltal und im Salmwald. Nach den positiven Erfahrungen seit der Eröffnung der Route 1 versprechen sich die Verantwortlichen weitere positive Impulse, vor allem im Bereich von Wirtschaft und Tourismus. Bei der Eröffnungsveranstaltung würdigte der Direktor des Geologischen Landesamtes, Prof. Karl-Heinz Emmermann, den Geo-Park als ein »gelungenes Stück Öffentlichkeitsarbeit für die Geowissenschaften".

Existenzgründertag

Gemeinsam mit der Handwerkskammer Trier, der Industrie- und Handelskammer Trier, der Universität und der Fachhochschule in Trier sowie dem Institut für Mittelstandsökonomie veranstaltete die Wirtschaftsförderungsgesellschaft Daun-Vulkaneifel mbH in Gerolstein ihren ersten Existenzgründertag. Mit dieser Veranstaltung wurde eine Initiative zur Verbesserung der Situation von Existenzgründerinnen und Existenzgründern gestartet und sollte Mut machen, den Schritt in die Selbständigkeit zu wagen. In Kurzvorträgen wurden die Teilnehmer mit den wesentlichen Themen einer Existenzgründung vertraut gemacht. In Workshops berichteten erfolgreiche Existenzgründerinnen und Existenzgründer über ihre Erfahrungen. Eine Veranstaltung, die mit dazu beigetragen hat, das notwendige Rüstzeug und eine Startbasis in die Selbständigkeit zu vermitteln.

Multimedia im Kreis-Medien Zentrum

Die neuen Technologien haben nun auch im Medienzentrum des Kreises Daun Einzug gehalten. Kommunikation über Internet, Datenbank und Literaturrecherche über T-Online und ISDN sind ab sofort auch im Medienzentrum möglich. Das Medienzentrum ist über E-Mail erreichbar und ebenfalls mit einer Homepage im Internet vertreten. Stetig steigende Ausleihzahlen mit mittlerweile etwa 12 000 Ausleihen jährlich zeigen die Beliebtheit und das attraktive Angebot des Medienzentrums.

Berufliches Gymnasium

Ein berufliches Gymnasium für Technik und Wirtschaft soll an den Berufsschul Standorten in Gerolstein und Daun entstehen. So sieht es ein Konzept vor, das von der Berufsbildenden Schule Gerolstein erarbeitet und vom Kreistag beschlossen wurde. Da in der Eifelregion ein wohnortnahes berufliches Gymnasium derzeit nicht besteht, erhofft sich der Kreis durch die Einrichtung eines solchen Gymnasiums eine wesentliche Bereicherung für das Schul- und Bildungsangebot im Landkreis Daun. Über den Einrichtungsantrag der Schule und des Kreises muss nun das Land entscheiden.

Kinderschutz

Der "Fachdienst Kinderschutz«, getragen von der Interessengemeinschaft für Kinderschutz und dem Dauner Caritasverband, hat sich zum Ziel gesetzt, von Missbrauch betroffenen Kindern und Jugendlichen bei ihren Bedürfnissen und Nöten zur Seite zu stehen. Damit wurde der Startschuss zu einem beispielhaften Gemeinschaftsprojekt der beiden Landkreise Bitburg-Prüm und Daun gegeben. Der Fachdienst mit Büros in Bitburg und Daun berät und betreut Kinder und Jugendliche in Problemsituationen; die Wünsche und Bedürfnisse der Kinder stehen im Mittelpunkt. Entsprechend der Infrastruktur in den beiden Eifelkreisen setzen die Träger auf eine dezentrale Struktur ihres Hilfsangebotes. Zur Zeit sind 15 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, allesamt für diese Aufgaben weitergebildete Fachleute, von Erzieherinnen bis zu Psychologinnen, engagiert.

A1

In Anwesenheit zahlreicher Bundestags- und Landtagsabgeordneter, den Örtlichen Kommunalpolitikern und vielen Bürgerinnen und Bürgern konnten die Staatssekretäre Norbert Lammert vom Bundesverkehrsministerium und Günter Eymael vom rheinland-pfälzischen Verkehrsministerium den 4,6 Kilometer langen Autobahnabschnitt der A1 zwischen der Anschlussstelle Daun und dem Autobahndreieck Vulkaneifel für den Verkehr freigeben. Beide

Staatssekretäre versprachen bei der Verkehrsfreigabe, sich für den Weiterbau einzusetzen. Landrat Albert Nell brachte aus Sicht des Landkreises nochmals die Bedeutung des Lückenschlusses der A 1 zwischen Tondorf und der jetzigen Anschlussstelle Daun zum Ausdruck und rief alle Verantwortlichen auf, dafür einzutreten, dass der Lückenschluss der A 1 keine unendliche Geschichte werde. Der Planfeststellungsbeschluss des nächsten 8 Kilometer langen Bauabschnittes von der Anschlussstelle Daun/Darscheid bis zur Anschlussstelle der Bundesstraße B 410 (AS Kelberg) hat in der Zwischenzeit ebenfalls Rechtskraft erlangt. Hier ist es wichtig, dass für diesen Bauabschnitt jetzt die Finanzierung sichergestellt werden kann.

Gesundheitsamt

Mit Beginn des Jahres 1997 ist das bisher staatliche Gesundheitsamt in die Kreisverwaltung Daun eingegliedert worden. Notwendig wurde dies durch das neue Landesgesetz zur Neuordnung des öffentlichen Gesundheitsdienstes, wonach in ganz Rheinland-Pfalz die Gesundheitsämter als bisherige Sonderbehörden in die Kreisverwaltungen eingebunden werden. So wechselten zum Januar 1997 elf Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, bisher Beamte und Angestellte des Landes Rheinland-Pfalz, in den Kreisdienst. Organisatorisch werden diese Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unter Leitung der Medizinaldirektorin Dr. Sagemüller als eine eigenständige Abteilung in die Kreisverwaltung eingegliedert. In den Anfängen des Gesundheitsdienstes war diese Aufgabe bereits dem kommunalen Bereich zugeordnet. So erfolgte in den Jahren 1928 und 1929 eine erste intensive Beratung in den Kreisgremien zur Einstellung eines Kreismedizinalrates. Mit Kreismedizinalrat Dr. Conrad wurde zum 1. Juli 1930 erstmals ein Mediziner in den Kreisdienst eingestellt. Im Jahre 1934 wurden dann die staatlichen Gesundheitsämter gebildet, die, jetzt etwa 62 Jahre später, wieder in die Kreisverwaltung eingegliedert werden.

»Unser Dorf soll schöner werden«

Kreissieger im '97er Wettbewerb »Unser Dorf soll schöner werden - Unser Dorf hat Zukunft« sind in der Sonderklasse die Ortsgemeinde Steffeln und in der Hauptklasse die Ortsgemeinde Üxheim. Bei den acht Teilnehmern in der Hauptklasse belegte die Ortsgemeinde Bleckhausen den zweiten Platz und Gerolstein-Oos den dritten Platz. Die weiteren Teilnehmer in dieser Klasse waren Utzerath, Daun-Rengen, Lissendorf, Neroth und Üxheim-Niederehe. Hinter Steffeln belegten in der Sonderklasse die Ortsgemeinden Mehren, Deudesfeld und Jünkerath-Glaadt die weiteren Plätze. Der'97er Wettbewerb zeichnete sich insbesondere durch veränderte Richtlinien aus. Die Gewichtung für den gestalterischen Bereich wurde zugunsten der wirtschaftlichen Entwicklung, Entwicklungsperspektiven und Eigeninitiative zurückgestuft. Damit soll das Dorf als Ganzes gesehen werden und die gemeinsame Verantwortung für die Entwicklung des Ortes zum Ausdruck kommen. Das ehrenamtliche Engagement, Initiativen im sozialen und kulturellen Bereich, im Bereich von Vereinen, Jugendgruppen sowie der Alten- und Kinderbetreuung, kulturelle Veranstaltungen oder die Pflege der Dorftradition standen deutlicher im Vordergrund als bisher.

Kreishaushalt 1997

Die Finanzschwäche des Landkreises war vielfach Thema in der regionalen Berichterstattung. Sie prägt - wie in den Vorjahren - den Kreishaushalt für das Jahr 1997. Ohne die Investitionen - also im Verwaltungshaushalt - sind Ausgaben von 96 Mio. DM veranschlagt. Diesen Ausgaben stehen Einnahmen von nur 83 Mio. DM gegenüber, so dass eine Deckungslücke von 13 Mio. DM verbleibt. Aus dem nebenstehenden Diagramm wird deutlich, dass über die Hälfte der Ausgaben, nämlich 53 %, allein für Sozial- und Jugendhilfe aufgewendet werden. Die größten Kostenfaktoren in diesem Bereich sind Kosten für die Heimunterbringungen von alten und pflegebedürftigen Menschen.

Den Ausgaben stehen Einnahmen aus Steuern (Grunderwerb- und Jagdsteuer = 3,7 Mio. DM), allgemeinen Zuweisungen von 22 Mio. DM, Kreisumlage von 25,4 Mio. DM sowie Einnahmen aus Kostenerstattungen und Ersatzleistungen von 32,3 Mio. DM gegenüber.