Der Hof in Müden

Dr. Heinrich Schunck, überarbeitet von E. Schmitz

In Müden ist die Erinnerung an Josef v. Görres noch lebendig. Seine Voreltern sollen einst im Dauner Hof gewohnt haben; das Görres-Haus trägt seinen Familiennamen, ebenso eine Straße im Neubaugebiet, auch ist die Grundschule in Müden nach ihm benannt. Es lohnt sich, diesen Dingen einmal nachzugehen, dabei auch der für ihre Zeit so charakteristischen Geschichte des Dauner Hofes besondere Aufmerksamkeit zu schenken.

1. Der Dauner Hof im Adels-Besitz

Der Dauner Hof hat seinen Namen von dem alten Geschlecht der Herren zu Daun (Eifel), als deren Besitz er erstmalig in einer Urkunde erwähnt wird. Im Jahre 1395 lag Dietrich II., »der Alte«, Herr von Daun und Bruch, in heftiger Fehde mit Gerhard VTI. von Blankenheim. Viele Ritter aus der Eifel und den Nachbargauen standen auf Dietrichs Seite; den Blankenheimer aber unterstützten die Isenburg, Virne-burg und Wied, die einflussreichsten Dynasten des Landes. Da gelang den Blankenheimern ein großer Schlag: Sie nahmen Dietrichs gleichnamigen Sohn, genannt »der Junge«, mit einer Schar edler Herren gefangen. So wurde Dietrich genötigt nachzugeben. Am Tage nach St. Matthaeus (22. Sept.) 1395 verpflichtete er sich, für seinen Sohn Dietrich 6 000 Gulden Lösegeld an Gerhard von Blankenheim zu zahlen." Im weiteren Verlauf dieser Schuldenangelegenheit versetzte Dietrich der Alte zusammen mit seinem Sohn Dietrich dem Jungen, nachdem die Fehde bereits am 23. Januar 1396 durch Friedensschluss beendigt worden war21, am Tage nach St. Laurentius (11. August) 1396 an Gerhard für ein Darlehn von 4000 Rheinischen schweren Gulden Ländereien und Einkünfte in der Westeifel und an der Saar, sowie die Höfe zu Müden und Kern an der Mosel (Moselkern).Jl Gerhard, der von König Wenzel die erbliche Grafenwürde erlangt hatte und ein umsichtiger Verwalter und Mehrer seines Besitzes war, legte auf die kleinen Streugüter an der unteren Mosel wenig Wert; im Jahre 1398 verpfändete er gegen 2 000 Rheinische Gulden die Höfe zu Müden und Kern weiter an seinen Neffen Arnold und dessen Gemahlin Margaretha von Waldeck41, die von der unteren Mosel stammte und dort begütert war. Auch Arnold blieb nicht lang Nutznießer des Daunschen Eigentums in Müden und Kern. Am Walpurgistag (1. Mai) 1402 verkauften Dietrich, Herr zu Daun und Bruch, und Lucie, seine Ehefrau, die Güter zu Müden und Kern, die inzwischen an sie zurückgefallen waren, für 200 schwere Mainzer Gulden an die Eheleute Richard Hurt v. Schönecken und ihre Erben Henco und Contgin von Brandscheid.sl Dietrichs Sohn, Dietrich IV., fand 1420 auf einer Fahrt ins Heilige Land den Tod. Mit ihm starb die Brucher Linie der Herren von Daun aus; ihre Besitzungen gingen - mit Ausnahme der Herrschaft Bruch -auf des Verstorbenen Schwester Irmingardis und ihren Gemahl, Dietrich II. von Manderscheid, über. Einige Zeit hierauf (Zeit und Umstände sind nicht näher bekannt) erwarb das Haus Manderscheid als Erbe der Herren von Daun den alten Besitz dieser Familie von Müden und Kern zurück, ohne ihn auf die Dauer behalten zu können." Die ehrgeizigen Bemühungen des Archidiakons Ulrich von Manderscheid um die Nachfolge des Trierer Erzbischofs und Kurfürsten Otto (gest. 1430) und die zu seiner Unterstützung herbeigeführte »Manderscheider Fehde« (1432 bis 1436) hatten die Kräfte der Familie außerordentlich beansprucht. Der Erbanfall der Herrschaften Schleiden, Blankenheim und Gerolstein an Dietrich III. von Manderscheid (1468) brachte seinem Hause einen beachtlichen Zuwachs an Macht; die Behauptung dieser Erwerbungen verzehrte aber ganz beträchtliche Mittel. Zahlreiche andere Fehden Dietrichs - selbst mit seinem Sohne Wilhelm - steigerten seinen Geldbedarf noch weiter. Nach mehrjährigem Streite musste er einen Herrn von Sombreff mit 4000 Oberländischen Rheinischen Gulden entschädigen. Diese und andere Schulden waren für jene Zeit recht bedeutend. Um seine Verhältnisse zu ordnen, war er genötigt, Gelder aufzunehmen und hierfür Sicherheiten zu stellen. So verpfändete er im Jahre 1454, also noch zu Lebzeiten seines Vaters Dietrich II., Bitburg und Dudeldorf, 1476 einen Hof in Ahrweiler und zwei Dörfer. Zuletzt schritt er zu Veräußerungen. Am Tage Petri Kettenfeier (1. August) 1481 verkaufte er mit Konsens der erbberechtigten Verwandten an den Prior und Konvent der Carthause St. Alban bei Trier für 3 990 Gulden seine Höfe zu Müden, Moselkern und Kerne auf Clottener Berg (Landkern) mit allem Zubehör und allen Gerechtigkeiten." In gleicher Weise erwarb sieben Jahre später, am 24. Juni 1488, die Carthause St. Alban bei Trier von Dietrich den Dauner Hof in Mertloch (auf dem Maifelde) für einen Kaufpreis von 880 flor.81

2. Der Dauner Hof im Besitze der Trierer Carthause

In der Zeit von 1396 bis 1481, also im Verlaufe von weniger als 90 Jahren, haben die ehemals Dauner Güter in Müden und Moselkern durch Verpfändung, Rückfall, Verkauf sechsmal den Besitzer gewechselt; in dieselbe Zeit fällt nur ein Erbfall vom Vater auf den Sohn.91 Über die äußeren Geschicke der Güter geben die Urkunden also gute, wenn auch nicht ganz lückenlose Auskunft, sie schweigen aber über Art und Größe des Besitzes, über Bodenbau, Erträge, Frondienste, Pacht- und Erbverhältnisse. Das Interesse der jeweiligen Eigentümer und Nutznießer an einer wirtschaftlichen Hebung des Besitzes war - wohl auch infolge des Wirtschaftsumbruchs - offensichtlich gering; er diente ihnen nur als Handelsobjekt. Dies alles änderte sich, als die Carthause St. Alban bei Trier 1481 die Dauner Güter in Müden und Moselkern kaufte. Mehr als 300 Jahre blieben sie im unangefochtenen Besitz der Carthäuser. Einige Vertragsurkunden, ein Weistum vom Jahre 1608, mehrere Zinsregister, Güterbeschreibungen mit Fortführungen des Weistums und zahlreiche Renovationen unterrichten, namentlich seit der Mitte des 17. Jahrhunderts, über alle hier interessierenden Fragen.101 Den Zeitverhältnissen entsprechend war die Wirtschaftsführung der Carthäuser in ihrer Grundeinstellung konservativ; sie erstrebte aber eine sachgemäße Nutzung und Rendite des Bodens, ohne der allmählichen sozialen Besserstellung der Hofleute und Pächter entgegenzustehen. Wirtschaftlicher Mittelpunkt des Güterbesitzes war der Dauner Hof in Müden, der nach seinen Besitzern auch Carthäuser Hof genannt wurde. Ihm unterstanden alle Ländereien des Ordens in Müden und Moselkern, die bald noch durch weitere Erwerbungen, besonders in Burgen, vermehrt wurden. Die Höfe in Landkern und Mertloch wurden gesondert bewirtschaftet. Der Dauner Hof in Müden war ein freiadliger Hof mit allen zuständigen Vorrechten, insbesondere der Steuerfreiheit. Er lag an einer Gemeindestraße, heute Speichstraße genannt, und bestand aus Hofhaus, Kelterhaus und beiliegendem Ho-stert oder Bongert (Baumgarten); hierzu kamen noch die Zehntscheuer und ein Herrenhäuschen. Die Verwaltung des Besitzes war einem Schultheiß übertragen, den Prior und Konvent der Carthause St. Alban bestellten. Er hatte das Hofgedinge zu berufen und zu leiten, die Ländereien zu verpachten, beim Tode eines Erbpächters den Übergang der Ländereien auf die Erbberechtigten zu regeln, die Bodenbenutzung und insbesondere die jährliche Bestellung zu überwachen, die Geldzinsen einzusammeln, die Naturalleistungen nach Menge und Güte zu prüfen und zu verrechnen. Er wohnte im Hofhaus und konnte die landwirtschaftlichen Räume und Einrichtungen des Hofes für seinen Lebensunterhalt benutzen; außerdem standen ihm als »Bestallung« (Entgelt) die Erträge der beiden Gärten, einiger Wiesen, Äcker und Weingärten und Anteile an bestimmten Renten und Leistungen zu. Im übrigen war der Besitz der Carthause in Müden, Moselkern und Burgen teils an die eigenen Hofleute (Gehöfer), teils an freie Lehnsleute, zumeist in Erbpacht, vergeben. Verhältnismäßig groß war die Zahl der »Sonderungen«, an Pächter überlassene Ländereien, die von jedem Pachtzins frei waren und nur hilfsweise für die Verpflichtung aus anderen Pachtverhältnissen desselben Hof- oder Lehnsmannes hafteten. Insgesamt war der Dauner Hof

 

 

Stammhaus von Josef Görres in Müden.

mit einem Areal von mehr als 60 ha mit allen Pachten, Renten, Zinsen, Naturallieferungen eine Grundherrschaft mittlerer Größe, wobei zu bedenken ist, dass die Verteilung des Lehns- und Pachtbesitzes auf viele Köpfe bei verhältnismäßig geringen Entgelten einer größeren Zahl Kleinbauern die wirtschaftliche Existenz sicherte oder mindestens erleichterte. Die Wirtschaftsführung des Schultheißen wurde durch den Pater Schaffner der Trierer Carthause überwacht, der häufig zu den Hofgedingen erschien und alle Renovationen persönlich leitete. Eigenartig lagen die Verhältnisse in Moselkern."1 Hier war nur ein geringer Teil der zum Dauner Hof gehörigen Ländereien im Alleineigentum der Car-thause; es mögen dies wohl die ehemals Daunschen Güter und einige spätere Erwerbungen gewesen sein. An dem übrigen landwirtschaftlichen Besitz der Carthäuser in Moselkern waren die Herren v. d. Leyen und Eltz, die mit der dortigen Vogtei vom Kurfürsten belehnt waren, zu einem Drittel beteiligt. Dieses Condominium dürfte wohl auf eine ältere Zeit, vielleicht bis auf Erzbischof Balduin, zurückgehen.'21 Außerdem gehörten der Carthau-se vier Häuser in der Kirchgasse zu Moselkern, die einst aus dem Besitz der Vogtei in das Eigentum des Ordens übergegangen, aber von jeder ortsüblichen Verpflichtung gegenüber den Vogtherren frei waren."1 Ein Condominium für einige Ländereien war auch in Burgen; doch stand hier das weltliche Drittel nur den Herren v. d. Leyen zu. In jedem der drei Dörfer, besonders aber in Burgen, hatte die Carthause St. Alban auch Weingärten, Wiesen und Felder von adligen Familien zu Lehen genommen; diese Grundstücke wurden nach den Lehnsherren als Waldecker, Repgens, Romilians und Brenner Lehen bezeichnet und von den Carthäusern gegen Naturalquote oder Geldzins weiterverpachtet.

3. Die Familie Görres und der Dauner Hof

In einem Güterregister der Carthause St. Alban vom 25. Mai 1705141 wird als »der Herrn Carthäuser bei Trier Schultheiß zu Müden« ein Nikolaus Soeß bezeichnung: J. Moritz zeichnet. Die Soeß15' sind eine alte Müdener Familie, die in dem Orte heute noch unter dem Namen Süß ansässig ist. Unterschrieben wurde das Register von Johann Anton Görres, Schultheiß zu Müden. Dieser entstammte einer in Burgen eingesessenen Familie, wurde dort am 7. 1. 1674 geboren und verzog am 3. 1. 1700 nach Müden. Kurze Zeit darauf, am 19.1.1700, heiratete er in der Kapelle auf dem Bischofsstein die Anna Maria Soeß aus Müden, die am 22. Oktober 1679 als Tochter des eben erwähnten Carthäuser Schultheißen Nikolaus Soeß geboren war. Johann Anton Görres erwarb das Bürgerrecht zu Müden, wurde Hofmann des Dauner Hofes und erhielt, dank der geachteten Stellung seines Schwiegervaters, aber auch auf Grund seiner eigenen Zuverlässigkeit die Ämter eines Ortsschultheißen und Gerichtsschöffen zu Müden. Am 3. Juni 1708 wurde ihm ein Sohn geboren, der am 19. Juni desselben Jahres in der Taufe den Namen Matthias erhielt. Als am 23. Dezember 1714 Nikolaus Soeß starb, folgte ihm sein Schwiegersohn nunmehr auch als Carthäuser Schultheiß und wohnte seitdem mit seiner Familie im Dauner Hof. Dort ist er am 24. Dezember 1734 verstorben. Sein Nachfolger gehörte keiner der Familien Soeß oder Görres an. Infolgedessen mussten die Hinterbliebenen des Johann Anton Görres den Dauner Hof für den Nachfolger räumen und in eine andere Wohnung umziehen. Diese kann nur das heute als Görres-Haus bezeichnete Anwesen, Hauptstraße 44/46, sein, das nach der am Sturz der Haustür angebrachten Hausmarke und Jahreszahl von der Familie Soeß im Jahre 1722 erbaut worden war. Hier hat die Witwe Anna Maria Görres bis zu ihrem Tode am 9. Juli 1765 gewohnt."1 Matthias Görres kann nur kurze Zeit noch bei seiner Mutter geblieben sein. Er war Bäcker von Beruf und eignete sich wohl nicht für die kleinbäuerlichen Verhältnisse im Görreshause. Nach dem Tode seines Vaters verliert sich seine Spur in Müden. Am 14. August 1735 heiratete er in St. Castor zu Koblenz die Maria Gertrud Queng. Aus dieser Ehe wurde ihm, der in den »Riesen« in Koblenz eingeheiratet hatte und dort mittlerweile geachteter Wirt, Bäcker und Handelsmann geworden war, ein Sohn Moritz geboren, der der Vater unseres Josef v. Görres wurde. Wie sie bei allen geistlichen Korporationen verfuhr, brachte die französische Revolutionsregierung während der Besetzung der Rheinlande auch den Besitz der Carthäuser in Müden am 5. und 26. Januar 1804 unter den Hammer. Der Er-werber des Dauner Hofes, »Bürger« Weckbecker aus Münstermaifeld, legte einen Teil der Gebäulichkeiten nieder und erbaute unter Benutzung stehen gebliebener Mauern mit großer Raumverschwendung ein Haus, das später von der Kirchengemeinde als Pastorat erworben und hergerichtet wurde. Das Görres-Haus steht heute noch in Müden. Es verbindet erdentsprossene Kraft im Aufbau mit Geist und Schönheit in der Linienführung. Eigenschaften, die Josef v. Görres von seinen Voreltern, den Erbauern des Hauses, geerbt haben mag. Dagegen ist der Dauner Hof, das alte Pfarrhaus an der Speichstraße abgerissen worden; an ihn erinnert heute nur noch der dort neu angelegte Pfarrhausplatz.

Anmerkungen:

1) Staats-Archiv Koblenz, Abt. 29 A, Nr. 242. Stadtarchiv Trier. Sammlung Strasser, Fasz. 4, Blankenheim S. 49.

2) Fr. Töpfer, Urkundenbuch f. d. Geschichte des gräfl. und freiherrl. Hauses der Vögte von Hunolstein. Bd. 2, Nürnberg 1866/72, S. 70 f.

3) St. A. Koblenz, Abtig. 29 A, Nr. 258.

4) Stadtarchiv Trier, Sammlung Strasser, Fasz. 4, Blankenheim S. 50.

5) St. A. Koblenz Abt. 186 Nr. 229. Konsens des Johann Smydburgh von Schonenburg, Alftersche Sammlung Bd. 34, S. 399. Sammlung Strasser, Fasz. 17, Hurt von Schoenecken S. 62.

6) Zum Folgenden: Johann Friedr. Schannat, Eiflia Illustrata oder geographische und historische Beschreibung der Eifel. Hrsg. v. Georg Barsch. Bd. I, 1. Köln 1824, S. 305 ff; Bd. I, 2. Aachen 1825, S. 509 ff, 731, 781-ff, 789, 1047.

7) St. A. Koblenz, Abt. 186 Nr. 409 bis 418 a, b, c.

8) St. A. Koblenz, Abt. 146, Nr. 459. W. Günther, Codex diplomaticus Rheno-Mosellanus. Bd. 4, Koblenz 1825, S. 685, Nr. 374.

9) Von Richard Hurt von Schönecken auf seinen Sohn Johann und dessen Ehefrau, die Brandscheid'sche Erbin Entgin (wohl nach Vereinbarung Richards mit Contgin von Brandscheid). Beide Eheleute lebten noch 1482.

Sammlung Strasser, Fasz. 17, Hurt von Schoenecken S. 25 u. 49.

10) St. A. Koblenz, insbesondere Abt. 701 Nr. A VII l, ferner Abt. 186.

11) Renovation vom 26. 1. 1696, St. A. Koblenz, Abt. 186 Nr. 38.

12) Das dem Erzbischofe von alters her zustehende und von Balduin gegen Stift Münstermaifeld mit Erfolg verteidigte Patronat über die Kirche zu Moselkern lässt auf eine ehemalige Eigenkirche und damit auf alten Besitz der Trierer Kirche in Moselkern schließen; dieser Besitz lebte einmal in Vogteigütern, andererseits in dem Condominium Vogtei-Carthause fort, sofern man unterstellen darf, dass der Anteil der Carthause an Vogteiländereien von Balduin, dem großen Freunde und Förderer der Carthause St. Alban, herrühren.

13) Relation des Eltz'schen Vogtes Leo v. 7.10. 1708 nebst Nachträgen, Archiv Eltville.

14) St. A. Kobl. Abt. 701 Nr. A VII l, Nr. 157.

15) Zu den Vorfahren von Josef Görres vgl. G. Reitz, Müden und Burgen a. d. Mosel, die Heimat der Familie Görres. Mittelrhein. Geschichtsblätter 4, 1924, Nr. 7, S. 3 f. Heinrich Milz, Ahnentafel des Gelehrten und Politikers Josef v. Görres, Leipzig 1929 (Ahnentafel berühmter Deutscher II Nr. XXXI).

16) Das Görres-Haus ist also nicht der Dauner Hof, wie Reitz (Müden u. Burgen S. 4) und Karl Zimmermann, die Vorfahren von Josef Görres (Rhein. Heimatbl. 3, 1926, S. 296) vermuten. Der Dauner Hof lag mitten im alten Ortskern, umgeben von Wohn- u. Wirtschaftsgebäuden; nur nach der Mosel zu lagen Gärten, auch jenseits der Straße waren der Stallung mit kleinem Garten Wohnhäuser benachbart (Renovation v. 1. 6.1779, St. A. Koblenz, Abt. 186 Nr. 69). Dies alles trifft auf das spätere Pastorat in der Speichstraße zu, nicht aber auf das Görres-Haus, das - als letztes Haus am früheren Dorfende erbaut.