Einer, der zur Jugend hält.

Maria Agnes Pinn, Steffeln

Das war der Leitsatz von Franz Harings im Leben, zur Primiz in Benediktbeuren und im Sommer 1998 in seinem Heimatort Schüller. Im Neuen Testament steht über Jesus geschrieben... »er gibt sich mit den Sündern ab, er isst sogar mit ihnen«. Das setzte Franz Harings in die Tat um im Jugendhilfezentrum Don Bosco in einer therapeutischen Einrichtung im Haus Helenen-berg bei Trier. Das Fundament hierfür erwarb er im einfachen, intakten Familienleben. Am 3. Oktober 1967 kam er als drittes Kind von fünf Geschwistern im kleinen Eifeldorf Schüller zur Welt. Früh lernte er, Opfer zu bringen, mit ändern teilen und für alle da sein. Als eifriger Messdiener bekam er guten Kontakt mit dem Dominikus-Savio-Haus Jünkerath. Dort erkannte man schnell seine besonderen Fähigkeiten, förderte diese und gab ihm in der fröhlichen Gemeinschaft Starthilfen. Nach reiflicher Überlegung entschloss Franz sich, im »Steilhang« des Weinberges Gottes als Priester zu arbeiten. Gerade die gestrandete Jugend unserer Wohlstandsgesellschaft liegt ihm besonders am Herzen. Er will ihnen helfen zurück in ein Leben mit Verantwortung. Darum absolvierte er ein langes, intensives Studium, sowie praktische Ausbildung bei den Salesianern in Jünkerath, Benediktbeuren und Velbert, wo er sein Diakonat leistete. Am 15. August 1988, dem 100. Todesjahr Don Boscos, legte er seine erste Profeß ab. 1997 empfing er die Diakonatsweihe, im Sommer 1998 wurde er in Benediktbeuren zum Priester geweiht. Die letzte Primiz im Schüller feierten die Gläubigen vor 41 Jahren mit Hugo Finken und er war nun dabei, stand am Altar neben dem NEUEN, dem JUNGEN. Das gibt einer Gemeinde Mut und alle waren als Gäste gekommen, zur Hl. Messe, anschließend ins Gemeindehaus zum Feiern. Vom Haus der Eltern Johannes und Katharina Harings ging Franz nun als Priester zur Kirche, den Zweijährigen hatten die Eltern oft an der Hand, wenn die Glocke zur Messe rief. Das waren die Wege der Kindheit, wo er mit den Geschwistern und Freunden zur Schule lief, gespielt hatte, oft als Zeitungsjunge von Haus zu Haus ging, als Klepperjunge in der Karwoche zog - all diese Dorfstraßen hatten die Nachbarn in ein herrliches Blumenspalier verwandelt, am Elternhaus, an der Kirche, am Gemeindesaal waren kunstvolle Bögen aufgestellt - dazu lieh man sich in den umliegenden Orten sogar Wimpel und Fahnen aus. Alle Vereine trugen bei mit Geschenken zur Primiz, mehr als fünfzig Kuchen buken die Frauen und Freunde übernahmen die Bewirtung... so viele wurden satt. Franz Harings möchte sich bedanken, für alle Liebe, die ein ganzes Dorf ihm schenkte - Gottes Schutz und Segen möge ihn weiter begleiten.