Wehmut
Früher passte mir meine Haut
wie angegossen,
da gab es keine schlaffen
und verquollenen Stellen
Jetzt muß ich mein Ich
tüchtig schrubben
um hei der Morgentoilette
die kleinen Rollchen
und Falten
zu übersehen
Wehmütig lächle ich
in den Spiegel
und denke;
auch ihr werdet mich
eines Tages verlassen
und nicht mehr da sein,
wo ihr im Augenblick seid,
nämlich in meinem Mund,
denn alles ist nur geliehen
auf dieser Welt.
Verführung
Deine Worte
gleichen
einer Praline;
süß-
und schlecht
für mich.
Monika Engelhaupt, Müllenborn