Spuren im Schnee

All die Tiere, die vor Kälte

sich verstecken nun im Feld,

malen uns als Lebenszeichen

manch Geheimnis in die Welt.

 

Kommst du einmal in den Garten,

fällt es dir ganz sicher auf;

auf dem weißen Schneetuch liegen

kleine Spuren jetzt zuhauf.

 

Einen Strauß von weißen Röschen

malt's Kaninchen dir am Kohl.

Und der Kranz von Winterblümchen?

So was macht das Mäuschen wohl.

 

Auch die Miez ist dagewesen.

Sie hat schnurstracks dort zum Baum

vorsichtig den Weg genommen,

und der Vogel sah sie kaum.

 

Dabei malte sie dir Nelken

und es sieht wie Sternchen aus,

was die Amsel da geschrieben...

und was liest du noch daraus?

 

Nachbars Flocki kam dazwischen,

Vogels Zeit war nicht erfüllt.

Und du freust dich, durch den Winter

wird viel Leben dir enthüllt.

 

 

 

Nur eine

Es war mir geschehen

von heute auf morgen:

ich musst' ganz allein

uns' ren Garten versorgen.

 

Die Pflanzen aussetzen,

das könnt' ich noch

machen,

doch wie pflanzt man

Bohnen

und andere Sachen?

 

Die Gurken im Frühbeet

bekamen schon Ohren,

doch leider hat's draußen

noch immer gefroren.

 

Ein Nachbar, der half mir

Kartoffeln zu pflanzen,

die Zwiebeln und Erbsen,

die kamen im ganzen.

 

Nur mit meinen Gurken,

das blieb weiter stressig.

Ich hart' dreißig Pflanzen,

doch bald war das Essig.

 

Die Schnecken, die Kälte,

 für sie war's kein Leben,

und so hat's am Schluss

nur noch eine gegeben.

 

Die blühte wahrhaftig

und trug auch, die Liebe.

Die kriegt das

Verdienstkreuz

für all ihre Triebe.

 

Die Frucht, die als einz'ge

die Gurke getragen,

die wurd' drum verspeist

mit dem größten Benagen.

Christa Feltgen, Steffeln