Wind in den
Ähren
Man weiß doch, den Wind,
nein,
den kann niemand seh'n,
doch wenn all die Ähren
im Lenz lichtgrün steh'n,
gönnt er uns'ren Augen
doch einmal den Blick,
dann, wenn sie ihm folgen
das Feld lang ein Stück.
Er weht durch die Pflanzen,
als streichle die Hand
von spielenden Kindern
das sprießende Land.
Die Grannen der Gerste,
wie Seide so fein,
die tauchen voll Anmut
ins Wehen hinein,
und tanzen und wiegen
und biegen ihr Grün,
und laufen wie Wellen
am Boden dahin.
Welch Atmen und Tanzen,
welch lieblicher Hauch!
Und bleibst du dort stehen,
dann siehst du ihn auch.
Christa Feltgen