50 Jahre VdK JÜnkerath

Josef Jakob, Jünkerath

Im Jahre 1945 war das Deutsche Reich am Ende, der zweite der beiden Weltkriege vorbei. Nun galt es, sich der Opfer des Krieges anzunehmen.

In der amerikanischen Besatzungszone galt schon 1947 das Kriegsbeschädigten-Leistungsgesetz (KGLG). Inzwischen hatte sich der Verband der Kriegsopfer gebildet und durch Kundgebungen einheitliches Schwerbehindertenrecht verlangt. Im März 1950 trafen sich genau 30(!) an diesem Recht Interessierte im Jünkerather Gasthof Michaelis, um diese Gemeinschaft zu gründen. Jünkerath, Feusdorf, Esch und Schüller hatten sich geeinigt, eine Ortsgruppe zu bilden. Die Vorstandswahl erbrachte den 1. Vorsitzenden Johann Bell, seinen Stellvertreter Peter Wagner, den Kassenwart Karl Heukmes, den Schriftführer Peter Becker, die Beisitzer Alois Kaufmann, Josef Krump und Gerhard Schneider. Nach dem Tod des 2. Vorsitzenden Peter Wagner übernahm August Wagner dessen Nachfolge. Ganze 19 Jahre bemühte sich Johann Bell als Erster im Ortsverein um die kleinen und großen Sorgen des VdK.

Nach seinem Tode übernahm August Wagner den Vorsitz. Als Ortsvorsitzender gehörte er 1985-98 dem VdK-Kreisvorstand an.

Von 1952-1989 half er in Gemeinde- und Verbandsgemeinderat, die Belange des Verbandes zu vertreten. Dass er dies auch als Kreisausschussmitglied tun konnte, war außerordentlich hilfreich.

 

Von 1960 bis heute gilt den Toten des Krieges seine Sorge als Obmann für Kriegsgräberfürsorge.

Die Kriegsgeneration nahm in der Zahl der Mitglieder ständig ab.

Da half eine bundeseinheitliche Regelung, öffnete den Verband für Schwerbehinderte, also für Personen, die durch Arbeitsunfall, Wehrdienst, Schlaganfall oder sonstige Ereignisse zu Schaden gekommen waren. August Wagner warb, und es gelang ihm, den Ortsverband wieder auf etwas mehr als 70 Personen zu bringen. Er musste aber bedauern, dass die früher regelmäßigen Sprechtage der Kreisgeschäftsstelle seit einiger Zeit keine »Beratung vor Ort« mehr anbieten. Manches ist einfacher geworden. Die Verbandszeitschrift kommt durch die Post ins Haus, Beiträge muss niemand mehr persönlich einsammeln. (Dank all jenen, die das über Jahre hin erledigt haben.)

Und was blieb weiter zu tun für den Verband? Bei der Kreisgeschäftsstelle zu bitten, die seit Jahren löblich geübte Praxis der »Beratungen vor Ort« wieder aufleben zu lassen, sich um die Kranken, gehunfähigen Mitglieder kümmern, sie besuchen, ihnen zeigen, dass sie nicht vergessen sind. Ein Päckchen Kaffee zu Weihnachten oder am Geburtstag übergeben, gelegentlich auch einen bescheidenen Geldbetrag in die Hand drücken. Das erhält die Verbindung zum Verband. Auch dies gehört dazu: Wenigstens einmal im Jahr eine Ganztagesfahrt anbieten. (Die Anzahl der Teilnehmer beweist die Beliebtheit.) Der Berichtserstatter hatte als Stellvertreter des Vorsitzenden für einige Jahre die Stelle des »Reiseleiters« übernommen und bedauert, dass eine Erkrankung ihm diesen Auftrag unmöglich gemacht hat. Ältere Menschen sind ein dankbares Publikum und für Neues, Wissenswertes sehr aufgeschlossen. Ich denke gern daran zurück. Wer im Krankenhaus auf Besuch wartet, darf hoffen, den Vorsitzenden oder seinen Vertreter unter den Besuchenden zu finden. Eine Goldene Hochzeit, die Beerdigung eines Mitglieds sind selbstverständlich Anlass genug für die Teilnahme des »Chefs« oder einer Vertretung. Manche Jubiläen hat der Verband ausgerichtet: 25 Jahre, 40 Jahre, Ehrungen verdienter Mitglieder... der Kreisverband war immer beifälliger Teilnehmer. Mit Bedauern musste die Versammlung diesmal feststellen: Vom Kreisverband war niemand in der Lage (oder bereit), dieses Fünfzigjährige mitzufeiern. Glückwünsche kamen von Vertretern der Kommunen, Treuenadeln erhielten sieben Gründungsmitglieder. Was sich der VdK Ortsverein wünscht? Neue, jüngere Aktive.