(M)eines Vaters Trinksprüche..-

Marg a Bohlen gab sie uns, meinte, wenn wir Alten nicht mehr da sind, sucht man sie vergebens. Auch sie sind ein Stück Geschichte, Erinnerung, die im Bewusstsein fröhlicher Zecher aus vergangenen Jahrzehnten weiterlebt. Da ging man zum Abendschoppen zu SCHMENGLERS WILLY, ein Moselaner, der in die Eifel kam und sein Gasthaus in Jünkerath bis ins hohe Alter betreute. Heute besteht es in der dritten Generation, ohne die AHL SPRÜSCH vom Senior, der die gereimten Verse zu vorgerückter Stunde gern zum Besten gab - hier sind zwei:

küss beizeiten schöne Mädchen,

trink beizeiten guten Wein,

denn bald reißt Dein Lebensfädchen -

andre küssen Deine Mädchen,

andre trinken Deinen Wein...

Ich trank in vollen Wanderstagen manch köstlich Glas am deutschen Rhein, bei jedem Schluck musst' ich mir sagen noch schöner kanns wohl nirgends sein. Doch als ich fortzog durch die Lande mit Rebengrün den Hut bekränzt, da ward mir erst am Moselstrande der allerbeste Wein kredenzt. Am Moselstrand mächt' ich mir bauen ein Häuschen, schön umrankt von Wein und treu nur Dir ins Auge schauen Du holdes Winzertöchterlein. Bin ich auch nur ein armer Zecher an Liebe reich und arm an Geld -ein Moselkind, ein voller Becher, mein Himmer bist du, meine Welt!