Klar-Preis-Verleihung an Karl-Heinz Schwartz

Christa Feltgen, Steffel n

Für ernsthaft arbeitende Mundartschriftsteller aus der ganzen ehemaligen Rheinprovinz ist die Gruppe rheinischer Mundartschriftsteller eV Köln eine Einrichtung, von der sie mit allen Informationen zu ihrem Hobby versorgt werden. Über diese Verbindung können sie Kontakte zu anderen Schriftstellern aufnehmen, die in ihrer Nähe wohnen und sie können in der Buch-Reihe »Stimmen der Landschaft« einen Teil ihrer Werke der Öffentlichkeit vorstellen.

Zur Erinnerung an ihren 1992 allzu früh verstorbenen 1. Vorsitzenden Heribert Klar aus Köln, der seinen Mundartschriftstellern ein hohes Maß an handwerklichem Können abverlangte und diesen Autodidakten deshalb viele Seminare zur Weiterbildung in Poesie und Prosa vermittelt hat, wurde 1994 von dieser Gruppe der »Heribert-Klar-Preis« ins Leben gerufen. Der Preis wird im Abstand von etwa zwei Jahren an Persönlichkeiten verliehen, die sich immer wieder für Mundart und Brauchtum einsetzen und es sich zum Ziel gesetzt haben, ihre Muttersprache nicht untergehen zu lassen. Der Vergabeausschuss der Gruppe rheinischer Mundartschriftsteller hat sich für den Preis im Jahr 2000 Rheinland-Pfalz ausgesucht und Karl-Heinz Schwartz aus Gerolstein ausgezeichnet. Er wurde damit für die Förderung der Gerolsteiner Mundart und des hiesigen Brauchtums, für seine Arbeit mit der Mundartgruppe »Knolleköpp«, und als Verfasser und Regisseur von zahlreichen Mundarttheaterstücken geehrt. Leider war der 1. Vorsitzende der Gruppe, Jupp Pasch, am 7. 10. 2000 nicht in der Lage, nach Gerolstein zu kommen und konnte so den Preis, bei dem es sich um ein von dem Duisburger Künstler Ernst Frank geschaffenes Bronzerelief mit der dazu gehörenden Urkunde handelt, an den beliebten Gerolsteiner nicht selbst übergeben. Für ihn ist Bürgermeister Georg Linnerth eingesprungen, der es sich nicht nehmen lassen wollte, seinem Freund die Ehrung persönlich zu überreichen, der sich darüber freute, dass der Preis nach Gerolstein kam und der versprach: »Auch wenn die Kommunikations-Technik noch so perfekt wird, mir schwätze immer noch Platt!« Wilma Herzog aus Gerolstein, Mitglied des Vergabeausschusses der Gruppe rheinischer Mundartschriftsteller verlas die Grußworte des 2. Vorsitzenden Josef Peil aus Mastershausen. Sie und Christa Feltgen aus Steffeln, die in der Gruppe den moselfränkischen Raum betreut, gratulierten dem Preisträger als Vertreterinnen der rheinischen Mundartschriftsteller mit einem gemeinsam vorgetragenen Sketch von Wilma Herzog. Es waren etwa 40 Teilnehmer zu der Preisverleihung gekommen, die alle der Meinung waren, Karl-Heinz Schwartz habe so eine Würdigung schon lange verdient. Einige von ihnen ehrten den Preisträger ebenfalls mit Gedichten, Vorträgen, Sketchen und sogar »Naturalien«. Durch all die Beweise der Verbundenheit unter den Platt-Sprechern nahm die Veranstaltung einen überaus freundschaftlichen und harmonischen Verlauf. Es wäre zu wünschen, dass es auch weiterhin zu Treffen zwischen Mitgliedern der Gruppe und den Gerolsteinern kommt.