Die Knoch...

Christel Weber, Birresborn

Die Knoch, die fir Dech bestimmt os, finst Dou immer, ejal wo se lejt. Trost in Mundart. Doch es scheint etwas Wahres dran zu sein, wie ich in meiner Ahnenreihe feststellte.

In dem Städtchen Gumbinnen in OSTPREUSSEN wurde am 15. 10. 1859 dem Orgelbauer Theodor de Lasse von seiner Frau eine Tochter geboren, die den Namen Elise erhielt. In Lissingen, im Grenzbereich WESTPREUSSENS kam bei dem Landwirt Josef Pfeil und seiner Frau Antoinette am 2. 7. 1867 ein Sohn zur Welt, dem man den Namen Franz gab. Da begann das Schicksal seine Fäden zu spinnen zwischen OST und WEST. Der Franz machte nach der Schulzeit eine Bäckerlehre in Gerolstein und ging dann auf Wanderschaft, wie es damals bei den Handwerksgesellen üblich war. Man arbeitete mal hier, mal dort und lernte immer etwas Neues dazu. Die Elise in Gumbinnen war inzwischen mit den Eltern nach Königsberg umgezogen. Nach dem Besuch der Höheren Töchterschule ging sie als Gouvernante (heute wohl Erzieherin) ins Rheinland nach Brühl zu einer Familie mit Kindern.

Wie das Schicksal es so wollte, arbeitete Franz jetzt auch in einer Bäckerei in Brühl. Die beiden lernten sich dort kennen und heirateten 1894, und zogen dann in die Eifel und betrieben dort eine Bäckerei. So hatte jeder den Knochen gefunden, der für ihn bestimmt war, obwohl ihre Geburtsorte in der damaligen Zeit eine Weltreise auseinander lagen.

Ihre Tochter Martha wurde später meine Mutter.