Pitt Kreuzberg (1888 - 1966) Unbekannte Graphik

Ausstellung der Kreisverwaltung Daun

Christine Schmidt, Neroth

Peter Joseph Karl Hubert Kreuzberg

Pitt Kreuzberg wurde am 31. Mai 1888 als drittes von sechs Kindern des Leopold Kreuzberg und seiner Frau Maria in Ahrweiler geboren. 1913 ließ er sich mit seiner Familie in Schalkenmehren nieder. Dort mietete sie einen Tanzsaal in einem Gasthof, der ihnen bis zum Bezug des Hauses im heutigen Pitt-Kreuzberg-Weg im Jahre 1930 als Wohnung und zeitweise auch als Atelier diente. Neben dem Weltgeschehen, seinem Leben und seiner unmittelbaren Umgebung inspirierten ihn besonders das Schalkenmehrener Maar und die Eifellandschaft, die im Laufe seines Lebens zu mehr als nur zu einer Wahlheimat geworden waren. Der große Maler Pitt Kreuzberg starb am 21. Februar 1966 im Haus seiner Tochter Theodora in Bad Honnef und fand seine letzte Ruhestätte auf dem Friedhof am Totenmaar in einem Ehrengrab seiner Heimatgemeinde Schalkenmehren.

Ausstellung der Kreisverwaltung Daun

Die Kreisverwaltung Daun hat zum 35. Todestag des bekannten Künstlers Pitt Kreuzberg von Anfang März bis Anfang April 2001 bisher unbekannte Graphiken in den Räumen der Kreissparkasse Daun ausgestellt. Bei der Eröffnung hieß Landrat Heinz Onnertz zahlreiche Gäste willkommen. »Die außergewöhnlichen Werke, die in der Ausstellung gezeigt werden, verdanken wir dem Künstler, der sie geschaffen hat. Dass wir sie aber einer breiten Öffentlichkeit zugänglich machen können, verdanken wir der Tochter des vor 35 Jahren verstorbenen Künstlers: Theodore Lorenz!« eröffnete Heinz Onnertz die Ausstellung. Und weiter: »Dass Sie so zahlreich erschienen sind, werte ich als deutliches Zeichen für das ungebrochene Interesse an den Werken des Künstlers, und dafür, dass sie in seiner Wahlheimat richtig am Platz sind.« Die Tochter des Künstlers hat dem Landkreis Daun 1997 eine Schenkung von 350 Kunstwerken ihres Vaters Pitt Kreuzberg überlassen. Jedes einzelne Exponat wurde abgelichtet, archiviert und zunächst sachgerecht gelagert. Bis zur Präsentation in der Öffentlichkeit mussten zahlreiche Aufgaben in Angriff genommen werden. Eine Schenkung solchen Umfanges und solcher künstlerischen Qualität erfordert es, einen repräsentativen Teil aufzuarbeiten. Gemeinsam mit der Künstlergruppe »Rouge« aus Daun und dem Maler Walter Wilde aus Daun-Waldkönigen fand an einem Samstag eine erste Sichtung der Exponate, die alle Sitzungssäle in Anspruch nahm, statt. Die Teilnehmer waren überwältigt von der Vielfältigkeit der künstlerischen Darbietungen. Aus 350 Einzelstücken wurde in stundenlanger und sehr sorgfältiger Abwägung eine erste Auswahl getroffen. Weiter galt es, die Exponate in Zusammenhänge zu bringen und die einzelnen Kunstwerke nach ihrer Entstehung und den einzelnen Phasen zu ordnen. Hierfür zeichnete die Kunsthistorikerin und Kreuzberg-Kennerin Martina Reininghaus, Pfaffenheck/Hunsrück, verantwortlich. Schließlich entschied man sich für die Präsentation von 58 bisher unbekannten Graphiken und Darstellungen, für die Erstellung eines Kunstdruckes sowie die Herausgabe eines begleitenden Kataloges, dessen Gestaltung in Text und Bild der Kunsthistorikerin übertragen wurde. Die Galerie May hat es bei der Rahmung hervorragend geschafft, die Kunstwerke unter Berücksichtigung der einzelnen Techniken und Begebenheiten ins »rechte Licht zu setzen«. Die Kreissparkasse Daun, die seit vielen Jahren der Kunst - insbesondere der Kunst heimischer Künstlerinnen und Künstler - einen hohen Stellenwert beimisst, hat nicht nur ihre Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt, sondern durch großzügige finanzielle Unterstützung die Ausstellung mit begleitendem Katalog und Kunstdruck erst ermöglicht. Für die musikalische Umrahmung sorge das Collegium Vocale Jünkerath unter der Leitung von Harald Thome. In ihrem in die Ausstellung einführenden Vortrag gelang es der Kunsthistorikerin Martina Reininghaus hervorragend, das Leben und Werk des Künstlers miteinander zu verknüpfen: »Erste graphische Werke stammen aus dem Jahr 1906, als er Gymnasiast in Brühl war, die letzten aus dem Todesjahr 1966 - das Thema Graphik zieht sich wie ein roter Faden durch sein Lebenswerk.« In dem die Ausstellung begleitenden Katalog finden sich zahlreiche Ablichtungen der interessanten Exponate. »Mit dem Titelbild, das auch als Kunstdruck auf einem Plakat zu sehen ist, wollte der Künstler - auf eine für ihn eigentlich »untypische«, für den Betrachter jedoch in einzigartiger Weise - zum Ausdruck bringen: »Alles Leben kommt aus dem Wasser.« Seine Kunst lässt Gestalt werden, was in Worten und Argumenten oft nicht fassbar ist. Sie vermittelt ein Wissen, das hinausgeht über das, was dem Verstand und der Vernunft, zugänglich ist. Sie macht vielmehr auf einem direkten Weg die Qualität der Dinge, Lebewesen oder Situationen begreiflich«, heißt es im gemeinsamen Grußwort von Landrat Heinz Onnertz und Direktor Dieter Grau.

Dauerhafte Präsentation der Werke

Mit dieser Ausstellung hat die Kreisverwaltung Daun ihre bisherigen Aktivitäten um den Künstler Pitt Kreuzberg fortgesetzt. Im Jahre 1988 hat sie ebenfalls in Zusammenarbeit mit der Kreissparkasse Daun in deren Hauptgebäude zum 100. Geburtstag von Pitt Kreuzberg eine Ausstellung arrangiert. Hierüber wurde eine kleine Broschüre erstellt. Zwei Jahre später haben Arbeitsgemeinschaften der beiden Dauner Gymnasien - Geschwister-Scholl-Gymnasium und Thomas-Morus-Gymnasium - einen Videofilm mit dem Titel »Der Maler und das Maar« gedreht, der ebenfalls von einer Broschüre begleitet wurde. In 1990 fand ein Pitt-Kreuzberg-Abend im Hause der Kreisverwaltung statt, im April 1996 unterstützte die Kreisverwaltung Daun die von der Gemeinde Schalkenmehren in Zusammenarbeit mit dem Arbeitskreis Heimwebereimuseum veranstaltete Kunstausstellung »Pitt Kreuzberg - Religiöse bilder« aus Anlass des 30. Todestages im Heimwebereimuseum in Schalkenmehren. Die Exponate der Ausstellung »Pitt Kreuzberg (1888-1966) -Unbekannte Graphik« können in einer Dauerausstellung in den Fluren des dritten Obergeschosses der Kreisverwaltung Daun besichtigt und der begleitende Katalog sowie der Kunstdruck im Eingangsbereich erworben werden. Der Gang durch die Ausstellung lohnt sich: es erwarten Sie interessante Arbeiten eines multilateralen Künstlers, der mit seinen Kunstwerken auch heute noch Aktuelles auszusagen vermag.

Bei der Ausstellungseröffnung Heinz Onnertz, Dieter Grau, Theodora Lörenz, Martina Reininghaus und Hubert Böffgen