Bemerkungen über das Wetter -Beobachtungen im Jahresreigen 2000

Aufzeichnungen aus dem Raum Kerpen-Loogh

Horst Bürgel, Altes Forsthaus Kerpen

JANUAR - alter Name: HARTMOND, Sternzeichen: Steinbock (22. 12.-20. 01.) Klima

- Mittlere Temperatur + 0,8°C

- Niederschläge 50,0 mm an 13 Tagen

- Frost in 15 Nächten, davon sechs Tage mit Dauerfrost

- Schneetage vier, davon ein Tag mit geschlossener Schneedecke

- Tage mit Sonne acht, ohne Sonne 23

- Sturm an einem Tag (29.01.) Besondere Beobachtungen: Der Januar ist insgesamt zu warm und vor allem zu dunkel. Kein Hartmond, sondern eher ein Weichmond. Die kalten Januartage fehlen. Die wärmste Nacht hat + 7°C (31.01.), die kälteste- 12°C (24./25.01.). Nur an fünf Tagen Schneefall, puderzuckerartig. Als Vergleich Januar 1997: mittlere Temperatur -3,3°C, Maximum: -0,9°C, Minimum: - 5,7°C Naturkalender: Winterruhe in Garten, Feld und Wald. Pflanzarbeiten waren möglich an frostfreien Tagen vom 01.-09.01. und vom 16.-22.01. in Wald und Landschaftsbau. Günstige Pflanzzeiten nach Mondkalender: vom 01.01.-05.01. und vom 21.01. - Monatsende, auch günstig für Baum- und Heckenschnitt. Tierbeobachtungen: Ranzzeit der Füchse, die in der Nacht Wanderungen bis zu 30 km zurücklegen. Auch Beginn der Rammelzeit der Hasen. Bauernregel: »Maulwurfshügel im Januar, Winterwetter bis weit ins Frühjahr.« Oder »Fehlen im Januar Schnee und Frost, gibt der März sehr wenig Trost.«

FEBRUAR - alter Name: KÖRNUNG oder Narrenmond, Sternzeichen: Wassermann (21.01.-19.02) Klima:

- Mittlere Temperatur + 3,2°C

- Niederschläge 75,0 mm an 15 Tagen

- Frost in 10 Nächten, kein Dauerfrost

- Schneetage acht, davon fünf Tage mit geschlossener Schneedecke

- Tage mit Sonne 15, ohne Sonne 14

- Keine Sturmtage, keine Wintergewitter

Besondere Beobachtungen: Der Februar ist zu warm, zu nass, zu frostarm. Nach einem warmen Januar jetzt auch noch ein außergewöhnlich warmer Februar. Vom 1.02.-11.02. frostfrei. Insgesamt 17 frostfreie Nächte. Kälteste Nacht - 6°C (12.02.), wärmste Nacht + 8°C (28.02.). Höchste mittlere Schneehöhe 6 cm (17.02.). Wintereinbruch für kurze Zeit vom 16.02.-23.02. Naturkalender: Beginn des Vorfrühlings mit Blütenbeginn der Signalpflanzen Haselnuss und Schneeglöckchen (05.02.). Es beginnt langsam wieder zu wachsen. Erste Wachstumsphase 01.02.-11.02. Nach kurzzeitigem Wintereinbruch (12.02.-22.02.) zweite Wachstumsphase bis Monatsende. Erster Kranichzug 23.02., Hauptflugtag 26.02. mit einer Warmfront aus Südwesten. Beginn der Roterlenblüte (25.02.), gleichzeitig Vollblüte der Schneeglöckchen. Krokus und Winterling öffnen zum Monatsende die ersten Blüten. Schon ist der Vorfrühling fast vorbei. Dachs und Steinmarder haben im Verlauf des Monats ihre Ranzzeit (Paarungszeit).

Bauernregel: »Februar warm, Frühling kalt!« oder »Wenn's im Februar nicht schneit, schneit es in der Osterzeit.«

MÄRZ - alter Name:

LENZING, Sternzeichen:

Fische (20.02.-20.03.)

Klima:

- Mittlere Temperatur + 5,0°C

 

- Niederschläge 80,0 mm an 16 Tagen

- Frost in 10 Nächten, kein Dauerfrost

- Schneetage acht, davon vier mit geschlossener Schneedecke

- Tage mit Sonne 13, ohne Sonne 18

Besondere Beobachtungen Mit 18 Tagen ohne Sonne außergewöhnlich dunkel für einen Monat März. Bis zum 6.03. noch winterlich mit Schnee und Frost. Die 10 Frostnächte sind schwach frostig, - 0°C bis - 3°C. Mit + 5°C mittlerer Temperatur ein warmer März ohne Frühjahrsstürme und ohne Witterungsextreme. Mit anhaltendem Regen endet der März (25.03.-31.03.)

Naturkalender: Blühbeginn der Kornelkirsche (7.03.). Rückkehr des Rotmilans aus dem Winterquartier (9.03.). Blühbeginn des Huflattich (13.03.). Nacheinander Ergrünen der Wiesen, Rückkehr der Bachstelzen, Blühbeginn von Märzenbecher, Lungenkraut und Salweide. Beginn der Gartenarbeit (23.03.) und 1. Haferaussaat (24.03.), die aber am 25.03.-3.04. wegen anhaltender Nässe unterbrochen werden musste. In diese Regenzeit fällt der Blühbeginn von Seidelbast Wildveilchen und Küchenschellen auf den Kalkmagerrasen. Die alten Rehböcke fegen ab Monatsmitte ihr neues Gehörn.

Bauernregel: »Märzenschnee und Jungfernpracht dauern oft kaum über Nacht.«

APRIL - alter Name: OSTERMOND, Sternzeichen: Widder (21.03.-20.04.) Klima:

- Mittlere Temperatur: + 9°C

- Niederschläge 47,0 mm an 9 Tagen

- Frost in sieben Nächten

- Schneeregen an zwei Tagen

- Tage mit Sonne 26, ohne Sonne 4

- Sommertage (20-24°C) fünf Tage mit Gewitter l

Besondere Beobachtungen: Der April beginnt sehr kalt und endet relativ warm. Sechs Nächte hintereinander Frost bis - 5°C, am Tag Sonne pur (6.04.-11.04.). Das sorgt für

Gespinnste

Foto: Thomas Klassmann

 

rasches Abtrocknen der Böden. Hauptwachstumsphase vom 18.04.-30.04. Wärmster Apriltag mit 24,5°C (27.04.). Erstes starkes Gewitter mit 10,0 mm Regen in kurzer Zeit (29.04.). Nur an zwei Tagen sprichwörtliches Aprilwetter.

Naturkalender: Rückkehr der ersten Schwalben (01.04.). Beginn der Haupthaferbestellung (8.04.-10.04.). Es beginnen der Reihe nach zu blühen: Wiesen- und Waldprimeln, Buschwindröschen und Forsythie (7.04.-10.04.) Laubausbruch der Europäer-Lärche (ab 17.04.) und Antreiben von Birke und Spätapfel (18.04.) Beginn der Freilandbestellung im Nutzgarten mit Aussaat von Dicken Bohnen, Mohren. Zwiebeln und Salat (20.04.). Karsamstag erster Fledermausflug (22.04.). Laubausbruch von Birke, Rosskastanie und Eberesche am Ostersonntag (23.04.). Ostermontag Blühbeginn von Schwarzdorn und Roter Johannisbeere (24.04.). Erster Rasenschnitt, Hauptblüte der Tulpe, Auflaufen des Hafers, Blattausbruch Erle, Blüte von Birke, Esche und Süßkirsche (25.04.). Laubausbruch von Rotbuche und Linde (26.04.) und Rückkehr des Hausrotschwanz (29.04.). Volle Blüte von Kirsche und Birne (30.04.). In der Hauptwachstumsphase (17.04.-30.04.) fällt die Singvogelbalz - von vor Sonnenaufgang bis zum späten Vormittag. Die frühe Warmphase bescherte uns in 2000 eine fast sommerliche Osterzeit.

Bauernregel: »Bauen im April die Schwalben, gibt es viel Futter, Korn und Kalben.« Oder »April trocken, lässt die Keime stocken.«

MAI - alter Name: WONNEMOND oder BLUMENMOND, Sternzeichen: Stier (21.04.-20.05.) Klima:

- Mittlere Temperatur + 14,0°C

- Niederschläge 124,0 mm an 17 Tagen

- Keine Frostnacht

- 10 Sommertage (20°-24°C) und vier Hochsommertage über 25°C)

- Tage mit Sonne 22, ohne Sonne 9

- Sturm an einem Tag, Gewitter an fünf Tagen

Besondere Beobachtungen: Die Eisheiligen (l 1.05.-14.05.) fallen aus; stattdessen teilweise Hagelgewitter und hochsommerlich warm. Monatsanfang hell und warm (01.05.-15.05.), danach kühl und dunkel (16.05.-31.05.). Die starken Gewitter (10.05.-12.05.) bringen alleine rd. 65,0 mm Niederschlag. Starke Hagelschäden im Raum Obere Kyll; Wolkenbrüche im Raum Trier-Ruwer-Kyll-Saar und Sauer. Trier meldet 70 mm Niederschlag in nur drei (!) Stunden (11.05.). Naturkalender: Blattausbruch der Eichen (01.05.), Schossen des Weizens, Aufgang der Dicken Bohnen und Beginn der Apfelblüte (02.05.-03.05.). Blüte von Rosskastanie, Weißdorn, Eberesche und Flieder, Blattaustrieb von Esche und Maitrieb der Fichte, Blüte der Kiefer (07.05.-12.05.). Blüte von Wiesenfuchsschwanz (13.05.)

- zeigt i. d. R. den Silageschnitt an. Erster Siloschnitt in Loogh (14.05.), aber Unterbrechung bis Anfang Juni wegen schlechten Wetters. (Insgesamt schlechtes Silojahr). Säen der Bohnenarten im Nutzgarten (16.05.). Hauptblüte der Kalkmagerrasenpflanzen: Grüne Waldhyazinthe, Brandknabenkraut, Purpurknabenkraut, Bleiches Waldvöglein, Katzenpfötchen, Kugelblume (20.05.-21.05.), Rotes Waldvöglein und Hundswurz (28.05.-31.05.J. Pflanzzeit der Gemüsepflanzen im Nutzgarten - Kohlarten (26.05.). Mit der Holunderblüte beginnt der Frühsommer (31.05.). Die gesamte Frühjahrsblüte beginnt gut 10 Tage früher als in »Normaljahren«. Kein Maikäferjahr! Mitte Mai - Verfärbung (Haarwechsel) der Rehkitze gegen Monatsende. Bauernregel: »Wenn's um Mai viel regnet, ist das Jahr gesegnet.« Oder »Maitau macht grüne Au, Maifröste unnütze Gäste.« Oder »Pank-raz und Servaz sind zwei Brüder. Was der Frühling gebracht, zerstören sie wieder.« (Nicht so in diesem Jahr!) Oder »Des Maien Mitte hat für den Winter noch eine Hütte.«

JUNI - alter Name: BRÄCHET, aus der Zeit der Dreifelderwirtschaft; Sternzeichen: Zwilling (21.05.-21.06.) Klima:

- Mittlere Temperatur 16,2°C

- Niederschläge 37,0 mm an 10 Tagen

 

eine Frostnacht Sechs Sommertage (20°-24°C) und 12 Hochsommertage (über 25°C) Tage mit Sonne 25,

ohne Sonne 5 - Gewitter an vier Tagen Besondere Beobachtungen: Das Wetter ist ausgesprochen hochsommerlich, warm und

z.T. schwül, mit vier Gewitterentladungen (06./07.06. und 21./22.06.). Wachstums- und Reifephase rund 8 bis 10 Tage früher als normal. Ein

Erste Blüte

Foto: Marianne Schönberg

 

Wetterextrem mit letztem Spätfrost (- 1°C) am Siebenschläfertag (27.06.). Extremster Temperaturanstieg in 2000 mit 22,5°C/4°-26,5°C innerhalb 16 Std. (18.06.). Wärmster Tag hat 21,5°C mittlere Temperatur: Maximum: 29,5°C, Minimum: 13,5°C Naturkalender: Silomahd und Blütezeit der Hundsrose (1. 6.-3. 6.). Blüte der späten Orchideen Bienenragwurz, Hängender Mensch und und Händelwurz. Ausfliegen der ersten Brut der Blaumeisen (1. 6.-10. 6.). Im Garten Auspflanzen der Gurken- und Zucchinipflanzen (07.06.). Ährenschieben des Hafers (14.06.). Beginn des Heuschnitts (Trockenheu). Auf Johannistag (23./24.06.). Blüte des Johanniskrauts (Heilpflanze). Beginn des Hochsommers mit Beginn der Sommerlindenblüte (24./25.06.) - acht Tage früher als gewöhnlich. Am Siebenschläfertag ungewöhnlicher Spätfrost (27.06.), Reifezeit von Johannis- und Stachelbeere im Garten und Seidelbast im Wald (26.06.-30.06.). Sommersonnenwende: längster Tag des Jahres (21.06.). Bauernregel:

»Juniflut bringt den Müller um Hab und Gut.« Oder »Wenn kalt und nass der Juni war, verdirbt er fast das ganze Jahr.«

JULI - alter Name: JULIUS nach Julius Caesar, Sternzeichen: Krebs (22.06.-22.07.) Klima: Mittlere Temperatur + 15,2 "C (weniger als Juni!), Niederschläge 124,0 mm an 19 Tagen, 13 Sommertage (20°-24°C) und vier Hochsommertage (über 25°C), Tage mit Sonne 20, ohne Sonne 11, Gewitter an fünf Tagen. Besondere Beobachtungen: Der Juli ist kälter als der Juni. Unnormal und äußerst selten. Jeden Tag Regen (01.-l6.07. und 24.-29.07.). Die Gewitter sind relativ kurz, bringen aber in ein, zwei Stunden hohe Niederschläge. Lediglich ein (!) reiner Sonnentag. Insgesamt zu dunkel für Juli. Naturkalender: Stocken der Fruchtreife wegen Nässe und Kühle (01.-l6.07.). Reifen der späten Kirschsorten trotz anhaltender Nässe (ab 07.07.). Mähdrusch der Wintergerste (17.-23.07.). Gelbwerden der Sommergerste (ab 24.07.) Ernte der Dicken Bohnen und Vorbereiten der Feldsalat-Aussaat (26.07.). Milchreife des Winterweizens (ab 26.07.) und seine zögerliche Gelbreife (ab 30.07.). In der letzten Juli-Dekade Einsetzen der Maisblüte (20.-31.07.). Seit einigen Jahren wird auch im Raum Üxheim-Niederehe regelmäßig Mais angebaut. Um die Monatswende Juli/August. Beginn der ersten Drescharbeiten beim Winterraps und jetzt auch Haupt-Rehbrunft. (Vorsicht Autofahrer! Häufig taucht plötzlich Rehwild an unvermuteten Stellen auf den Straßen auf - auch tagsüber. Und oft zwei Stück hintereinander!)

Bauernregel: »Wenn der Juli fängt zu tröpfeln an, wird man langen Regen han.« Oder »Wenn der Donner kommt im Julius, viel Regen man erwarten muss.«

AUGUST - alter Name: ÄHRENMONAT, Sternzeichen: Löwe (23.07.-22.08.) Klima:

- Mittlere Temperatur + 16,7°C

- Niederschläge 55 mm an acht Tagen

- 20 Sommertage (20°-24°C) und 10 Hochsommertage (über 25°C)

- Tage mit Sonne 31

- Gewitter an vier Tagen Besondere Beobachtungen: überwiegend sommerliche Temperaturen mit übernormalen Monatsmitteltemperaturen. 14 Tage hintereinander (04.08.-17.08.) kein Regen. An keinem Tag bedecktes Wetter. August war der Monat mit den meisten Sonnenstunden in 2000. An vier Tagen hintereinander (18.08.-21.08.) ergiebiger Regen (drei Gewittertage). Absinkende Nachttemperaturen (ab 23.08.-31.08.) Guter Ferienmonat. Naturkalender:

Im Garten Ende der Dicke-Bohnen-Ernte (01.08.). Bestellung von Feldsalat (ab 04.08.). Beginn der Heideblüte im Wald und der Blüte von Beifuß in der Flur. Mit der Fruchtreife der Eberesche beginnt der Spätsommer (am 05.08.). Beginn der Hauptgetreideernte am Laurenziustag (10.08.), die mit kurzer Unterbrechung am 26.08. endet, von zuerst Sommergerste und Triticale, dann Roggen und Winterweizen und zuletzt Hafer. Grummetschnitt (am 22.08.). Blühbeginn der Herbstzeitlosen (26.08.), der Signalpflanze für den Beginn des Frühherbstes. Auflaufen des Feldsalates, Bestellung von Winterraps, in Südlagen-Reife der Holunderbeeren (vom 27.08.-31.08.). Bauernregel: »Bläst im August der Wind aus Nord, dauert das gute Wetter fort.« Oder »Wer Stoppelrüben will essen, darf St. Lorenz nicht vergessen.«

SEPTEMBER - alter Name: HERBSTMOND, Sternzeichen: Jungfrau (23.08.-23.09.) Klima:

- Mittlere Temperatur + 14,3°C

- Niederschläge 88 mm an 11 Tagen

- neun Sommeratage (20°-24°C) und kein Hochsommertag (über 25°C)

- Tage mit Sonne 20, ohne Sonne 10

- Gewitter an zwei Tagen Besondere Beobachtungen: Ruhiges Frühherbstwetter. Garten- und Feldarbeiten werden witterungsbedingt kaum behindert. Starkes Gewitter mit 24 mm Regen (16.09.). Zwei Warmphasen (08.09.-15.09. und 27.09.-30.09.). An 18 Tagen Nachttemperaturen im zweistelligen Bereich. Im Vergleich mit anderen Jahren (1994-1998) ein warmer September. Naturkalender:

Erntezeit für Stangenbohnen und Holunderbeeren (01.09.-07.09.). Reifezeit von Kornel-kirsche und Gemeinem Schneeball (08.09.-09.09.), von Weißdorn (ab 10.09.) und Hagebutte (ab 15.09.). Aufgang von Feldsalat und Vollreife der Holunderbeeren für die Saftherstellung (15.09.-19.09.). Die Schwalben beginnen gegen Süden zu ziehen

(20.09.-21.09.). Zur gleichen Zeit Blattverfärbung bei der Kornelkirsche. Kartoffelernte (19.09. und 23.09.-26.09.) Dies sind auch die letzten warmen Altweibersommer-Tage. Aussaat der Wintergerste (24.09.). Damit wird es Vollherbst. Die Haselmaus bezieht ihr Winterquartier in Nisthöhlen in der Feldflur in der letzten Monatsdekade (20.09.-30.09.). Zur gleichen Zeit, Hirschbrunft in den Wäldern. In diesem Jahr wegen der Warmphase, eher eine »Stille Brunft«. Bauernregel: »Geht der Hirsch in die Brunft, sähe Korn und Vernunft.« Oder: »Matthäus hell und klar, bringt guten Wein im nächsten Jahr.«

OKTOBER - alter Name: WEINMOND, Sternzeichen: Waage (24.09.-23.10.) Klima:

- Mittlere Temperatur + 9,2°C

- Niederschläge 80 mm an 10 Tagen

- Tage mit Sonne 15, ohne Sonne 16

- Frost in drei Nächten

- Sturm an zwei Tagen, einer davon orkanartig

Besondere Beobachtungen: Der Oktober beginnt mit Landregen (30 mm/01, und 02.10.). Erster Frühfrost mit

- 1°C (07.10. und 8.10.). Erste Herbststürme mit hohem Niederschlag (21 mm/10.10. und 11.10.). Unwetterkatastrophe in den Westalpen mit Schlammlawinen, Po-Hochwasser und 38 Toten (10.10.-19.10.). Bei uns dagegen ruhiges Herbstwetter mit -1°C (18.10.). Der Oktober endet mit Regen und Sturm (Windstärke 10-11 in Böen) Naturkalender: Auf gang der Wintergerste (01.10.). Erste Rosskastanien sind reif und fallen (02.10.-03.10.J. Reifezeit der Spätbirnen (04.10.), danach Fruchtreife der Traubeneiche (06.10.). Die Waldbäume beginnen mit der Herbstfärbung bei Ahorn und Birke (10.10. und 11.10.). Aussaat des Winterweizens (ab 12.10.) und ab Monatsmitte Pflückreife der späten Apfelsorten. Blattverfärbung der Rosskastanie (16.10.-19.10.), danach Buche und Eiche. Erster Kranichflug nach Süden (20.10.). Ernte und Einkellern von Sellerie, Mohren und Roter Beete. Blattfall der Laubbäume in der dritten Monatsdekade (22.10. Birke, 23.10. Eberesche, 26.10. Linde, 27.10. Buche und 28.10.-31.10. Eiche). Durch den Herbststurm (28.10.-31.10.) ist der Wald an Allerheiligen bereits vollständig entlaubt; eine Woche früher als sonst. Bauernregel: »Wer um Lukas (18.10.) Roggen streut, es bei der nächsten Ernte nicht bereut.« Oder »Im Gilbhart (Oktober) räum' den Garten, denn willst du warten, so kommt die Kälte und nimmt die Hälfte.«

NOVEMBER - alter Name: NEBELMOND, Sternzeichen: Skorpion (24.10.-22.il.) Klima:

- Mittlere Temperatur + 5,1°C

- Niederschläge 123 mm an 18 Tagen

- Tage mit Sonne neun, ohne Sonne 21

- Frost in zwei Nächten

 

- Sturm an einem Tag Besondere Beobachtungen:

Kurz gesagt: der November ist zu mild, zu nass und besonders zu dunkel. Allerheiligen-Gewitter (01.11.). Nebeltage gibt es außer ein paar Hochnebeltagen keine. Sehr windige Tage (14.ll.-15.il. und 19.ll.-21.il.) mit Windstärke 6-7, in Böen 8-9. In der letzten Dekade ist es sogar frühlingshaft mild. Meteorologische Wetteraussage: »Das Novemberwetter wird durch hochreichende Tiefdruckgebiete mit milder Meeresluft aus südlichen Richtungen bestimmt.«

Naturkalender: Ende der Vegetationsperiode mit Blattfall bei den späten Apfelsorten und Aufgang des Winterweizens (01.11. und 02.11.). Garten und Feld gehen in die Winterruhe. Nach dem Blattfall Beginn der Nutzbaumfällung. Bei unseren Vorfahren wurden besondere Regeln beim Fällen der wertvollen Hölzer für den Hausbau (Fachwerk) und den Möbelbau beachtet. Nach Empfehlung der alten Zimmerleute, Schreiner und Holzschnitzer müssen die zu fällenden Bäume erst das Laub abgeworfen haben. Bauholz wurde immer zur Zeit des absteigenden Mondes eingeschlagen. Es bildeten sich im Laufe der Zeit günstige und ungünstige Zeiten, die genau beachtet wurden. Besonders wichtig war dies im Hinblick auf späteren Befall mit Schädlingen (Holzwurmbefall/Totenuhr) Bauernregel: »Wie das Wetter aufKathrein(25.11.), so wird's den ganzen Winter sein.« (Stimmt: mild und regnerisch!). Oder »Ist um Martin der Baum schon kahl, bringt der Winter keine Qual.«

DEZEMBER - alter Name: JULMOND, Sternzeichen: Schütze (23.11.-21.12.) Klima:

- Mittlere Temperatur + 3,3°C

- Niederschläge 79 mm an 16 Tagen

- Frost in 13 Nächten, davon sechs Tage mit Dauerfrost

- Schneetage neun, davon vier Tage mit geschlossener Schneedecke

- Ein Tag mit Blitzeis

- Tage mit Sonne 11, ohne Sonne 20

- Gewitter an drei Tagen Besondere Beobachtungen: Das Dezemberwetter ist zweigeteilt: außergewöhnlich mild (01.12.-l5.12.) und winterlich mit Schnee und Frost aber auch mit Föhneinbruch (16.12.-31.12.). Erster Wintereinbruch mit puderzuckerartigen Schneefall (l 6.12.-18.12.). Die Weihnachtsfeiertage, Heiligabend und erster Feiertag mild; mit Blitzeis und Schneefall die Nacht zum zweiten Feiertag. Tauwetter (27.12.) und Dauerfrost mit geschlossener Schneedecke (28.12.-31.12.). Naturkalender:

Das milde und frühlingshafte Wetter zum Monatsanfang (01.12.-15.12.) lässt vereinzelt Löwenzahn und Gartenprimel kurz erblühen. Das Auspflanzen von Landschafts- und Forstpflanzen wird erstmalig am 15.12. eingestellt. Pflanzarbeiten waren während des ganzen Herbstes möglich. Für die Gewinnung von Schmuckreisig für die Advents- und Weihnachtszeit und von Christbäumen ist von Mitte November bis Mitte Dezember eine günstige Witterung, da kaum Schneefall. Nach dem Mondkalender werden Weihnachtsbäume an bestimmten Tagen eingeschlagen (am 12.-21.-22. Dezember 2000), dann nadeln sie nicht so schnell. Diese Tage ändern sich jährlich, da sie nach dem Lauf der Gestirne ermittelt werden. Bauernregel: »Wie das Wetter sich vom Christtag bis Heilige Dreikönig hält, so ist es das ganze Jahr bestellt.« Oder »Wenn bis Dreikönigstag kein Winter ist, kommt keiner mehr nach dieser Frist.«

Das Wetter 2000 -auf einen Blick:

Mittlere Jahrestemperatur + 9,3°C; Jahresniederschlag 962 mm an 162 Tagen; 215 Tage mit Sonne, ohne Sonne 151 Tage; Sommeratage 63 und Hochsommertage 30; Frostnächte 60, davon 12 Tage mit Dauerfrost; 29 Schneetage; davon 14 mit geschlossener Schneedecke; 4 Sturmtage (orkanartig); l Tag mit Blitzeis; 17 Tage mit Gewitter, davon einer mit Hagelschlag.

Quellennachweis:

Bernhard Michels: »Der immerwährende Natur- und Wetterkalender«

Maria Thun: »Aussaatkalender 2000«

Horst Bürgel: Klimastation Deutscher Wetterdienst Kerpen-Loogh; phänologische Wetterbeobachtungen 2000