Mit einer Anzahl von Höhepunkten hat das Geschwister-Scholl-Gymnasium (GSG) sein Jubiläumsjahr ausgezeichnet:

Ein Vortrag mit Hilmar Kopper, zwei Begegnungen mit dem Journalisten Helmut Ah-rens, Musical-Aufführungen, ein Kleinkunstabend, ein Theaterbesuch etc. führten hin zur Jubiläumswoche am Ende des Schuljahres mit Festgottesdienst, Festakt, Galaabend, Projekttagen, Spieltag und Ehemaligentreffen.

Erinnern wir uns.....

Seit 1958 hatte Daun ein Aufbaugymnasium. Aus der Bevölkerung, besonders aus den Bundeswehrfamilien, wurde immer wieder der Wunsch geäußert, ein Langzeitgymnasium zu errichten. Dank des großen Engagements des Gründungsdirektors Dr. Eberhard Pfeiffer (später Abteilungsdirektor bei der Bezirksregierung Trier), des damaligen Kultusministers Dr. Eduard Orth, des Landtagsabgeordneten Julius Saxler und des Landrates Urbanus konnte Ostern 1962 das neugegründete Neusprachliche Gymnasium seine Arbeit im Gebäude des Aufbaugymnasiums (des heutigen Thomas-Morus-Gymnasiums = TMG) aufnehmen. Mitte 1964 begannen die Baumaßnahmen zu einem eigenen Gebäude. Die Stadt

Daun stellte das Baugelände zur Verfügung und der Kreis als Schulträger beteiligte sich mit einem Volumen von 1,4 Millionen DM an dem Projekt, das mit 4,2 Millionen veranschlagt war. In einer Feierstunde am 18.01.1967 wurde Studiendirektor (StD) Joachim Nix zum Leiter am Neusprachlichen Gymnasium ernannt. Die feierliche Einweihung des neuen Schulgebäudes erfolgte am 07. April 1967. Im Schuljahr 1966/67 wurden am Progymnasium bereits 404 Schülerinnen und Schüler unterrichtet. Fünf Jahre, von 1970 bis 75, waren die Klassen der neugegründeten Realschule Gast in unserem Schulgebäude. 1969/70 übernahm Dr. Hermann Schu die Aufgabe des I.Stellvertreters des Schulleiters bis zu seinem Tod am 05.03.1984. Frau Dr. Ann-Kathrin Reither wurde im gleichen Jahr an das Progymnasium versetzt, wo sie später Erste Stellvertreterin wurde und 1986 die Schule verließ, um die Leitung des Peter-Wust-Gymnasiums in Wittlich zu übernehmen. Am 01.06.1970 fand unter dem Vorsitz von Regierungsdirektor Ochsenreiter die erste mündliche Reifeprüfung statt. Aus dem Progymnasium war damit das Neusprachliche Gymnasium geworden! 1972 konnte die Turnhalle fertiggestellt werden und damit war ein effektiver Sportunterricht gewährleistet.

Eine personelle und organisatorische Herausforderung für die Schule war der Schulversuch der „Kooperativen Gesamtschule Daun - gemeinsame Orientierungsstufe" ab 1973. Ziel dieses Versuches war die Schaffung eines regionalen Verbundsystems zur Koordinierung der Arbeit in der Orientierungsstufe. Dieser Schulversuch wurde 1978/79 auf Antrag des TMG beendet und die Orientierungsstufe in eine schulartabhängige Orientierungsstufe (MSS) umgewandelt. In der Zeit des Schulversuches erreichte das Neusprachliche Gymnasium Daun mit 1042 Schülerinnen und Schülern die höchste Schülerzahl in seiner Geschichte. Mit Beginn des Schuljahres 1975/76 wurden die Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 11 nach dem Mainzer Modell der reformierten Oberstufe unterrichtet. StD Volker Wiskemann wurde erster MSS-Leiter, StD Horst-Jürgen Schulirsch übernahm die Aufgabe des Schullaufbahnberaters. Im Dezember 1978 erfolgte die Gründung des Fördervereins e.V. an unserer Schule (heute: Verein der Freunde, Förderer und Ehemaligen des GSG Daun e.V.). Gründungsvorsitzende wurde Frau Anne Weis.

Mit Schreiben vom 26.10.1978 teilte die Bezirksregierung unserer Schule ihren offiziellen Namen mit: Geschwister-Scholl-Gymnasium Daun wurde der Name, der nach einem Votum des Kollegiums, der Schüler, des Elternbeirates und des Schulträgers ausgewählt worden war. Die offizielle Namensgebung erfolgte in einer Feierstunde am 28.08.1979. Prof. Dr. Düvell von der Universität Trier hielt den Festvortrag zum Thema „Gruppierungen im Deutschen Widerstand gegen Hitler".

Ein Ereignis besonderer Art wurde der Abschluss einer Partnerschaft mit dem französischen College „Les Belleries" in Vineuil am 03.04.1981. Es folgten regelmäßige Besuche und Austausch in Daun und Vineuil.

Mit einer Autorenlesung des bekannten Jugendbuchautors Jo Pestum wurde am 03.05.1982 der Leseclub am GSG gegründet, der sich den Namen „Bücherwurm" gab und bis heute seine erfolgreiche Aktivität fortsetzen konnte.

Unter dem Motto „Wie können wir friedlich mit unserer Umwelt leben" fanden vom 04.-06.04.1984 die ersten Projekttage statt. In dieser Zeit erlebte die Big Band unter der Leitung von Christoph Barthel (seit 1975 am GSG) ihre Glanzzeit. Ihre Auftritte u. a. in Luxemburg, Bonn, Mainz und im Fernsehen machten sie weit über die Region hinaus bekannt. Seit den 1980er Jahren erfreuten sich die Wettbewerbe „Schüler experimentieren" und „Jugend forscht" großer Beliebtheit. Schülerinnen und Schüler des GSG waren im Rahmen dieses Wettbewerbes bis zum heutigen Tag sehr erfolgreich und stellten viele Preisträger. Überhaupt nahm das GSG an zahlreichen Wettbewerben teil wie z. B. „Planspiel Börse", „Die Deutschen und ihre östlichen Nachbarn" u.a.m.

Am 01.04.1987 feierte die Schule ihr 25-jähriges Bestehen. Eine Vielzahl von Veranstaltungen rankte sich um dieses Schuljubiläum, zu dem über 800 Ehemalige gekommen waren. Im Februar 1988 fand der erste Kleinkunstabend statt. Er bot Vorträge aus Poesie, Kunst, Musik, szenische Interpretationen in verschiedenen Sprachen. Diese Form der musischen Darstellung wurde später noch oft wiederholt. Im September 1988 erlebte die Klasse 6 b als erste Klasse einen Aufenthalt im Schullandheim Serrig/Saar. Bis zum heutigen Tag erleben nun die 5. Klassen unserer Schule in diesem Schullandheim eine Woche der Begegnung und des Miteinanders. Am 25.06.1990 wurde Oberstudiendirektor Joachim Nix mit „großem Bahnhof in den Ruhestand verabschiedet. Am 28.02.1991 verließ uns auch sein Erster Stellvertreter Peter Pelz, um die Leitung des Regino-Gymnasiums in Prüm zu übernehmen. Im April hieß es dann wieder feiern, zehn Jahre bestand die Partnerschaft mit unseren französischen Freunden. Am 18.09.1991 wurde in festlichem Rahmen Peter Sebastian als neuer Schulleiter des GSG eingeführt, nachdem er sich bereits einige Wochen in diese neue Aufgabe eingearbeitet hatte. Stellvertreter wurden Holdwill Weber und Rolf Haferkamp.

Anlässlich des 50. Jahrestages des Todes der Geschwister Scholl fand 1993 in der Aula eine Gedenkveranstaltung statt, als besonderen Ehrengast konnte der Schulleiter den Ministerpräsidenten des Landes Rheinland-Pfalz, Herrn Rudolf Scharping, begrüßen. 1994/96 erlebte die Schule eine leider nur kurzlebige Partnerschaft mit einer Schule in Minsk/Weißrussland. Mehrere Begegnungen in Daun und Minsk fanden statt, Hilfsaktionen unserer Schule, die z. T. recht abenteuerlich verliefen, nach Weißrussland wurden erfolgreich durchgeführt. Im Juli 1997 konnte nach monatelanger fleißiger Arbeit durch Schülerinnen und Schüler unserer Schule unter Anleitung von Klaus Weber unsere Mehrzweckhütte „Klause" ihrer Bestimmung übergeben werden. Nadja Ziganki erhielt den mit 2.000,- DM dotierten Umweltpreis des Landkreises Daun, der ihr am 12.11.1998 im Rahmen einer Feierstunde im großen Sitzungssaal des Kreises durch Landrat Nell überreicht wurde. Im April legten Lehrer und Schüler am Rosenberg, hinter der Schule, ein Arboretum an. Ein Novum waren die im Juli durchgeführten Betriebspraktika für die Schülerinnen und Schüler der MS S 11. Ziel dieser Maßnahme war es, den Schülerinnen und Schülern in einem zweiwöchigen Betriebspraktikum die Bereiche Arbeitswelt und Betrieb näher zu bringen. Ein Zertifikat belohnte ihren Einsatz. Diese Betriebspraktika haben sich bewährt und haben in der Folgezeit immer wieder stattgefunden.

Am 04.12.1998 erhielt OStR Hans-Peter Kühn den Karl-Heinz Beckurts-Preis 1998 verliehen. Damit wurde sein herausragendes Engagement in der Anregung von Schülern zu eigenem wissenschaftlichen Arbeiten gewürdigt. 1999 endete die Partnerschaft mit Vineuil, organisatorische Probleme ließen sich nicht lösen.

Es fand sich aber bald eine neue Partnerschule bei Straßburg, das College „la Providence". Besuche und Gegenbesuche haben sich bereits mehrfach wiederholt und die neue Freundschaft gefestigt. Das GSG ist mittlerweile mit zwei modernen Computerlabors ausgestattet, hat einen Internetanschluss, eine eigene Homepage und hat somit die Möglichkeit, alle wichtigen Informationen über das schulische Leben an alle Interessierten weiterzugeben. Seit Jahren zeichnen sich unsere Fremdsprachen-Arbeitsgemeinschaften (AG) Englisch und Französisch unter der Leitung von Peter Trim und Elke Czernohorsky aus durch herausragende Leistungen. Die Englisch-AG wurde Jahr für Jahr Landessieger, in diesem Jahr setzte sie ihren Bemühungen die Krone auf und wurde in Dresden Bundessieger. Im September 2000 wurde zum ersten Mal das Projekt B.O.S.S. für die MSS 12 durchgeführt (Berufsorientierung, Schüler als Selbstständige). Neben den Betriebspraktika in der Klasse 11 war dies ein weiteres Angebot zum Thema „Schule und Wirtschaft" für die Klasse 12: Junge Unternehmer berichteten von ihren Erfahrungen bei der Gründung neuer Unternehmen.

Musicals führt die Musik-AG unter Leitung von Lisa Henn seit vielen Jahren mit großer Resonanz auf. Unvergessen sind z. B. die Musicals Cats-Express, Die Rache der Igel. Ein besonders glanzvolles Ereignis war die Aufführung des Musicals „Jakob, Joseph, Moses Et Co." im Forum Daun. Ein großer Tag im Jubiläumsjahr war der Abschluss eines Kooperationsvertrages mit der Fachschule Rhein-Ahr-Campus in Remagen. Vermittelt hatte diese Kooperation ein ehemaliger Schüler unserer Schule, Herr Prof. Dr. Jürgen Kremer. In einer Feierstunde unterzeichneten der Dekan Prof. Dr. Peter Harth und OStD Peter Sebastian die Urkunde.

Vieles muss der Chronist übergehen, will er nicht mit zuviel Details aufwarten. Die vielen Konzerte, sei es aus dem Bereich der Klassik oder der Moderne, die sportlichen Erfolge, die leistungsstarken Arbeitsgemeinschaften, der Leseclub, die Theater-AG, die Streitschlichter, die Aktivitäten im Bereich der Drogen- und Gewaltprävention, können im Einzelnen hier nicht aufgezählt werden, ihnen wird an anderer Stelle ein Raum für ausführliche Information gegeben werden. Das Geschwister-Scholl-Gymnasium kann mit Recht darauf stolz sein, in den vergangenen 40 Jahren vielen jungen Menschen ein „funda-mentum" für eine gute Zukunft durch ein vielseitiges Bildungsangebot gelegt zu haben und so wollen wir voll Optimismus auch mit Fleiß und Engagement den Schritt in das nächste Jahrzehnt wagen.