Natur und Landschaft

75 Jahre "Grüne Hölle Nürburgring" (1927-2002)

- Ein Wirtschaftsfaktor auch für den Kreis Dann -

Matthias Thömmes, Phillipsheim

Nachdem der Nürburgring am 18. Juni 1927 eröffnet worden war, entwickelte sich dieser romantische und schwierige Kurs rund um die Nürburg bereits im Laufe der 30er Jahre zur populärsten Rennstrecke Europas. Die großen Eifelrennen, vor allem der „Große Preis von Deutschland", zogen Hunderttausende von Zuschauern in die Eifel, und Rennfahrernamen wie Rudolf Caracciola, Manfred von Brauchitsch, Bernd Rosemeyer oder Tazio Nuvolari waren auch uns Kindern schon geläufig. Besonders die deutschen Silberpfeile (Mercedes/Auto-Union) bestimmten mit ihren beispiellosen Erfolgen die Renngeschehen der damaligen Zeit. Die Eifel war in mehrerer Hinsicht benachteiligt: schlechte Verkehrsanbindungen, keine Rohstoffvorkommen, geringe Erträge in der Landwirtschaft. Um die Wirtschaft zu stabilisieren, bewarb sich der Kreis Adenau mit Unterstützung des ADAC daher um den Bau der Rennstrecke. Diese strukturelle Maßnahme, der Bau des Nürburgrings, brachte den gewünschten Erfolg und damit immense wirtschaftliche Vorteile für die ganze Region. Hatten schon beim Bau der Strecke Tausende von Arbeitern und zahlreiche Firmen Arbeit und Brot gefunden und die Wirtschaft der Region belebt, so setzten sich nach ihrer Vollendung die Verdienstmöglichkeiten verstärkt fort. Hotels, Gaststätten, Pensionen, Werkstätten, Tankstellen, Lebensmittelgeschäfte und andere Dienstleistungsbetriebe verdanken ihre Existenz und ihr Fortbestehen dieser Eifelstrecke. Bis in den Kreis Daun hinein reichen die Auswirkungen des Renngeschehens. Nicht nur in den Orten unmittelbar am Nürburgring wie Adenau oder Müllenbach herrscht an den Renntagen reger Betrieb, auch die Hotels und Gaststätten in entlegeneren Gebieten wie Kelberg und Daun sind während dieser Zeit belegt. In diesen Orten sind an den Rennwochenenden sämtliche Übernachtungsmöglichkeiten total ausgebucht, und in den Nobelhotels Schramm und Hommes logierten in den Jahren vor und unmittelbar nach dem

Ein Renntag auf dem Nürburgring (im Hintergrund die Nürburg)

Foto: ADAC

 

II. Weltkrieg die damaligen Rennasse.

Bereits zum Eröffnungsrennen am 17. Juli 1927 strömten ca. 75 000 Zuschauer in die Eifel, für damalige Verhältnisse eine sensationelle Zahl. In einem zeitgenössischen Bericht heißt es:

"So etwas hatte die Eifel noch nicht gesehen. Zu Fuß, auf Fahrrädern, Motorrädern, Autos und Bussen zogen die Massen zur neuen Rundstrecke. Städte wie Bonn, Bad Neuenahr, Koblenz, Düren und Aachen erlebten einen unerwarteten Durchgangsverkehr und jeder verfügbare Platz in den Hotels von Adenau, Daun, Kelberg, Mayen, Altenahr und anderen Städten und Dörfern in der Nähe des Rings war mit Gästen belegt."

Die Nürburgringeröffnung wurde auf zwei Tage, samstags und sonntags, ausgedehnt. Darüber heißt es: "Es war nicht ungeschickt von der Nürburgringverwaltung und vom ADAC, die Nürburgringeröffnung auf zwei Tage auszudehnen, denn dann mussten ja die Samstagsnachmittagszuschauer irgendwo übernachten, um am Sonntag noch das Wagenrennen sehen zu können. Auch die zahlreichen Offiziellen, die gekommen waren, fuhren nicht nach Bonn oder Koblenz zurück, sondern suchten sich in Adenau in einem der Hotels Quartier. Auf diese Weise merkten schon an diesem ersten Tag die Gastwirte in den Dörfern und Städten rings um den Nürburgring „daß durch die Fremden, die kamen, etwas Geld in die arme Eifel floss, und mancher Eifelbauer fand bei diesem Rennen einen Nebenverdienst." Schon dieses erste Rennwochenende zeigte, dass vom Nürburgring enorme wirtschaftliche Impulse für die gesamte, bis dahin strukturschwache Region zu erwarten waren. Die wirtschaftlich -touristische Bedeutung des Ringes zeigte sich im Laufe der folgenden Jahre mehr und mehr.

Wie sehr der Nürburgring seine Umgebung wirtschaftlich beeinflusste, möge als Beispiel das Städtchen Kelberg dienen, das sechs Kilometer vom Nürburgring entfernt liegt: Pro Jahr hatte es vor der Ringeröffnung etwa 200 Übernachtungen aufzuweisen. Diese Zahl stieg nach der Eröffnung um ein Vielfaches und wurde

Foto: Nürburgring GmbH

 

Foto: rburgring GmbH

manchmal an einem einzigen Wochenende erreicht. Der Nürburgring wurde von Jahr zu Jahr populärer. Von den zahlreichen Rennen, die jährlich auf diesem Kurs absolviert werden, entpuppte sich der "Große Preis von Deutschland" als der Publikumswirksamste. In der Regel kamen zu diesen Rennen bereits in den Vorkriegsjahren 200.000 bis 300.000 Zuschauer. 1937 heißt es beispielsweise über die Besucherzahlen zum "Großen Preis...:

Ganz Deutschland schien wieder auf den Beinen zu sein. Hunderttausende von Rennsportanhängern strömten schon am Samstag vor dem Rennen in die Eifel, ein endloser Lindwurm von Schlachtenbummlern wand sich die Zufahrtswege zum Ring hinauf, das Fahrerlager glich einem Hexenkessel, die Gasthäuser und Privatquartiere rund um die Rennstrecke waren rettungslos überfüllt. Für die Jünger der Lagerfeuerromantik breitete die Eifel gastfreundlich ihre Feld-, Wald- und Wiesenarme aus und an den guten Zuschauerplätzen, am Karussell, am Flugplatz, am Schwalbenschwanz stand eine Zeltwand an der anderen. Die Werkmannschaften verteilten sich natürlich auf die feinen Häuser nahe der Strecke, auf den "Halben Mond", auf den "Eifeler Hof, auf das "Wilde Schwein", wo 1937 der Zimmerpreis 6.- RM pro Person und Tag betrug, darin eingeschlossen ein garniertes Frühstück und eine Hauptmahlzeit." Die Rennfahrer selbst suchten sich ihre Quartiere auch in den besseren Hotels im Kreise Daun, vor allem in den Dauner Hotels Schramm und Hommes. Vor dem II. Weltkrieg waren das Rudolf Caracciola, Bernd Rosemeyer, Hans Stuck, Manfred von Brauchitsch, nach dem Kriege Alberto Ascari, Juan Manuel Fangio, Stirling Moss, Jackie Steward oder Niki Lauda, um nur einige zu nennen. So berichtet die Besitzerin des ehemaligen Dauner Hotels Hommes, Mia Hommes, in einem Zeitungsinterview über diese ereignisreichen Jahre: „Bd uns traf sich alles, was Rang und Namen hatte, und mit vielen wurde es eine private Beziehung, die über viele Jahre andauerte. Wenn die Rennfahrer und der ganze Tross vom Training oder vom Rennen kamen, dann fing für uns die Arbeit erst richtig an. Dass die Küche bis nachts um zwei Uhr aufwar, war eine Selbstverständlichkeit. Und dass danach in Rennfahrerkreisen, die eine große Familie bildeten, oft bis in die frühen Morgenstunden nach erfolgreichen „Ringschlachten" manches Glas geleert und manches Lied gesungen wurde, das war ebenfalls an der Tagesordnung... Ein in gelbes Leder eingebundenes Buch gibt heute noch vier Jahrzehnte Nürburgringgeschichte in bildern, Zeitungsausschnitten, Widmungen, Autogrammen und Eintragungen in mehreren Sprachen wieder. Damals kursierte in der Rennwelt folgender Anspruch:

Willst du am Nürburgringe siegen, musst du in Hommes' Betten liegen! Als wir 1938 nach Wallenborn umzogen, kam ich erstmals mit dem Phänomen "Nürburgring" näher in Berührung, das mich bis heute fasziniert hat. Es begann am 24. Juli 1938 mit dem zweitletzten "Großen Preis von Deutschland" vor dem II. Weltkrieg. An diesem Sonntag waren wir schon früh auf den Beinen, denn auf der an Wallenborn vorbeiführenden und gerade neu gebauten Straße war allerhand los. Stundenlang passierten Autos aller Typen und Größen aus vielen Ländern Europas, vor allem aus Frankreich, Belgien, Luxemburg und England, die Strecke in Richtung Nürburgring. Wir aber standen am Straßenrand oder saßen auf der Böschung, bestaunten das Spektakel und winkten den Insassen zu. Es war ein unbeschreibliches Erlebnis. Für

Foto: Nürburgring GmbH

 

Foto: Archiv Daimler-Benz

Mercedes-Rennleiter Alfred Neubauer und seine Fahrer beim "Großen Preis 1938". Von links: Manfred von Brauchitsch, Alfred Neubauer, Richard Seamann, Hermann Lang und Rudolf Caracciola

dieses Rennen schätzte man die Zahl der Menschen am Ring auf 300.000 - 400.000. Durch den Rundfunk kamen die enthusiastischen Berichte vom Schwalbenschwanz, Karussell, Brünnchen, Fuchsröhre oder Start und Ziel als bekannte Brennpunkte der Nordschleife. Als Sieger ging der Engländer Carl Seamann vor Caracciola und Stuck ins Ziel.

Am Spätnachmittag und gegen Abend vollzog sich das selbe Spiel, wenn die zahlreichen ausländischen Besucher wieder in ihre Heimatländer zurückfuhren. Am Sonntag, den 23. Juli 1939 erlebten wir das gleiche Schauspiel beim letzten „Großen Preis von Deutschland" vor Ausbruch des II. Weltkrieges. Das Rennen hatte eine ähnliche Resonanz wie 1938, obwohl es an diesem Tage in Strömen regnete. Gewinner wurde Rudolf Caracciola, der damit seinen sechsten Sieg beim „Großen Preis von Deutschland" verzeichnete, der gleichzeitig auch der letzte große Erfolg seiner ruhmvollen Laufbahn war. Den Nürburgring selbst bekam ich erst nach dem Kriege zu sehen, habe dort etliche Rennen erlebt und bin bis heute ein Fan des „Großen Preises..." geblieben. Nachdem der II. Weltkrieg sämtliche Aktivitäten gestoppt und an den Gebäuden und der Rennstrecke schwere Schäden hinterlassen hatte, regte sich schon bald wieder das Leben an diesem traditionsreichen Kurs. Schon 1946 veranlasste die französische Militärregierung, dass rund 300 Arbeiter Strecke und Gebäude wieder halbwegs instandsetzten. Am 17. August 1947 fand das erste Rennen nach dem Krieg auf der Südschleife unter der Benennung "Eifelpokal - Rennen für Motorräder mit und ohne Seitenwagen" statt. Als besondere Attraktion gab es zur Eintrittskarte Würstchen mit Kartoffelsalat.

Nach der Neugründung der Obersten Nationalen Sportbehörde (ONS) und des ADAC 1948 wurden die Instandsetzungsarbeiten verstärkt fortgesetzt. Ende April 1949 war der gesamte Ring mit Gebäuden wieder für Rennveranstaltungen nutzbar. Nun ging es aufwärts. Bereits zum folgenden "Eifelrennen" erschienen rund 100 000 Zuschauer, und beim "Großen Preis vom Nürburgring" am 7. August starteten schon wieder Fahrer aus Deutschland, Frankreich, England und Holland.

Beim 15. Eifelrennen am 11. Juni 1950 für Motorräder mit und ohne Seitenwagen, Sport- und Rennwagen säumten bereits 200 000 Zuschauer die Rennstrecke. Ab 1953 kam dann mit dem ADAC-1000-km-Rennen ein weiterer Publikumsmagnet neben dem "Großen Preis..." auf den Ring. Eine weitere Rennattraktion wurde das 24-Stun-den-Rennen der Tourenwagen, bei dem der Ring regelmäßig - wie auch bei anderen Rennen - von Tausenden Campinggästen umlagert war. Bis in die 60er Jahre hinein hielt dieser Boom ununterbrochen an. Namen wie Alberto Ascari, Juan Manuel Fangio, Karl Kling, Stirling Moss, Graham HUI, Phil Hill, Jackie Stewart, Jacky Ickx, Graf Berghe von Trips, Jochen Rindt sorgten für Rekordzuschauerzahlen, bis dann der Ring Ende des Jahrzehnts wegen seiner Gefährlichkeit in heftige Kritik geriet. Das führte 1970 zu umfangreichen Umbauten, Begradigungen und anderen Sicherheitsmaßnahmen, die fast 20 Millionen DM verschlangen. Allerdings kamen auch diese Ausgaben zum großen Teil der Region zugute, indem sie u. a. zahlreichen Menschen und Firmen Arbeit und Aufträge brachten. Nochmals sorgten die deutschen Fahrer Rolf Stommelen, Jochen Maas und Hans Joachim Stuck für einen Anstieg der Besucherzahlen, dann kam mit dem schrecklichen Unfall Niki Laudas 1976 das vorläufige Aus für den Nürburgring. Bis 1984 dauerte es, dann war der Bau des neuen, nur 4,5 km langen Ringes vollendet und eine neue Ära begann. Auch der Bau dieses Projektes geriet der Region zum Vorteil, denn der neue Nürburgring wurde zu 80°/o von Firmen gebaut, die ihren Sitz im nürburgringnahen Eifelgebiet hatten.

Aber nicht nur die großen Rennen sind Anziehungspunkt des Ringes. Neben Tourenwagenrennen, Motorradrennen, Oldtimerrennen, Truckrennen, ja sogar Fahrradrennen ist die Rennstrecke auch eine touristische Attraktion, die jährlich Hunderttausende anlockt. Dazu sorgen seit einigen Jahren Mammutveranstaltungen wie "Rock am Ring", ein Rennsportmuseum und ein Erlebnispark für weitere Besuchsanreize. Vor allem die Touristenfahrten auf der Nordschleife, die man gegen eine bestimmte Gebühr privat unternehmen kann, werden rege in Anspruch genommen. So besuchten außerhalb der Rennen 1951 16509 Pkw, 5939 Motorräder und 621 Omnibusse den Ring; 1952 waren es die Rekordzahlen 22 643 Wagen, 8374 Motorräder und 850 Busse. 1962 berühren gar 99 522 Touristenfahrzeuge gegen Gebühr den Ring und brachten in diesem Geschäftsbereich 305 616 DM.

Jährlich besuchen etwa 2 Millionen Menschen die Rennstrecke in der Eifel. Eine 1996 vom "Europäischen Tourismus Institut (ETI) an der Universität Trier durchgeführte Studie ermittelte 50 Millionen DM pro Jahr, die durch die Aktivitäten, die auf dem Ring stattfinden, unmittelbar der Umgebung in einem Umkreis von 30 km zugute kommen. Zudem sichert der Ring direkt oder indirekt rund 2000 Arbeitsplätze.

Mittlerweile besteht ein kommunaler Kooperationskreis "Nürburgring, in dem die vier Landkreise Ahrweiler, Cochem-Zell, Daun, Mayen-Koblenz zusammengeschlossen sind, um die gemeinsamen Interessen am Projekt "Nürburgring" zu unterstützen und zu wahren. Wie effektiv sich die Ringveranstaltungen vor allem auf die Hotellerie und Gastronomie auch im Kreis Daun auswirken, zeigen die Äußerungen einiger hier unmittelbar betroffener Hoteliers und Kommunalpolitiker. So werden beispielsweise das Dorinthhotel und der Ferienpark Daun bei Rennveranstaltungen regelmäßig von Leuten aus dem unmittelbaren "Rennzirkus" frequentiert. "Es gibt dann zwar viel zu tun, aber es macht uns auch sehr viel Spaß. Zudem kommen oft dieselben Leute wieder ins Dauner Dorinth, wenn sie bei anderen Veranstaltungen auf dem Ring mitwirken", so Direktor Rolf Slickers. Zugute kommt den Daunern der gute Kontakt zu den Dorint-Kollegen am Ring, die bei voller Belegung nach Daun weitervermitteln. Auch Bürgermeister Karl Hafner von der Verbandsgemeinde Kelberg äußert sich sehr zufrieden:

"Hotellerie, Gastronomie und Handel profitieren vor allem direkt von den Ereignissen am Ring. Einen großen "Run" gibt es während der Renntage vor allem auf die Ferienwohnungen. Wenn wir den Ring nicht hätten, würde es hier düster aussehen!" Wie zu Vor- und Nachkriegszeiten sind auch heute wieder Piloten und "Macher" der Formel l-Szene in Daun zu Gast. So berichtet Jean-Julien Beer unter der Schlagzeile

"Wo Schumi und Co abschalten können"

"...Seit der Formel l-Zirkus wieder Station auf dem Nürburgring macht, geben sich in Daun wieder ständig Weltstars der Rennszene die Klinke in die Hand. So zum Beispiel im Schlosshotel "Kurfürstliches Amtshaus" im Herzen der Kreisstadt. 1984 residierten dort neben den Prinzessinnen Stephanie und Caroline von Monaco die Piloten Alain Prost und Niki Lauda, ein Jahr später gesellte sich der Brasilianer Ayrton Senna zu dem Duo. 1995 gastierte der Rennstall McLaren Mercedes im Schlosshotel, im Jahr darauf sogar samt dem finnischen Fahrer Mikka Häkinnen.

Wenn der Formel l -Zirkus seine Zelte auf dem Ring aufschlägt, herrscht im Hotel für ein paar Tage "Flair der ganz großen Motorsportwelt". Dutzende von Journalisten und Kamerateams belagern die Dauner Burg, zahlreiche Schaulustige erwarten in der Innenstadt die Rückkehr ihrer Idole von Trainingsläufen und Rennen. Doch die Fahrer nutzen die Ruhe im Schlosshotel, um sich abzuschotten und zu entspannen.. "Diesen Ansprüchen müssen wir gerecht werden", betont Günter Probst, Direktor des Schlosshotels. Die Kontakte zur Formel l - Szene knüpfte der Dauner 1984 bei der Einweihung der neuen Grand-Prix-Strecke. "Damals wohnten die sportlichen Leiter von McLaren und Mercedes in unserem Haus", erzählt Probst und fügt stolz an: "Die haben dann prompt für ihre Piloten gebucht." Um den Ansprüchen der Weltstars gerecht zu werden, verzichtet Probst während der Rennwochen auf normale Urlaubsgäste..." Da lassen wir die Motorsportbegeisterten lieber unter sich, die haben ohnehin eine eigene Mentalität. Einziger Unterschied zu den "Standardgästen" ist eine besonders sorgfältige Auswahl der Zimmer. Die Rennfahrer wollen absolute Ruhe haben. Extrawürste wollten Prost, Senna und Lauda jedoch nicht gebraten haben, obwohl letzterer in Sachen Mahlzeiten durchaus wählerisch gewesen sei.. Niki Lauda hatte eine Vorliebe für Salate. Deshalb hat er kein Fünf-Gänge-Me-

Foto: Nürburgring GmbH

 

nue bekommen, sondern sich mit unserem Küchenchef ein separates Essen zusammengestellt. Die Fahrer sind selten im Hotel gewesen. Die kamen am späten Nachmittag zurück vom Ring, haben einen Kaffee getrunken und sich nach dem Abendbrot auf ihr Zimmer zurückgezogen", schildert der Hoteldirektor. Im übrigen hofft er insgeheim auf Bekanntschaften wie die mit dem brasilianischen Idol Ayrton Senna, der später in Imola auf tragische Weise sein Leben ließ. "Ein aufrichtiger und sehr netter junger Mann, der für jeden Spaß zu haben war."

Folgende Aufstellung von Großveranstaltungen, die 2002 auf dem Nürburgring stattfanden, soll einen Eindruck vom Leben auf dem Nürburgring geben (Auswahl) :

3. - 5. Mai: Internationales ADAC-Eifelrennen

17. - 19. Mai: Rock am Ring

29. - 2. Juni: 24-Stunden-Rennen

21. - 23. Juni: Formel l -Großer Preis von Europa

12. - 14. Juli: Track-Grand Prix

2. - 4. August: Großer Preis der Tourenwagen (mit Deutsche Tourenwagen Masters)

9. - 11. August: Oldtimer-Grand-Prix

16. - 18. August: Internationale Deutsche Motorrad-Meisterschaft

Quellen und Literatur

1. Behrndt, Michael / Födisch, Jörg -Thomas: 75 Jahre Nürburgring -Königswinter 2002

2. Beer, Jean - Julien: Wo Schumi und Co abschalten können, Zeitungsartikel vom 28. 07. 1997

3. Der Ring - Das Magazin zur Eröffnung des neuen Nürburgrings 1984

4. Feichtner, Andreas: Ein Mythos als Werbeträger - TV vom 8. April 2002

5. Frankenberg, Richard von: Der Nürburgring - München 1965

6. Hommes, Mia: Bei uns traf sich alles... - TV-Interview und persönliche Mitteilung / Hotel-Gästebuch

7. Hornung, Thora: Die Nürburgringstory - Stuttgart 1975

8. Rennprogramm zum "Großen Preis von Deutschland 1985

9. Scheuer, Lucki: Nürburgring -Koblenz 1984

10. Heinz Peter Hoffmann: Unterlagen zur Studie des "EUROPÄISCHEN TOURESMUS IN STITUTES (ETI)

Nürburgring: Dorint-Hotel

Foto: Ursula Thömmes