Der Initiator des 1981 entstandenen eigenständigen Heimatjahrbuches des Landkreises Daun, Nico Sastges, ist am 04.08.2002 im Alter von 87 Jahren verstorben. Sein Leben war geprägt von der Liebe zu seiner Familie, seinem Engagement zum Beruf und der Verbundenheit mit seiner Heimat. Sein Humor, seine treffsicheren, zuweilen hintergründigen Formulierungen haben ihn als Freund und Gesprächspartner beliebt gemacht. Viele harte Schicksalsschläge prägten auch den Menschen Nico Sastges. Nie verzweifelnd fand er immer wieder Halt in seinem Glauben und den Beziehungen zu seinen Mitmenschen. Mit seiner Konzeption für das Jahrbuch 1981 legte er den Grundstein für eine neue erfolgreiche Generation der Heimatliteratur. Als Vorsitzender des Redaktionsausschusses prägte er in den ersten sieben Jahren die umfangreiche Arbeit. Durch sein Engagement wurden viele neue Autoren gewonnen.

Die Serie „Leopoldstraße 9" von Nico Sastges über alle Landräte des Landkreises bildet heute noch die Grundlage für viele Recherchen. Bereits im Jahre 1960 schrieb Nico Sastges eine Broschüre über die Geschichte und Wirtschaft des Landkreises Daun-Eifel. Als Autor beteiligte er sich an

vielen Festzeitschriften, Vereinschroniken und dem Buch „1250 Jahre Daun". Seine große Verbundenheit zur Kultur der Eifel, Brauchtum und Geschichte prägten Nico Sastges. Volksmusik, klassische Musik, Sport und Theater begeisterten ihn besonders. Die Verbundenheit zur Jugend und die Erteilung von Gitarrenunterricht bis ins hohe Alter seien noch besonders erwähnt.

Eine spitze Feder, die Suche nach Hintergrundinformationen und tiefgreifende Analysen des örtlichen Geschehens waren untrennbar mit ihm verbunden.

Nico Sastges, tief verwurzelt in seinem Heimatdorf Neunkirchen, engagiert in vielen Vereinen, stets verbunden mit der Stadt und dem Landkreis Daun, konnte durch seine Ausbildung zum Buchdrucker und der späteren Weiterbildung zum Journalisten mit seinem großen Erfahrungsschatz immer wieder neue Akzente setzen. Die Jahrbuchredaktion hat viel von ihm gelernt und wir alle sind ihm zu Dank verpflichtet. Auch nach dem Ende seiner aktiven Tätigkeit für das Heimatjahrbuch begleitete er die weitere Arbeit, gab immer wieder Ratschläge und fand auch anerkennende Worte für neue Entwicklungen. Er war stets ein kritischer Begleiter der Verwaltung und unterstützte sie, wo er es für angebracht hielt. Als Lokalredakteur der Landeszeitung und später des Trierischen Volksfreundes zeigte er aber auch konsequent Fehlentwicklungen und Missstände auf. Ein Journalist alter Prägung, der hervorragend formulieren konnte, jedoch immer bestrebt war, Menschen nicht persönlich zu verletzen. Für mich persönlich ist es eine große Ehre, Nico Sastges zu würdigen, da ich Nico sehr viel verdanke. Er war es, der mir das Rüstzeug für die Arbeit im Redaktionsausschuss gab. Durch seine „Lehre" wurde ich erst in die Lage versetzt, Gestaltung, Aufbau und Umbruch des Jahrbuches nach seinem Ausscheiden verantwortlich fortzuführen. Gerne erinnere ich mich an die vielen Begegnungen mit Nico Sastges, die immer auch für mich eine persönliche Bereicherung waren.