Bildstöcke und Flurkreuze rund um Mirbach
Br. Mario Kaufmann SCJ,Freiburg
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aus jenen Tagen erhalten ge­blieben.
Bei einer Neugestaltung der Friedhofsanlage vor einigen Jahrzehnten wurden neun alte Grabsteine und ein hohes Schaftkreuz wieder neu aufgestellt. Bis auf zwei Grab­kreuze sind sie alle gut erhal­ten und die Inschriften gut lesbar. Auf der Ostseite haben sieben Kreuze freistehend in einer Reihe Aufstellung ge­funden. Gegenüber, am Ende des mittleren Weges, steht ei­ne Gruppe von drei Kreuzen: zwei Grabkreuze an der Mauer (eines zeigt die Rück­seite) und ein hohes Schaft­kreuz mit Korpus. Es trägt die Inschrift: 1741 GERHART KLINKHAMMER V MARIA
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Heiligenhaüschen von 1761
Sie gehören vielerorts noch zum gewohnten und vertrau­ten Ortsbild, die kleinen Heiligenhäuschen, Bildstöcke und Flurkreuze. Wie selbst­verständlich stehen sie an Weggabelungen und Friedhofsmauern, als seien sie dort seit jeher. Selten kennt man allerdings heute noch den Anlaß ihrer Errichtung und die Beweggründe der Stifter.
Die meisten Kreuze des Ortes Mirbach wurden aus Basalt­stein gefertigt und gehören in die Zeit des frühen 18. Jahr­hunderts. Diese Zeit scheint eine Blütezeit für solche Kunstwerke gewesen zu sein. Im Eifelraum und darüber hinaus sind zahlreiche Werke
Pilgerkreuz im Lampertstal
EHE: L: In der Schulchronik konnte ich die Beschreibung eines Kreuzes finden, das ehe­mals an der alten Schule ge­standen hat. Dort schreibt der Dorfschullehrer 1925: „Vor der Schule steht jetzt noch ein altes Steinkreuz mit der Christusfigur aus dem Jahre 1741" Es scheint mit dem heutigen Friedhofskreuz iden­tisch zu sein. Die Eheleute Gerhard Klinkhammer und Maria geb. Hoffmann sind vermutlich beide in Mirbach geboren und haben vor dem Juli 1739 geheiratet. Der einzige Sohn Johann Jakob wurde 1740 in Mirbach geboren und 1766 in Köln zum Priester geweiht. Ihre Namen kommen zweimal als
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Friedhofskreuz von 1741
Stifter auf Kreuzen vor: auf dem Friedhofskreuz von 1741 und dem Flurkreuz auf dem Jücheberg von 1739. Die spärliche Information der Kirchenbücher hilft kaumwei­ter, Rückschlüsse zu ziehen. Auffallend ist jedoch die Nähe der Jahreszahlen auf den Kreuzen mit den Daten der Hochzeit und der Geburt des einzigen Kindes. Das zweite Kreuz, auch ein Schaftkreuz, steht südlich des Dorfes, heute inmitten einer Wiese auf dem Jücheberg. Ehemals führte direkt am Kreuz ein Weg entlang, der bei der Flurbereinigung auf­gehoben wurde. Es trägt die Inschrift: 1739 GERHARD KLINKHAMMER MARIA KLINKHAMMER. Beim sogenannten Haus Maaßen steht ein kleines Heiligenhäuschen. Es ist aus Sandstein in barocken Formen gearbeitet und birgt im Innern eine kleine Figur der Muttergottes. An den rechten und linken Enden der Deckhaube ist die Jahreszahl 1761 zu lesen. Vor der Er­neuerung der Mauer und der
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Einwohnerin erinnert sich: „Dort versammelten sich früher die Kinder des Ortes zum Gebet, wenn jemand ge­storben war, anschließend besuchten sie das Haus, in dem der Verstorbene aufge­bahrt wurde, um auch dort zu beten."
Von Mirbach aus führt heute ein herrlicher Wanderweg zum Lampertstal, einem ein­drucksvollen Naturschutzge­biet. Gegenüber der Einmün­dung des Mirbachtals wurde im April 1999 ein Pilgerkreuz der St. Matthias-Bruderschaft Mönchengladbach-Wickrath errichtet und eingeweiht. Dieses schlichte Eisenkreuz ist von weitem kaum sichtbar. Erst wenn man vor ihm steht entdeckt man die glänzende Stiftungsplakette mit Pilger­zeichen. Jährlich führt der Weg der Pilger zum Apostel­grab nach Trier, am Donners­tag nach Pfingsten, dort vorbei. Auch andere Bruder­schaften ziehen im Laufe der österlichen Zeit durch das Lampertstal und machen auch in Mirbach Station.
Altes Grabkreuz
Straße befand es sich weiter oberhalb. Dieses Heiligenhäu­schen wird wohl von den damaligen Bewohnern bzw. Pächtern des Clusenhofes errichtet worden sein. Der Maaßenhof wurde erst 1842 erbaut.
An der Kreuzung Burgstraße-Schulstraße steht heute ein neues Heiligenhäuschen mit Marienfigur. In einer Karte von 1903 ist an dieser Stelle ein ehemaliges Dorfkreuz verzeichnet, das heute nicht mehr vorhanden ist. Eine