Die Tour de France ist die Championsleague des Radsports
Das Team Gerolsteiner ist als Mannschaft mit vielen sympa­thischen Gesichtern auf dem Weg ganz nach oben
Es war ein ganz, ganz großer Traum, der da plötzlich in Er­füllung ging - zumindest für die neun Radprofis des Team Gerolsteiner: Die Teilnahme an der Tour de France, dem größten und schwersten Rad­rennen der Welt: Knapp 3.500 Kilometer in drei Wochen, darunter Bergetappen über die höchsten Pässe der Alpen und Pyrenäen, Hitze, Regen, Dreck, Stürze oder Krankhei­ten. „Tour der Leiden" wird die Tour de France nicht ohne Grund auch genannt. Und da mitzufahren soll ein Traum sein? Oh ja!
Zum Ende der Saison 2002 schaffte das Team Gerolstei-ner völlig überraschend, früher als geplant, die Quali­fikation für die Tour de France. Mit einem furiosen Saison-Finale hatten die Fah­rer des Teams in den Rennen so viele Weltranglisten-Punk­te gesammelt, dass sie am Ende auf Platz zehn der Welt­rangliste landeten - damals die Mindestvoraussetzung für einen der heiß begehrten Startplätze für die Tour des kommenden Jahres. Die Tour-Teilnahme, „Top-Target" für wohl jedes größere Radprofi-Team in Europa, war für das
Team Gerolsteiner erst 2004 erwartet worden. Seit 1998 ist der Gerolsteiner Brunnen Hauptsponsor und Namensgeber des zu immer höheren Zielen aufstrebenden Team Gerolsteiner. Mit dem Vorsatz, eine feste Größe im deutschen Radsport zu wer­den, ist das Team gemeinsam mit dem ehemaligen Real­schullehrer Hans-Michael Holczer aus Herrenberg ins Leben gerufen worden, der bis dahin nebenberuflich aber äußerst erfolgreich mehrere Amateurmannschaf­ten zu Meisterschaften und Titeln geführt hatte. Die jahrelange und stetige Ver­besserung hat das Team Ge-rolsteiner 2001 in den Kreis der GS1-Mannschaften ge­führt, sozusagen in die „Championsleague" des Rads­ports. Die direkte Tour-Quali­fikation 2002 schaffte Gerol-steiner also als „Aufsteiger­team". Die „jungen Wilden" sind kaltschnäuzig voll durchgestartet. Der Tag vor der lang ersehn­ten Abreise zum Start der Tour de France in Paris wurde für die neun Fahrer des Team Gerolsteiner unerwartet zu einem „Bad in der Menge". 1.000 Fans feierten „ihr Team" hingebungsvoll mit einem Stadtfest, das die Stadt Gerolstein zusammen mit
dem Gerolsteiner Brunnen im Zentrum auf die Beine gestellt hatte. Zum ersten Mal war Gerolstein bei einem der größten Sportereignisse der Welt so prominent vertreten. Udo Bölts, René Haselbacher, Uwe Peschel, Olaf Pollack, Davide Rebellin, Michael Rich, Torsten Schmidt, Georg Totschnig und Markus Zberg durften sich ins Goldene Buch der Stadt eintragen - Kenn­zeichen des enormen Stellen­wertes, den die Stadt dem Team Gerolsteiner beimisst. Per Hubschrauber ging es anschließend direkt ins Mannschaftshotel nach Paris. Vor genau 100 Jahren war 1903 die erste Tour de France ebenfalls in Paris gestartet worden - es war die Grün­dung eines Mythos', der an Ausstrahlung mit jedem Jahr zugenommen hat. Die Geschichte der Tour de France ist überreich an Helden und an Dramen und drei Wochen lang scheint die ganze Welt nur auf das Geschehen auf Frankreichs Straßen zu blicken. In der Mannschaft, die der Teamchef und gewief­te Taktiker Hans-Michael Holczer für die vielbeachtete Jubiläumstour nominierte, war für jede Etappe oder Rennsituation ein Spezialist vertreten: Zeitfahrer, Sprinter, Kletterer, Etappenfahrer und
Fahrer für das Gesamtklasse­ment. Wegen seiner großen Stärke, dem Zeitfahren, ist das Team Gerolsteiner von nicht wenigen Experten als Mitfavorit für das taktisch äußerst diffizile Mannschafts­zeitfahren der vierten Etappe gehandelt worden. Im Schnitt an jedem zweiten Tag landete ein Fahrer in den vorderen Rängen des Klassements. Insgesamt zehn Mal schafften die Fahrer des Teams eine Platzierung unter den Besten Zwölf der Etappe - Beleg für die Schlagkraft des Teams, auch wenn es zum ganz großen Wurf, einem Etappen­sieg, noch nicht ganz gereicht hatte. Das herausragendste Ergebnis ist der zwölfte Platz in der Gesamtwertung durch den Österreicher Georg Tot-schnig.
Noch während der Tour de France hat Gerolsteiner-Teamchef Hans-Michael Holczer bekannt geben, dass das Team weiter verstärkt wird: Danilo Hondo, deut­scher Sprintstar aus Chemnitz wird ab 2004 für das Team Gerolsteiner in die Pedale tre­ten. Holczer: „Ziel ist es, eine Mannschaft zu haben, die sich auf die erfolgreiche Teil­nahme an der Tour de France konzentrieren kann." Soll heißen: 2003 waren wir sehr gerne, aber unerwartet dabei. In Zukunft wollen und kön­nen wir besser sein. Weitere Verstärkungen sollten folgen. Gute Aussichten also, dass das Team Gerolsteiner bei noch mehr Rennen noch weiter vorne landen wird. Die öffentlichen-rechtlichen Fernsehanstalten ARD und
ZDF, die sich die Übertragung der Tour de France in Deutschland alljährlich teilen, haben von der Jubiläumstour 2003 allein in Deutschland mehr als 120 Stunden live gesendet. Hinzu kommen die Übertragungen und Berichte andere Sender, sowie Radio, Printmedien und neue elek­tronische Medien, sowie Berichte und Reportagen von allen anderen Rennen. Allein durch die Teilnahme des Team Gerolsteiners an der Tour de France habe Gerolsteiner einen immens hohen Werbe­wert erzielt, wie Stefan Göbel, Leiter Corporate Communica­tions bestätigt. „Natürlich fightet das Team nicht um­sonst mit unserem Namen um Siege und Platzierungen. Wir betrachten die Ausgaben aber als Investition in die Marke Gerolsteiner und damit in unsere Gegenwart und in die Zukunft." Die Bekanntheit des Teams und des Sponsors wer­de sich noch über Jahre hin­weg auszahlen, so Göbel. Doch so wichtig und bedeut­sam wie die Tour de France für ein Radprofi-Team ist, für das Team Gerolsteiner wird sie nie das einzige Saisonziel sein. „Für uns gibt es keine unwichtigen Rennen oder Rundfahrten, die wir aus­schließlich zur Vorbereitung fahren", erklärt Holczer die Strategie seines Teams. „Wenn wir am Start stehen, wollen wir dort auch eine ge­wichtige Rolle übernehmen." Für das Ziel „Tour Teilnahme" muss also jeder Fahrer das ganze Jahr über entsprechend seiner Aufgaben im Team mit Top-Leistungen überzeugen.
Nur so kann das gesamte Team eine maximale Summe der wertvollen Weltranglis­ten-Punkte einfahren. 2004 sollen 24 Radprofis im Team Gerolsteiner lizensiert sein, zwei Fahrer mehr als im Jahr zuvor. Neben Holczer gibt es drei weitere Sportliche Leiter im Team, dazu Masseu­re, Mechaniker, Manager. Bis zu 30 erfahrene Fachleute arbeiten mit am täglichen Erfolg des Team Gerolsteiner. Alle mit dem Ziel, den Fah­rern das Siegen und die Strapazen des Radsports so erträglich wie möglich zu machen. Alle verbringen immer wieder aufs Neue eine logistische Meisterleistung: Allein für den Transport von Mensch und Material werden 16, speziell auf die Bedürf­nisse modernster Radprofi-Teams umgebaute, Fahrzeuge benötigt. An- und Abreisen, Flüge, Hotels und Logistik für Fahrer und Betreuer wer­den für die rund 120 Rennen (etwa 250 Renntage) in allen Teilen Europas von der Team-Zentrale in Herrenberg geleitet, koordiniert und gesteuert. Hinzu kommen Trainingslager und Presseter­mine des Teams oder einzel­ner Fahrer. Was Arbeitsauf­wand und Erlebnis angeht, ist die Tour de France im Juli natürlich für Fahrer wie Be­treuer das Highlight des Jahres schlechthin. Besonderes Kennzeichen des Teams ist seine überaus große Popularität und Beliebtheit. Auch im größten Renn- und Reisestress haben sie immer ein offenes Ohr für die Wün­sche der immer größer wer-
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denden Fangemeinde oder Medienvertretern. Mehr als 40 Team Gerolsteiner-Fanclubs gab es nach Ablauf der Tour de France. Immer wieder lo­ben Journalisten den offenen, ehrlichen und unkomplizier­ten Umgang mit den Fahrern. Als „das mit Abstand sympa­thischste deutsche Radprofi­team", wurde das Team Ge-rolsteiner während der Tour de France mehrmals gerühmt. Von Starallüren keine Spur, denn das passt nicht zu einem Team, dem die Sympathien der Fans nur so zuzufliegen scheinen. Das Credo, das Fah­rer, Management, Betreuer und natürlich der Sponsor vorleben, lautet schlicht „Das Team ist der Star." Mit Davide Rebellin hat das Team zwar einen absoluten Weltklasse­mann in seinen Reihen, der in den Rennen auch regelmäßig die Kapitänsrolle übernimmt, ein „Star" will und wird der bescheidene Italiener aber niemals sein.
Die Ziele des Team Gerolstei-ner für 2004 beschreibt Team­chef Hans-Michael Holczer so: „Wir wollen uns als Top-Club etablieren, um auch in den kommenden Jahren bei der Tour de France starten zu können. Dabei wollen wir zei­gen, dass wir stark genug sind, künftig auch dort in die Entscheidungen mit einzu­greifen." Damit der Erfolg der vergangenen Jahre fortgesetzt werden kann, hat Gerolsteiner Brunnen den Vertrag mit Hans Holczer und seinem Radteam vorzeitig bis zum Ende des Jahres 2005 mit er­höhten Leistungen verlängert. Ein eindeutiges Commitment
des Sponsors zu der vom Team gezeigten Performance. Zurück in Gerolstein, beim Empfang des gesamten Tour-Teams am Tag nach der Siegerehrung in Paris, wurden vor allem Udo Bölts, der 2004 das Rennrad an den Nagel hängt, und der Tour-Zwölfte Georg Totschnig von den Fans frenetisch gefeiert. Die Championsleague in Gerol­stein, das ist etwas, an das man sich gewöhnen könnte.
Team Gerolsteiner - ein Musterbeispiel für erfolgreich umgesetzte strategische Markenkommunikation
Wirkung und Nutzen seines Radsportsponsorings lässt Gerolsteiner Brunnen regel­mäßig mit empirischen Erhe­bungen detailliert untersu­chen. So ist der Radsport als Sponsoringfeld auch nicht zufällig ausgewählt worden: Laut Marktforschungen werde Radsport und Mineralwasser als eine nahezu idealtypische Verbindung für ein Sponso­ring wahrgenommen. Rad­fahren als Breitensportart passe ideal zur Alltagstaug­lichkeit von Gerolsteiner, so die Ergebnisse. Fest steht, dass das Team Gerolsteiner die Bekanntheit der Marke seit 1998 kontinu­ierlich gesteigert hat und weiter steigert. Nach der Tour de France 2003 war das Team Gerolsteiner 64,9 Prozent der Deutschen bekannt. „Ein Spitzenergebnis", kom­mentiert Stefan Göbel, Leiter Corporate Communications diese Zahl, „das mit anderen Kommunikationstools so nicht zu erzielen wäre."
Dabei zahlt sich aus, dass im Radsport das Team den Na­men des Hauptsponsors trägt. „Wir können davon ausge­hen, dass diejenigen, die das Team Gerolsteiner kennen, auch unsere Marke kennen", so Göbel. Weiteres Ergebnis: Die vielen positiven Imageat­tribute des Profi-Radsports, wie zum Beispiel körperliche Fitness, Ausdauer, Schnellig­keit, Spritzigkeit strahlen direkt positiv auf die Marke Gerolsteiner ab und laden sie für den Betrachter emotional auf.
Genau darin wird die kom­munikative Alternative des Sponsorings gegenüber klassischen Kommunikations­formen gesehen. Neben der steigenden Bekanntheit werde die Marke gleichzeitig erleb-bar gemacht, so Göbel. Der Zuschauer wird in seiner Freizeit angesprochen, als Fan fiebert er mit dem Team Gerolsteiner mit, eifert nach, erinnert positiv Erlebtes nachhaltig und assoziiert es zukünftig mit der Marke Gerolsteiner. Auf diese Weise rentiert sich das Radsport­sponsoring als Investition in den gegenwärtigen und zukünftigen Markenwert. Bei Gerolsteiner ist das Rad­sportsponsoring der Nukleus für die zahlreichen Kommuni­kationsmaßnahmen. Dazu zählen neben dem Marketing die interne Kommunikation, die PR, Kundenbindungsmaß­nahmen oder kommunale Kooperationen. Die Faszina­tion der Sportart und die Sympathie für das Team wer­den dadurch noch stärker auf die Marke transferiert.