'Erschöpft'
Zutiefst erschöpft die Wanderer am Brunnenrande ruh'n; doch haben sie es - ungeahnt - mit Leere nur zu tun.
Gott weiß warum - der Brunnen gähnt die Wanderer nur an; denn gar nichts mehr - wie ehemals - sie daraus stärken kann.
Die Tiefe ruht in Trockenheit - das Wasser fließt nicht mehr; was Fülle bot und Segen gab, ist nun auf einmal leer.
Des Brunnen Zufluss hat mit Macht ein Unglück ihm geraubt; ein Unheil - was in früher Zeit nur niemand je geglaubt. -
Wo Macht und Unglück Pate steh'n, zu Angst und Schrecken zwingen, da kann nur frische, klare Flut die Liebe neu noch bringen.
Ute Zehle, Lehnstedt