Kultur
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Zum Gedenken an Adolf Molitor, Maler unserer Heimat
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Franz Josef Ferber, Daun
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„Und meine Seele spannte weit ihre Flügel aus, flog durch die stillen Lande, als flöge sie nach Haus." (Joseph von Eichendorff)
Der
Pädagoge und Kunstmaler Adolf Molitor ist tot. Am Abend des 17. März
2003 ist er, auf dem Heimweg von einer Ausstellungsvorberei-tungsfahrt,
im Alter von 75 Jahren gestorben. „Für uns alle unfassbar", so schrieb
die Familie auf seinen Totenzettel. Und nicht zu fassen ist sein
plötzlicher Tod gewiss auch für seine vielen Freunde, für mich zum
Beispiel. Ich bin arg traurig, dass Adolf uns verlassen hat. Es ist ein
Abschied für immer. Dies zu begreifen, bereitet mir erhebliche Mühe.
Den Angehörigen gilt mein tiefempfundenes Beileid.
Vor
fast genau vierzig Jahren war es, als Adolf Molitor in mein Leben trat.
Das war bei seinem Lehrerkollegen, unserem gemeinsamen Freund und
meinem letzten Volksschullehrer Pitt Niesen. Dort, im Schulhaus in
Katzwinkel, trafen wir uns von Zeit zu Zeit. Pitt sorgte jedes Mal für
guten Wein und dicke
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Zigarren,
Adolf präsentierte stets seine neuesten Bilder. Ich war in hohem Maße
begeistert von den harmonischen Gemälden des malenden Schulmeisters,
aber auch von ihm selbst. Nach einiger Zeit fasste ich Mut, ihn zu
fragen, ob er mir ein Bild malen könne. Das Motiv gab ich vor: der
Hundsbaum, unser Heimatbaum in Hörschhau-sen, eine uralte Buche, die
ein Kriegerdenkmal überschattet. Es dauerte nicht lange, da war das
Ölgemälde fertig. Seitdem hängt es an beherrschendem Platz in meiner
Wohnung. Es ist mein Lieblingsbild geworden, es erinnert mich ständig
an glückliche Kinder- und Jugendjahre. Eine Zeitlang hatten wir beide,
Adolf und ich, uns etwas aus den Augen verloren, bis mein Chef, der
Dauner Landrat, mich nach nahezu dreißigjähriger Tätigkeit beim
Kreissozialamt mit der Leitung der Abteilung Schulen und Kultur
betraute. Nun bekam ich neben vielfältigen anderen Sachbereichen auch
dienstlich mit Kunst und Künstlern zu tun. Es galt, mehr denn je Kunst
öffentlich zu präsentieren. Was lag näher, als Adolf Molitor, der
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mittlerweile
Rektor der Hauptschule Konz geworden war, im Kreishaus ein Forum für
sein künstlerisches Schaffen zu bieten? Er hatte nämlich vieles
vorzuzeigen von dem, was er während seiner Lehrerjahre in Steiningen
(von 1950 bis 1960) und in den Jahren danach im Kreis Daun gemalt und
gezeichnet hatte.
Am
25. April 1983 war es soweit. Im Beisein zahlreicher Gäste eröffnete
Landrat Karl-Adolf Orth Molitors erste Ausstellung im Kreis Daun; 61
Acryl-, Öl- und Tuschebilder wurden gezeigt, hauptsächlich
Landschaften unseres Landkreises. Zu seiner Motivation sagte der
Maler: „Für mich ist die Eifel einfach urgewaltig. Je älter ich werde,
desto mehr fasziniert sie mich. Mit ihren einmaligen Formen und Farben,
mit der ihr eigenen Stimmung, gleich zu welchen Tages- und
Jahreszeiten, stellt sie für mich ein lebendiges Stück der Schöpfung
dar." Damit ist alles gesagt. In der Tat, die Faszination von den
göttlichen Schöpfungswerken, gepaart mit tiefer Heimatliebe, sie waren
es, die den Maler Adolf
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seine
Liebe gehörte weiterhin der Landschaft seiner ersten Lehrerjahre. So
ist es etwas wie eine Heimkehr, dass wir seinen Bildern hier für zwei
Wochen eine Heimstatt bieten." Und sein langjähriger Freund Günther
Wollscheid ergänzte in seiner Einführungsrede: „So will Adolf Molitor
bewusst ein Maler der Heimat sein, ein Heimatmaler der Vulkaneifel."
Das war der Beginn einer Ausstellungsserie im Landkreis Daun.
Zahlreiche Gemäldeausstellungen folgten, in den Rathäusern Kelberg,
Hillesheim und Jünkerath, in den Volksbanken Daun und Gerolstein sowie
in einigen Gemeindehäusern, um nur diese Beispiele zu nennen. Im Jahre
1992 hat die Marketing-Arbeitsgemeinschaft der Volksbanken und
Raiffeisen-banken des Kreises Daun ihren Jahreskalender mit
Vulkaneifelbildern von A. Molitor herausgegeben. Am 22. März 2003, an
einem sonnigen Frühlingstag, wurde der menschenfreundliche Heimatmaler
Adolf Molitor in heimatlicher Erde, im Schatten seiner Pfarrkirche in
Bergweiler, begraben. Hunderte Menschen, darunter seine vielen Freunde,
waren
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gekommen,
um ihn auf seinem letzten irdischen Gang zu begleiten. Herr Pfarrer
Wax fand die passenden Worte, den Verstorbenen gebührend zu ehren. Er
sprach aus, was wir wohl alle empfanden: Die Nachricht vom plötzlichen
Tod des allseits beliebten Mannes sei in seinem Heimatdorf „wie eine
Bombe eingeschlagen". Meinem Freund Adolf habe ich viel zu verdanken.
Er war es, der bereits in jungen Jahren mein Interesse an der Malerei
weckte, was mir später privat und dienstlich sehr nützte. Seine
freundschaftliche Zuneigung hat mein Leben wesentlich bereichert. Ich
bin glücklich, dass ich einen solch wertvollen Menschen kennen gelernt
habe und ihn ein gutes Stück seines Weges begleiten durfte. In meinem
Gedächtnis wird er einen dauernden festen Platz haben. Auf seinem
Totenzettel ist ein Vers aus den Psalmen zu lesen: „Du, Herr,
verschließ mir nicht dein Erbarmen, deine Huld und Wahrheit mögen mich
immer behüten." Ich bin zuversichtlich, dass unser Herrgott seine Bitte
erhören und ihn für all das Gute belohnen wird, das er seinen
Mitmenschen getan hat.
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Adolf
Molitor (1927-2003), hier bei der Eröffnung seiner Ausstellung „Bilder
der Eifel" im Bürgerhaus „Alte Schule" in Mehren am 1. Oktober 1999
Foto: Brigitte Bettscheider, Kelberg
Molitor
motivierten, unsere liebenswerte Eifellandschaft in ihrer
unvergleichlichen Schönheit zu malen und sie dadurch uns und der
Nachwelt zu bewahren. Das hat Molitor Jahrzehnte hindurch getan, so
dass ein umfangreiches Werk entstanden ist. Dafür danken wir ihm am
Ende seines irdischen Lebensweges. Bei der Vernissage in seiner
Verwaltung konnte der Landrat befriedigt feststellen: „Er zog zwar in
die Nähe des größten Dorfes der Eifel, wie man Trier früher nannte, aber
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