Der RadBus - eine Erfolgsstory!

Uli Diederichs, Manderscheid

1997 war es, als eine neue schnelle Busverbindung mit wochentags sieben Hin- und Rückfahrten von Daun über Manderscheid und Wittlich nach Bernkastel-Kues geschaffen wurde. Besonders erfreulich ist aber, dass dieser sog. RegioBus auch am Wochenende verkehrt (6 Hin-und Rückfahrten). Weil den RegioBus in den An-fangsjahren (1997 - 1999) durchschnittlich weniger als drei Personen pro Fahrt nutzten, gab es bereits konkrete Überlegungen, diese Linie wieder einzustellen. Denn die nötigen öffentlichen Zuschüsse standen bei weitem in keinem Verhältnis zu den erzielten Einnahmen. Doch zum Glück trat zum selben Zeitpunkt ein „lebensrettender" Umstand ein: der Maare-Mosel-Radweg von Daun in der Eifel nach Bernkastel-Kues an der Mosel wurde eröffnet. Schnell schon war festzustellen, dass er sich immer größerer Beliebtheit erfreut, regional wie überregional. Das aufgrund stärkeren Gesundheitsbewusstseins veränderte Freizeitverhalten führte u.a. auch zur Rückbesinnung auf den guten alten „Drahtesel". Die Fahrradwelle rollt(e) wieder und macht -Gott sei Dank - auch nicht vor der Eifel halt. Die landschaftlich reizvolle Strecke des Maare-Mosel-Radwegs über die ehemalige Bahntrasse hat allerdings einen entscheidenden Nachteil: von der Mosel in die Eifel geht es (fast) nur bergauf! Dieser Umstand verlangt von den Fahrradfahrerinnen und Fahrradfahrern eine nicht geringe Grundkondition. Gerade für ältere Menschen und Kinder oft ein Problem.

Dieses Problem galt es zu lösen. Die Problemlösung lag auf der Hand: der parallel zum Maare-Mosel-Ragweg verkehrende RegioBus wird zum RegioRadBus umfunktioniert. In kürzester Zeit hatte die Rhein-Mosel-Verkehrsgesellschaft (RMV) die von ihr eingesetzten Busse innen und außen so ungerüstet, dass pro Fahrt bis zu 25 Fahrräder transportiert werden können. Im Jahr 2000 ging´s damit los.

Trotz der relativ hohen Transportkapazität kam es bei über 12.000 beförderten Fahrrädern doch noch zu Engpässen; nicht alle Fahrgäste konnten mit ihren Fahrrädern mitgenommen werden. Dies war sehr ärgerlich und den Verantwortlichen nicht egal. Deshalb hat man sich im Jahr 2001 entschieden, in Spitzenzeiten zusätzlich den sog. RegioVerstärker einzusetzen. Dieser Bus kann bis zu 40 Fahrräder transportieren und wird auf einer Schnellverbindung eingesetzt (Bernkastel -Wittlich - via Autobahn nach Daun). Hierdurch kam es zu einer merklichen Entspannung, insbesondere an Feiertagen, „Brücken-Wochenenden" und in den Ferien. Aber das reichte noch immer nicht, um jedem der jetzt schon 17.000 Fahrgäste die gesicherte Rückfahrt zu garantieren. Also, mussten die Verantwortlichen wieder kreativ werden. Verschiedenste Möglichkeiten wurden ins Auge gefasst, überlegt und - wieder verworfen; meistens, weil es am Geld fehlte.

Doch dann kam die ,zündende Idee': warum nicht die neuen Medien zur Hilfe nehmen?! ,Internet-Buchung' war das Zauberwort; wenigstens mal zur Probe. Im Frühjahr 2003 ging es los. Fast ohne Kinderkrankheiten hat sich das System etabliert und bewährt. Von 18.000 beförderten Fahrrädern im Jahr 2003 waren bereits ca. 6.000 gebucht (www.regio-radler.de) Die Kosten für die Buchung betragen zusätzlich zum Fahrpreis 1 € pro Fahrrad. Ein erschwinglicher Preis für den „Luxus" der garantierten Rückfahrt.