Strohn - das vulkanische Dorf

Friedbert Wißkirchen, Daun

Topographische Angaben

„Im Südosten unseres Kreises liegt die Bürgermeisterei Strohn. Das Pfarrdorf gleichen Namens hat zwei Mühlen und gegen 400 Einwohner und ist ebenfalls von Feuerbergen der Urzeit umgeben. Unter diesen zeichnet sich der auf der West- und Ostseite schön bewaldete Wartges- oder Strohner Berg aus. Dort, wo ihr die halb gerundete Einsenkung auf dem Gipfel dieses Bergs sehet, da ist der Krater dieses erloschenen Vulkans. Rundum denselben liegen Auswurfmassen und mächtige Lavatrümmer und in dem unten vorbei fließenden Flüsschen, welches die Strohner Mühlen treibt, finden wir Basaltblöcke, welche diesem Feuerberge ihren Ursprung verdanken." Diese Beschreibung wurde einem Schulbuch vor 1840 entnommen.

Das Dorf liegt im südlichen Teil des Kreises und der Verbandsgemeinde Daun und grenzt mit seiner Gemarkung im Norden und Nordosten an Gillenfeld und Strotzbüsch, mit der südlichen Gemarkungsgrenze an Mückeln, im Westen an die Gemarkung Wallscheid (Landkreis Bern-kastel-Wittlich) und nordwestlich wieder an Gillenfeld. Die Gemarkung ist 860 ha groß, der Waldanteil beträgt 320 ha, die landwirtschaftliche Fläche 514 ha. Strohn erstreckt sich beidseits des Alf-bachs und liegt auf einer Höhe von 392 über dem Meeresspiegel.

Vulkanismus

Die Gemeinde und ihre Umgebung werden geprägt durch den Vulkanismus. Die besonderen Zeugnisse vulkanischer Tätigkeit sind das Strohner Märchen, der Wartgesberg und die sogenannte „Strohner Schweiz". Weithin bekannt ist auch die Strohner „Vulkanbombe". Das Strohner Märchen gehört zu dem Maartyp „Finalmaar" und ist etwa um 8.800 vor Christus im Zusammenhang mit dem Römerberg, einem Schlackenvulkan, entstanden. Zusammen mit dem Römerberg ist das kleine Maar mit einer Achslänge von 210 bzw. 140 m unter Naturschutz gestellt. Derzeit gibt es im Bereich des Maares ca. 250 verschiedene Pflanzenarten, eine botanische und floristische Rarität ersten Rangs. Die Erhaltung des Moors im Strohner Märchen als Lebensraum seltener Pflanzen und Tiere ist mehr als schützenswert.

Als „Strohner Schweiz" wird das Bachtal der Alf, südlich des Orts von Strohn bis zum Ortsteil Sprink bezeichnet. Die Alf nimmt ihren Weg durch dieses wildromantische Tal mit den steil abfallenden Felswänden und den Basaltlavablöcken, die den Bach auf seinem Weg begleiten. Der Alfbach hat sich hier im Laufe von 12.000 Jahren durch den Lavastrom hindurch ein neues Flussbett gegraben. Eine vulkanische Rarität stellt die sogenannte „Lavabombe" dar. Die fast 120 Tonnen schwere „Lavabombe" ist als Sehenswürdigkeit der vulkanischen Eifel in der Reiseliteratur seit langem etabliert und lockt jährlich Tausende von Besuchern an. Mit einem Durchmesser von fast 5 m stellt sie ein besonders eindrucksvolles, einmaliges Zeugnis früherer vulkanischer Tätigkeit in der Eifel dar. Bei einer Sprengung im Steinbruch am Wartgesberg löste sie sich 1969 aus einer 15 m hohen Wand. Wie entstand eine solche Kugel? Während der Ausbrüche des nördlichen Wartgesbergvulkans löste sich ein Stück Kraterwand und rollte in den Schlot zurück. Auf seinem Weg sammelte es glühende Lavafetzen ein, die auf seiner Oberfläche festklebten. Beim nächsten Ausbruch wurde es wieder nach oben transportiert, um dann erneut herab zu rollen. Dieser Vorgang ereignete sich mehrere Male, bis die heutige Größe erreicht war.

Der „Wartgesberg" besteht vermutlich aus drei großen vulkanischen Schlackenkegeln, die wie Perlen auf einer Schnur entlang einer Nordsüdrichtung aufgereiht sind. Die Vulkane liegen so nahe beieinander, dass sie nicht mehr als Einzelvulkane zu unterscheiden sind. Im nördlichen Vulkan wurde die Lavabombe gefunden, im mittleren Schlackenvulkan die „Lavaspalte" (siehe auch Vulkanhaus Strohn). Der südliche Schlackenkegelvulkan, sandte mit 5,5 km Länge den längsten Lavastrom der Eifel in Richtung Süden, in die sogenannte „Strohner Schweiz". Erwähnenswert sind auch die als Naturdenkmal geschützten zwei Rosskastanien in der Ortsmitte und zwei Linden in der Nähe der Lavagrube am ehemaligen kurfürstlichen Fischweiher, der in den 1950-er Jahren im Zuge der Flurbereinigung trockengelegt und in Wiesen umgewandelt wurde.

Verkehrsmäßig ist die Ortsgemeinde Strohn über die Kreisstraßen 25 von Gillen-feld über Mückeln nach Oberscheidweiler und die K 26 in Richtung Strotzbüsch erreichbar. Zur Gemeinde gehören der Ortsteil Trautzberg, die Strohner Mühlen und der Hof Sprink.

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Erlebnismuseum „Vulkanhaus Strohn"

Nach zehnjähriger Planungsund Realisierungsphase wurde 2002 das kleine, aber feine Vulkan-Erlebnis-Center seiner Bestimmung übergeben. Damit wurde im Ortsmittelpunkt nicht nur ein vulkanisch-geologisches Museum geschaffen, sondern auch ein denkmalgeschütztes „Trierer Einhaus" vor dem Verfall bewahrt und einer sinnvollen Nutzung zugeführt. Mittelpunkt des Museums ist die 12.000 Jahre alte außergewöhnliche Lavaspalte, aus der die glühende Magma herausgeschleudert wurde, deren Wände vollständig mit tropfenförmigen Anschmelzstrukturen und bläulichen Eisenkristallen überzogen sind und in Mitteleuropa eine einmalige vulkanische Rarität darstellt. Darüber hinaus bietet das Museum im Inneren, aber auch auf dem Museumsvorplatz viele Attraktionen. Das Museum geht neue Wege, der Innenraum ist nicht mit „uniformen" Vitrinen ausgefüllt, sondern bietet den Besuchern neben vielen vulkanischen Raritäten einen spielerischen und interaktiven Umgang mit dem Vulkanismus. Geologische Sachver-halte werden auf spannende und phantasievolle Weise dargestellt. Im Sinne eines modernen Museums sind die Experimentierstationen auf das Erfahren, Erleben und Erfassen ausgerichtet. Besucher sollen zum Mitmachen angeregt werden. Eine Besonderheit bietet auch die Riechstation, in der der Besucher erfährt, wie vulkanische Gase riechen. Auf dem Vorplatz lässt ein „Fluss der Zeit" 400 Millionen Jahre Erdgeschichte lebendig werden. Wissenswertes dazu im Heimatjahrbuch Daun 2003 (Seiten 15 ff., „Vulkanhaus Strohn" von Friedbert Wißkirchen), im Internet unter: www. vulkanhaus-strohn.de informieren oder im Museum.

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Strohn aus der Vogelperspektive                                                   Foto: Helmut Gassen, Sarmersbach

Ortsname und Einwohnerentwicklung

Nach Adam Wrede in „Eifeler Volkskunde" deutet der Ortsname (1193 = Struna, 1299 = Stroen, 1336 = Strone) ursprünglich auf ein mit Sümpfen durchsetztes Gebüsch und Gestrüpp hin und scheint mit der Bezeichnung „Struth" für eine unfruchtbare, raue Hochebene verwandt zu sein.

Strohn zählte im Jahre 1557 19 Feuerstellen. Der Hof Sprink wurde mit einer Feuerstelle aufgeführt, ebenso wie der Hof Trautzberg. Die 21 Feuerstellen sind mit Wohnhäusern gleichzustellen. Durchschnittlich kann von einer Bewohnerzahl pro Haus (Feuerstelle) von mindestens fünf Personen ausgegangen werden, so dass die Bevölkerungszahl etwa 105 Einwohner betrug. 1563, also nur sechs Jahre später, wurden bereits 26 Wohnhäuser gezählt, 1587 wurden 27 Feuerstellen aufgeführt. 1624/25 waren in Strohn nur noch 18 Häuser und in Trautzberg und Sprink jeweils ein Wohngebäude nachgewiesen. Vermutlich hatte die Pest und der 30-jährige Krieg die Zahl der Bewohner reduziert. Die Einwohnerzahl zwischen 1557 und 1625 schwankte somit zwischen 100 und 135 Bewohner. 1625 lebten 17 Familien ausschließlich von der Landwirtschaft. Ein Handwerksbetrieb war nicht verzeichnet, eine Person wurde als Amtsträger bezeichnet, vermutlich handelte es sich dabei um den Strohner Schultheiß. Der Viehbestand wurde 1620 in Strohn mit 35 Pferden, 187 Schafen und neun Bienenstöcken angegeben. In den Steuerlisten von 1733 wurden in Strohn 28 Familien, vier Witwen/Witwer, 95 Kinder, 34 Pferde und Ochsen gezählt. Acht Reichstaler (1 Reichstaler =18 Albus) an Steuern waren zu entrichten. 1850 gab es in Strohn 74 Wohngebäude und 424 Einwohner, auf der obersten Mühle wohnten drei Personen, auf der untersten Mühle sieben. Auf dem Hof Sprink standen drei Wohngebäude mit 13 Einwohnern. Im Ortsteil Trautzberg waren vier Wohnhäuser und 43 Personen verzeichnet. 1939 betrug die Einwohnerzahl in Strohn 327, 1980 waren es 495 Einwohner und zum 30.06.2003 hatte Strohn 529 Einwohner.

Blick in die Geschichte

Auf dem eingangs beschriebenen Wartgesberg, südöstlich von Strohn, wurden bauliche Reste römischer Herkunft, rund 150 Schritte voneinander entfernt, mit einem Durchmesser von 12 Schritt, gefunden. Vermutet wurden spätrömische Wachtürme, weil der Wartgesberg eine weite Sicht bis zur Altburg in Richtung Daun und bis zu den Höhen des Hunsrücks bot. Auch in der Nähe des Römerbergs in „Kellerschwies" erkannte Pfarrer Ost Reste einer römischen Siedlung. Römische Spuren gab es auch in der Nähe des ehemaligen Springiersbacher Klosterhofs „Sprink" und bei drei Grabhügeln im „Herrenbüsch". Unter den Orten, die in einer von Kaiser Heinrich VI., dem Abt Absalon von Springiersbach im Jahre 1193 ausgestellten Bestätigungsurkunde genannt sind, befinden sich auch Äcker und Wiesen zu „Struna". Mit dem Zehnten von „Stroen" wird im Jahre 1297 der Ritter Richard, Herr von Daun, vom Grafen Heinrich von Luxemburg belehnt, 1299 mit dem ganzen Dorf „Stroen", das bisher sein Al-lod (Grundbesitz) war. Ein festes, neu erbautes Haus in Strohn besitzt im Jahr 1336 Egidius, Herr von Daun. Die Herren von Daun waren über viele Jahrhunderte Grundherren in Strohn, bis die Trierer Kurfürsten mehr und mehr Einfluss nahmen und die Herrschaft an sich zogen. 1595 wurde eine Mühle in Strohn als „Trierische Mühle" bezeichnet. Die erste Mühle war vermutlich die „unterste Strohner Mühle", die 1663 in einer Verpachtungsurkunde genannt wird. Es war eine bedeutende Mühle mit sicheren Einnahmen, denn die Einwohner Strohns waren auf die Mühle gebannt. 1818 wird als Müller der „obersten Strohner Mühle" Johann Adam Krones erwähnt; die Mühle scheint im 18. Jahrhundert errichtet worden zu sein. Der letzte Müller auf der oberen Strohner Mühle war Matthias Hackenberger. Die Mühle war bis 1962 in Betrieb. Die untere Strohner Mühle war eine Getreide- und Ölmühle. Der letzte Müllermeister Leo Hor-bert stellte den Mühlenbetrieb erst im Jahre 1992 ein. Im Jahre 1760 wurde der Ort von einer Feuersbrunst heimgesucht, der - bis auf ein Haus - nicht nur das ganze Dorf sondern auch die Kirche vernichtete. Lediglich die Mauern des Kirchturms blieben übrig.

Die Amerika-Auswanderung hinterließ in Strohn enorme Spuren. Viele Familien verließen zwischen 1840 und 1893 ihre Heimat, um das Glück in der Ferne zu finden. Den Anfang machte die Familie Michael Rodenkirch 1846 (vgl. HJBDaun 2003, Seite 51 ff. „Herzliebste Mutter - Brief des Auswanderers Michael Rodenkirch", Alois Mayer, Daun-Pützborn"). Es folgten bis zum Jahre 1893 125 Einwohner dem Ruf in die neue Welt, darunter auch Familien mit den in Strohn bekannten Namen Steilen, Krones, Schäfer, Butzen, Her-ges, Keller.

Strohn war während der französischen Besatzungszeit Hauptort einer Mairie (Bürgermeisterei) im Kanton Man-derscheid im Bezirk Prüm. 1816 gab der Landkreis Prüm an den Kreis Daun die spätere Bürgermeisterei Strohn mit den Gemeinden Strohn, Mückeln, Immerath, Strotz-büsch, Trautzberg und Sprink ab. 1941 wurde die Bürgermeisterei Strohn aufgelöst und der Bürgermeisterei Gil-lenfeld angeschlossen. Durch die Verwaltungsreform 1970 kam die Ortsgemeinde Strohn (in der Verbandsgemeinde Gillenfeld) zur Verbandsgemeinde Daun.

Das Strohner Gericht

Obwohl im Kurtrierischen Amt Daun für das Gerichtswesen das größte Gericht in Kurtrier das „Kampbücheler Hochgericht" in Daun zuständig war, gab es in Strohn ein selbständiges Untergericht. Nach den Weistümern von Grimm (1381 und 1511) war der Gerichtsherr über das Gericht des Strohner Kirchspiels derjenige, „der den hohen Turm zu Daun innehat", also der Herr der Dauner Burg. Nach dem Schöffen-weistum hatte der Einwohner von Strohn, der einen Dieb in seinem Hause ergriff, das Recht, denselben an Armen und Beinen zu zerschlagen und ihn an den First seines Hauses aufzuhängen. Das Gericht zu Strohn wurde unter der Linde gehalten. Diese Gerichtslinde stand mitten im Dorf, in der Nähe des heutigen Bürgerhauses. Wenn die streitenden Parteien mit dem Urteil nicht zufrieden waren, konnten sie die Sache den Schöffen zu Gillenfeld, dann den Schöffen zu Laufeld und zuletzt denen von Kröv vortragen und dort ihr Recht suchen. Im Mittelalter gehörte Strohn zum großen kurtrierischen Amt Daun und war Sitz einer Zenderei. Zur Zenderei und dem Gericht gehörten die Dörfer Strohn, Mückeln, Oberscheidweiler und die Höfe Sprink und Trautzberg. Der Zender besaß das Hochgebot, die Polizeigewalt, das Verhaftungsrecht und erhob für den Kurfürsten Steuern und Abgaben. Außerdem entschied er bei Grenzstreitigkeiten. Er wurde aus der Kellerei Daun besoldet.

Kirchliches

Strohn gehörte zu den Besitzungen des Klosters Sprin-giersbach. Die Äbte waren bestrebt, in ihren Dörfern Kapellen und Kirchen zu errichten. In einem Weistum aus dem Jahre 1381 wird auch eine Filialkirche zu Straen (Strohn) erwähnt. Strohn gehörte 1475 und 1569 laut Visitationsprotokollen zur Pfarrei Wollme-rath. 1569 wird im Visitationsprotokoll der Heilige Johannes der Täufer als Kirchenpatron angegeben. Die Filialkirche besaß zwei Altäre, zwei Kelche und das Recht, das Allerheiligste aufzubewahren. Auch 1621 gehörte Strohn zur Pfarrei Wollmerath, während 1657 der Pastor von Brockscheid Gottesdienst hielt. 1748 wurde die Pfarrei Strohn selbständig, mit der Verwaltung Pastor Wallerath beauftragt. Bei der Brandkatastrophe 1760 wurde auch die Kirche bis auf den Turm zerstört. Der alte Hochaltar blieb erhalten. An den erhaltenen Westturm wurde nach dem Brand ein Kirchenschiff angebaut; 1867 wurde es durch den jetzt vorhandenen Chor ergänzt. Das Kirchenschiff wurde 1909 nach den Plänen des Architekten Brand in Trier durch ein neues ersetzt. Das Gotteshaus wurde im Inneren 1985 umfassend renoviert. Bedeutend sind auch die Glocken der Pfarrkirche von 1483 und 1761. Erwähnenswert als Zeugen des christlichen Glaubens sind auch die 10 Heiligenhäuschen, Wegekreuze und Bildstöcke in der Gemarkung.

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Das Strohner Bürgerhaus in der Ortsmitte

Strohner Schulen

Der Beginn eines geregelten Schulunterrichts in Strohn bleibt im Dunkeln. Wie in vielen kleinen Dörfern gab es im 18. Jahrhundert die Winterschule, die teilweise in Privathäusern abgehalten wurde. 1774 wird in Strohn ein Lehrer Peter Josef Schmitz erwähnt, der wohl nicht nur ausschließlich Lehrer war. Sein Nachfolger Matthias Hommes (1798 -1822) wird als Ackerer, Lehrer und Steuereinnehmer bezeichnet. Sehr lange wirkte Matthias Görgen als Lehrer, er hatte 17 Kinder, wovon 5 in jungen Jahren starben. Er war von 1822 bis etwa 1853 in Strohn; seine Witwe Anna Maria geb. Hommes und 6 Kinderwanderten 1857 nach Amerika aus. Im gleichen Jahr wird Johann Wagner als Lehrer von St. Wendel nach Strohn versetzt. Ihm folgte Friedrich Kaulmann. Die Schulchronik von Lehrer Träm beginnt 1874. Die erste Schule war im Hause der Ww. Hilarius Rodenkirch -heute: Hauptstraße 34 (Albert Rodenkirch). Auch heute trägt das Haus noch den Hausnamen „Schul". Die „alte" Schule, 1828 errichtet, stand auf dem heutigen Parkplatz gegenüber dem Museum. 1911 wurde die heutige Schule in der Straße „Zur Schweiz" neu gebaut. Die Schule befand sich Anfang der 50er Jahren in schlechtem baulichem Zustand; es erfolgte eine Dacherneuerung und Renovierung. 1968 wurden die Grundschulen Mückeln und Strotzbüsch aufgelöst und der Grundschule Strohn zugeordnet, 1971/72 die Grundschulen Strohn und Niederscheidweiler (VG Manderscheid) organisatorisch zusammengefasst; in beiden Orten werden jeweils 2 Klassen unterrichtet. Neben der „Schule im Dorf hat die Gemeinde 1993/94 einen zweigruppigen Kindergarten errichtet, der für die vorschulische Erziehung große Bedeutung hat.

Wirtschaftliche Entwicklung

Strohn war über Jahrhunderte hinweg bäuerlich strukturiert. Die vulkanischen Böden rund um das Dorf boten über Jahrhunderte eine kärgliche Ernährungsgrundlage für ihre Bewohner. Auch heute gibt es noch in Strohn 6 landwirtschaftliche Vollerwerbs- und 5 landwirtschaftliche Nebenerwerbsbetriebe. Die landwirtschaftlichen Produkte können heute in einem Bauernladen im Ort erworben werden. Waren früher die Mühlen von großer wirtschaftlicher Bedeutung, ist heute ein anderer Wirtschaftszweig in Strohn dominant. Der Lavaabbau am „Wartgesberg", der nach dem zweiten Weltkrieg begonnen hat, ist heute die wirtschaftliche Grundlage für die Ortsgemeinde. Die Lage, etwas abseits vom Verkehr, prädestiniert Strohn auch als Fremdenverkehrsgemeinde. Vor allem der Tagestourismus hat seit einigen Jahren stark zugenommen und die Besichtigung der „Lavabombe" und seit 2002 auch des Vulkanhauses gehören zu den „Pflichten" des geologisch oder vulkanisch interessierten Eifelbe-suchers. Mit einer gut ausgebauten Radschleife ist Strohn auch an den „Maare-Mosel-Radweg Daun - Bern-kastel-Kues" in Gillenfeld angebunden.

Vereinsleben

Der mehr als 80 Jahre alte Männergesangverein, der Ei-felverein, die Karnevalsgemeinschaft „Strohner Hohner", der Sportverein, die Feuerwehr und auch der Square-Dance-Club sorgen in der Gemeinde für ein reges dörfliches Gemeinschaftsleben. Grundlage hierfür bildet auch das Bürgerhaus, das vielfältig von allen Gruppierungen für Aktivitäten genutzt wird. Für die Dorfjugend ist ein Jugendraum ausgebaut worden.

Brauchtum und Heimatpflege

Mit den Sternsingern zum Fest der Heiligen Drei Könige beginnt das Brauchtum im Jahreskreis. Karneval wird in Strohn seit eh und je gefeiert. Seit 1968 gibt es die Karnevalsgemeinschaft, die mit Kappensitzungen und dem traditionellen Karnevalsumzug am Rosenmontag für Spaß und Freude sorgt. Das Brauchtum setzt sich über den „Palmwisch" an Palmsonntag und das Klappern in der Karwoche vor Ostern fort. Am 01. Mai wird traditionsgemäß ein Maibaum aufgestellt und am Feste der Heiligen Dreifaltigkeit im Ortsteil Trautzberg die Kirmes gefeiert. Auch Fronleichnam wird noch mit einer Fronleichnamsprozession würdig begangen. Die Kirmes in Strohn ist am Fest „Johannes des Täufers". Besonders zu erwähnen ist die Kirmesdutz, die von Jugendlichen durchs Dorf getragen und ausgepeitscht wird. St. Martin mit Pferd reitet dem Martinszug voran und an Nikolaus kommen der Nikolaus bzw. Weihnachten das Christkind zu den Kindern ins Haus. Auch heute wird noch „Hillich" gefeiert, bevor sich die Brautleute das Ja-Wort geben.

Weitere Informationen über die Ortsgemeinde Strohn im Internet unter: www.strohn.de.