Ein Lob der Küchenschürze
Man weiß, die Mode ändert ja ständig ihr Gesicht, sie ist dann schick und teuer, doch praktisch meistens nicht.
Da gibt's die Küchenschürze, zu Unrecht ganz verpönt, man sagt, dass sie uns Frauen nun wirklich nicht verschönt.
Wir älteren Semester, wir kennen ihren Wert,
doch bei den jüngeren Frauen, da ist sie nicht begehrt.
Das müsst sich ändern lassen, denn Schürzen gibt's zuhauf,
einfarbige, karierte und auch mit Blümchen drauf. Beim Kochen spritzt und brodelt es aus dem Topf heraus,
bekleckert deine Bluse und geht da nie mehr raus.
Das müsst sich ändern lassen, da muss ne Schürze her
und sie wird dich bewahren vor mancherlei Malheur.
Der „Tante Emma Laden" hupt draußen vor der Tür,
die sind stets freundlich, pünktlich, und so was lob´ ich mir.
Drei Teile will ich kaufen, doch bleibt es nicht dabei,
so habe ich am Ende auch keine Hand mehr frei.
Das müsst sich ändern lassen, ich breit' die Schürze aus
und trag' den ganzen Einkauf so ganz bequem nach Haus.
Auch bei den Hausarbeiten ist sie ein richtger Schatz,
in ihren großen Taschen hat wirklich alles Platz:
Der Groschen aus dem Beutel, das Pferd mit Winnetou,
nebst ein paar Lego-Steinchen, versteckt in Papas Schuh.
Dann musst du nichts mehr ändern, denk mal an einen Mann,
er wäre ohne Schürze doch wohl am ärmsten dran.
Ein Schürzenjägerleben wär' dann ganz ohne Sinn,
was nützt die schönste Schürze, steckt keine Frau darin.
Thekla Heinzen, Feusdorf