Gelbe Engel lassen grüßen

Marianne Schönberg, Jünkerath

…und das nicht nur zur Weihnachtszeit. Sie sind da, rund ums Jahr, die Frauen und Männer vom Postdienst, ob bei Bundespost oder Post-AG, der Name tut nichts zur Sache. In der ländlichen Region fühlt man sich ihnen besonders verbunden, den Sortierern und Zustellern, denn oft ersparen sie ihren Kunden lange Wege um Kleinigkeiten; die erledigen freundliche Mitarbeiter buchstäblich vor Ort, nämlich an der Haustür, und mit ihrem Dienst bringen sie ab und an ein wenig Freude in den Alltag - das tut wohl. Gewiss, sie werden für ihre Tätigkeit bezahlt, aber man kann die Anstellung als Job ansehen oder ein wenig mehr an Eigenleistung investieren, das ist jedem freigestellt. Seit Monaten gibt's in der Eifel weniger „richtige Poststellen", dafür mehr Agenturen. Sie arbeiten in Räumen bodenständiger Geschäfte, in Verkehrsämtern, tun da ihren Dienst am Kunden. Wie auch immer, seit Jahren ist mir unsere Anlaufstelle in Sachen Post lieb und wert, denn ihre Mitarbeiter waren und sind mehr als nur Austräger, sie zeigen Einfühlungsvermögen, nicht nur (aber auch) zur Weihnachtszeit. Als unsere erste Enkelin ihre Schreibversuche anging, kam aus Berlin ein Brief mit der Anschrift. „.. an Eifeloma und Eifelopa auf Rütt in Lünke-rath." Die Eltern wussten nichts vom Alleingang des Kindes, die Sendung kam an. Das hat uns so froh gemacht. Ein Leichtes wäre es gewesen, den Vermerk „Adressat unbekannt" aufzustempeln, doch die Zustellerin erbarmte sich des Kinderbriefes. Ein Einzelfall? Keineswegs. Zwar sind mittlerweile andere, jüngere Leute bei der Post beschäftigt, die nicht jeden Alteingesessenen kennen. Dann dies. Einige Tage vor Weihnachten, Hochsaison für liebe Grüße von Freunden und Bekannten und da kam eine Karte bei uns an, die mir besonders wertvoll war - ein Jugendfreund schrieb sie, er ist sehr krank, kann sich nicht mehr recht artikulieren, wollte aber schöne Weihnachtstage wünschen.... die GELBEN konnten nicht wissen, wie es um diesen Schreiber steht. Zur Karte -mein Vorname war richtig, der Nachname falsch, keine Straßenbezeichnung, nur Postleitzahl und Ort stimmten; es ist mir ein Rätsel, wie man mich fand. Dieser Weihnachts-gruss war mir ein besonderes Geschenk - vom Absender, vom Überbringer. Haben Sie auch einen Gelben Engel in Ihrer Nähe? Dann - bitte- sagen Sie ihm danke, ich bin gewiss, er freut sich… und das nicht nur zur Weihnachtszeit.