Wasser, Lied und Blumen

Wo ich auch war, hat mir mein langes, buntes Leben
wie tröstend stets auch Wasser, Blum’ und Lied gegeben.

An Vaters Hand konnt’ ich viel Butterblümchen pflücken.
Der Rhein sang hell sein Sonntagslied zwischen den Brücken.

Im Donaudorf war vorerst ich vor’m Krieg geborgen.
Vom Schulhof klang ein Frühlingslied ganz ohne Sorgen.

Das Vorstadthaus lag ruhig zwischen Bach und Wegen.
Mein Kind, es sang; die alte Rose wuchs dem Dach entgegen.

Beim Eifeldorf sprang froh der Bach auf Steinen, Moosen -
Der Milan schrie. Die kleine Kirche stand voll Hochzeitsrosen;

in diesem Land, wo tausend Brunnen müde Wand’rer laben
, voll Blütenflor, den Frauen singend zum Altar verschwendet haben.

Mein neues Heim gehorcht schon halbwegs alten Riten:
der Bach beim Wald ist voll von Vogelsang und Irisblüten.

Christa Feltgen, Erftstadt