Jahreszeitenspiel

Die Spiele unserer Kindheit
Waren jahreszeitlich bestimmt.
Wir stürmten gerne nach draußen
Im frischen Frühlingswind.

Es lockten Gänseblümchen
und Klicker aus Ton und Glas,
auch Gummitwist spielten wir gerne,
und suchten Käfer im Gras.

Hielt dann der Sommer Einzug,
bekamen wir Pfeil und Bogen,
die wurden aus Kordel und Weiden
von Opa in Form gezogen.

Doch an heißen Tagen,
da gab es für uns nur ein Ziel:
Wir wollten ans Maar zum Schwimmen,
es war uns kein Weg zu viel.

Zog schließlich der Herbst ins Land,
die Kartoffelernte stand an,
entstand aus Kastanien und Streichholz
manch merkwürdiger brauner Mann.

Laternen, mit Papa gebastelt,
trugen wir voller Ehrfurcht vorm Feuer.
Die Kerze sollt' möglichst lang brennen,
doch war's uns nicht immer geheuer.

Und kam über Nacht der Winter
mit Eis und Schnee herbei,
dann buken wir Plätzchen mit Mama,
das Wetter war einerlei.

An vielen Wintertagen
Wurden Schneehöhlen und Schneemänner gebaut.
Schlittenfahrten an steilen Hängen
Waren allen Kindern vertraut.

So bestimmten die Jahreszeiten
Selbstverständlich unser Spiel.
Es gab keine Langeweile,
das Jahr gab uns so viel.

Erlebe ich heute Kinder,
die über Langeweile klagen,
dann lade ich sie manchmal ein,
zu Spielen aus früheren Tagen.

Doris Ring, Daun