Spielen macht froh

„Knallerbsen“ erfreuen auch Ältere

Gertrud Knobloch, Starnberg

Es ist bekannt, wie sehr sich häufiges Spielen auf die positive Entwicklung eines Kindes auswirkt. Und damit ist nicht nur das ständige Sitzen vor dem Computer gemeint, obwohl auch wie frühzeitige Erlernung moderner Techniken ein Kind beflügelt und selbstsicherer macht. Doch wo viel Licht, ist viel Schatten. Durch das viele Sitzen vor Computer und Fernseher hat schon jedes vierte Kind in Deutschland Übergewicht.
Hier zeigt sich offensichtlich der Wert des sportlichen Spielens in freier Natur und sei es nur das
Her
umtoben auf einem Spielplatz. Immer mehr Kinder aber finden dort keine oder nicht die richtigen Spielgefährten, deshalb ziehen sie sich auch selber zurück. Es sind mal wieder die Eltern gefragt. Wo solche existieren, sind Kinder vielleicht in einer sportlichen Gruppe, einem Schwimmverein oder Ähnlichem gut aufgehoben. Das Schönste ist natürlich das gemeinsame Erkunden von Wald und Flur mit den Eltern zusammen. Zeitmangel sollte kein Hindernis sein - auch die Eltern werden von Sorgen entlastet und froh gestimmt zurückkehren. Ist das nicht viel mehr wert, als im Haus wirklich alles „super“ zu haben?
Und dazu das Gefühl der Erschöpfung, aus dem heraus viel Schlimmeres entstehen kann, als eine nicht
sofort vorzeigbare Wohnung! Spielen entspannt sogar Menschen, die über die Zeit der Kindererziehung längst hinaus sind und vielleicht schon Großeltern sein könnten.
So war ich heute früh am Tag zum Brötchenholen unterwegs. Ich kam an einer Hecke vorbei, an der - obwohl schon spät im Jahr - noch viele Schneebeeren hingen. Ich staunte darüber und überlegte schon, ob ich die nicht auch für Friedhofs- und Weihnachtsgestecke im nächsten Jahr verwenden könnte, wenn sie so lange schön blieben. Bei näherem Hinschauen sah ich aber viele schon verkommene, braun gewordene Beerchen, worauf ich meine Idee wieder verwarf. Doch im Gedenken an die Jugendzeit konnte ich mich nicht
enthalten, eine Hand voll der schönen, dicken, weißen zu pflücken, jeweils eine wie in der Kindheit vor mir her zu werfen und drauf zutreten, worauf jedes Mal ein leises Paff ertönte, das mich richtig freute.
Und immerhin war es so laut, dass ich einen verschlafenen Hund in einem Gehöft aufscheuchte, das hinter einem Stallgebäude überhaupt nicht zu sehen war. „Ju-huhu“ meldete er sich nach jedem Paff aufs Neue und hörte sich an wie ein großes Tier, das ich je weder gehört noch gesehen hatte!
Wer mich bei meinem Tun gesehen hätte, könnte sich leicht an die Stirn getippt haben; ich aber setzte frohgemut meinen Weg fort und die Sorgen, die mich auch bedrückten, waren vergessen.