Gemeindeportraits

Mehren - Ort mit Zukunft

Vom Bauerndorf zum gefragten Wohn- und Gewerbestandort -

Friedbert Wißkirchen, Daun

Topografie und Verkehrsanbindung

Die 1500 Einwohner große Ortsgemeinde Mehren liegt etwa sechs km südöstlich der Kreisstadt Daun und ist neben der Stadt Daun und der Ortsgemeinde Gillenfeld die größte Gemeinde in der Verbandsgemeinde Daun. Im Regionalen Raumordnungsplan sind Mehren die Entwicklungsschwerpunkte: Wohnen, Gewerbe und Fremdenverkehr zuerkannt. Die Gemarkung umfasst eine Fläche von 1300 Hektar und wird umschlossen im Norden von den Gemarkungen Daun und Darscheid, westlich von Schalkenmeh-ren, im Süden von Saxler und Ellscheid und im Osten von Steineberg und Steiningen. Die Waldfläche macht 503 Hektar (38 %), die landwirtschaftliche Nutzfläche 555 Hektar (42 %) der Gesamtgemarkung aus. Die höchste Erhebung ist der vulkanische Berg „Haardt“ mit 558 Meter, während das Alfbachtal an der A1/48 bei etwa 400 Meter über NN liegt. Mehren verfügt durch den Autobahnanschluss der A1/48 über eine hervorragende Verkehrsanbindung. Außerdem führt die B 421 Daun - Zell durch den Ort. Weitere Kreis- und Landesstraßen ergänzen das Verkehrsnetz. Außerdem führt der überregionale Maare-Mosel-Radweg unmittelbar an Mehren vorbei.

Erste Besiedlung und Ortsname

Mehren und seine Umgebung waren schon früh besiedelt. Zahlreiche Funde, Gräber und Beigaben aus der Zeit von 500 vor Christus, der frühen Eisenzeit, der Hallstattzeit, zeugen von der Besiedelung der Gegend durch die Kelten. Die Grabungen des Landesmuseums Trier im Jahre 1888 brachten neben Urnen und Gefäßen, Bronzeringe, Arm-und Halsringe, Eisenreste und Lanzen und Pfeilspitzen zu Tage. Die sehenswertesten Exponate werden heute im Museum Trier aufbewahrt. Die Funde gingen als „Mehre-ner Kultur“ in die Fachliteratur ein, weil sie in der Nähe von Mehren (Mehren, Darscheid, Saxler, Ellscheid etc.) gefunden wurden und man mit Mehren den größten Ort als Namengeber auswählte. Aber auch die Römer waren in Mehren, wie Funde bei Weinfeld nachweisen.
Professor Dr. Conrad, Koblenz, hielt den Ortsnamen für fränkisch. Grundlage für die Namensgebung könnte aber auch das mittelhochdeutsche Wort für vermehrt = mér -merrer - merre sein. Im mundartlichen Sprachgebrauch wird der Ortsname „Merre“ heute noch verwendet. Mehren war im Mittelalter einer der bevölkerungsreichsten Orte im Amt Daun; die schnelle Zunahme (Vermehrung) der Bevölkerung könnte - so Hauptlehrer Spiegel in der Schulchronik - ausschlaggebend gewesen sein. Aber Ortsnamen wurden nicht erst im Mittelalter gebildet. Wohl eher ist Adam Wrede in: „Eifeler Volkskunde“ zuzustimmen, der Mehren vom Althochdeutschen „mari, meri“ (= stehendes Gewässer) ableitet. Der Nachbarort Schalkenmehren wurde 1287 als „Schalmere“ erwähnt.

Statistische Zahlen - Bevölkerungsentwicklung

1557 verzeichnete der Ort 30, 1563 - 27 Feuerstätten oder Wohnbehausungen. Geht man von mindestens 5 Personen pro Feuerstätte aus, dürfte die Bevölkerungszahl um 150 Personen betragen haben.

Pfarrkirche St. Matthias - Teile des Chores stammen von 1534            Foto: Martin Schildgen, Mehren

1624 war die Zahl der Haushalte auf 48 gestiegen, die Einwohnerzahl etwa 200. Bereits damals war ein leichte handwerklich-gewerbliche Konzentration zu erkennen und Mehren hob sich zusammen mit Daun, Gillenfeld, Üdersdorf als „Mitteldorf“ von den anderen kleineren Dörfern des Amtes ab. Von 48 Familien betrieben 27 Landwirtschaft, 16 Handel oder Gewerbe, 2 Personen waren Hirten. Weiter wurden 3 Hofleute der Lehensgüter und ein Amtsträger, der Zender, aufgeführt. Auch die hohe Anzahl von 73 Pferden und 433 Schafen zeugt von einer bedeutsamen Ortschaft. Außerdem wurden 28 Bienenstöcke verzeichnet.
In der Steuerliste 1733 werden bereits 98, 1774 - 123 Haushalte gezählt. Die Einwohnerzahl 1815 betrug 510, 1939 - 761 und hatte - trotz der hohen Auswanderungsquote im 19. Jahrhundert - in 120 Jahren um fast 50 v. H. zugenommen. 1950 hatte der Ort 851, 1960 - 863 Bewohner, 1970 wurde die Grenze von 1000 (1004) überschritten. 1980 lebten in Mehren 1137 Einwohner, zum 31.12.2005 waren es 1498 mit steigender Tendenz.

Geschichte kurz gefasst

Die sogenannte „Mehrener Kultur“ um 500 - 700 Jahre vor Christus wurde eingangs schon als Beginn der Besiedlung von Mehren ausgeführt. Um 1280 überlassen Nikolaus von Gudersdorf und Henricus von Schönecken dem Kloster Prüm ihre Zehntanteile zu Mehren. Mehren gehörte verwaltungsmäßig seit jeher zum kurtrierischen Amt Daun. Der fruchtbare vulkanische Boden führte im frühen Mittelalter zur intensiven landwirtschaftlichen Bewirtschaftung durch die Grundherren. 1516 wird im Kampbücheler Weistum der „Osterhof“ der Herrschaft von Criechingen genannt. Der „Weisgerberhof“ gehörte den Grafen von Manderscheid-Kail und Schleiden, später fiel er an Kurtrier. Er hatte wohl eine eigene Hofstelle, denn im Einwohnerverzeichnis 1563 wird ein „Johan Wiesgirber“ genannt und soll „Auf dem Hostert“ gestanden haben. Außerdem gab es einen „Dinghof“ des Klosters Springiersbach und einen Dinghof „Zolverhof“ des Weiher von Nickenich. Der Hof hatte jährlich 2 Malter Korn und 8 Malter Hafer zu zahlen. Die Höfe hielten ein eigenes Jahrgeding ab, bei dem u.a. die Pacht festgesetzt wurde. Der Dinghof von Springiersbach wurde mit Hofhaus, Scheune und Stall von Johann Borsch für 348 Taler erworben. Die Katasterbezeichnung „Hoff“ findet man auch heute noch in der Ortslage. Obwohl Mehren einer der größten Orte war, hatte er kein eigenes Gericht, sondern war dem Kamp-bücheler Hochgericht in Daun unterstellt. Richtstätte für Mehren war „Thommen“ zwischen Utzerath und Darscheid.
Mehren litt im 30jährigen Krieg, wie die meisten Orte, unter Pest und Not, marodierenden und plündernden Soldaten. Franzosen, Lothringer, Spanier bevölkerten unsere Heimat und raubten den ohnehin armen Bauern alles, was sie besaßen. Belegt ist, dass Lothringer Soldaten mit 4 Kanonen im Februar 1650 in Mehren Quartier bezogen hatten. Auch die Pfarrchronik berichtet 1690, dass bei der sogenannten „Schweden-schlacht“ Bauern aus dem Maifeld, die ihr geraubtes Vieh von den Soldaten zurück erobern wollten, bei Steineberg nieder gemetzelt wurden. Sie sollen auf dem Meh-rener Friedhof begraben worden sein; jährlich wurde überJahrhunderte eine Stiftsmesse für das Seelenheil der toten Bauern gelesen. Im österreichischen Erbfolgekrieg belegten am 11. 11. 1746 kaiserliche Truppen auf dem Rückmarsch von Belgien das Amt Daun. Oberst Graf d’Asper-mont hatte sich beim Mehrener Schultheiß Johann Adam Rollmann einquartiert. Erst am 25. 3. 1747 verließen sie Mehren wieder und werden die letzten Vorräte der armen Leute mitgenommen haben. Naturkatastrophen, Missernten und Brände taten ein Übriges. 1776 zerstörte ein Brand fast das ganze Dorf; 62 Wohngebäude und dazugehörige Ställe und Scheunen wurden ein Raub der Flammen. Kaum war Mehren wieder aufgebaut, besetzten französische Revolutionstruppen 1795 das Dorf. Auch Mehre-ner wurden ins französische Heer zwangsweise rekrutiert, die Bevölkerung mit Abgaben und Steuerlasten schlimmer als je zuvor belastet. 25 Malter Korn, 50 Malter Hafer, 345 Zentner Heu und 1110 Rtlr Bargeld mussten an Abgaben geliefert bzw. entrichtet werden. Die Besitzungen von Springiersbach und Kurtrier wurden im Zuge der Säkularisation versteigert, so auch die Mehrener Höfe. 1801 kam Mehren nach der Verwaltungsneuordnung durch die Franzosen zur Mairie Daun, Arrondissement Prüm im Saardepartement. Durch den Wiener Kongress wird die Rheinprovinz und damit auch die Eifel Preußen zugeordnet; Mehren gehörte zum Amt und Kreis Daun im Regierungsbezirk Trier. Kaum hatten sich die Eifeler an die neuen Herren gewöhnt, trat 1816/17 eine katastrophale Notlage nach Missernten ein, die die Eifeler an den Rand einer Hungerkastastrophe brachte. Staatliche preußische Hilfslieferungen halfen mit, die größte Not zu lindern. 1847 zerstörte erneut ein Großbrand 108 der 138 meist Stroh gedeckten Fachwerkhäuser, Scheunen und Ställe nicht mitgerechnet. Verschont blieben Kirche, Pfarrhaus und Schule, weil die Schieferbedachung und das feste Mauerwerk dem Funkenflug trotzten. Von den 712 Einwohnern wurden 600 hilfsbedürftig und obdachlos. Wirtschaftliche Not und fehlende Mittel für den Wiederaufbau der 1847 abgebrannten Häuser und Wirtschaftsgebäude ließ in vielen Meh-renern den Entschluss reifen, auszuwandern und eine neue Heimat in Amerika oder Brasilien zu finden. Über 300 Männer, Frauen und Kinder wanderten zwischen 1840 und 1890 aus ihrer angestammten Heimat aus, wobei die meisten hofften, „sich in Amerika besser zu ernähren“. Der I. und II. Weltkrieg forderte zahlreiche Opfer unter den wehrfähigen Männern; 80 Bomben fielen zwischen 1942-45 auf Mehren, die meisten außerhalb des Dorfes; beim letzten Bombenangriff am 6.2.1945 fanden 3 Personen den Tod. An die Kriegstoten erinnert heute noch das Ehrenmal. Seit der Verwaltungsreform 1970 ist Mehren eine der größten Ortsgemeinden und gewerblich-industrieller Schwerpunktort in der Verbandsgemeinde Daun.

Kirchliches und Religiöses

1316 wird bereits im „Liber valoris“ neben Weinfeld als Pfarrei Mehren, im kölnischen Eifeldekanat erwähnt. Pfarrpatron ist der hl. Matthias, der mit dem Symbol „Axt“ auch Eingang ins Gemeindewappen gefunden hat. Es ist anzunehmen, dass Mehren vor 1300 schon eine eigene Kirche hatte und selbständige Pfarrei war. Als erster Pfarrer wird Ruprecht von Daun 1396 in Mehren urkundlich erwähnt. Der gotische Chor der jetzigen Pfarrkirche stammt von 1534; diese Kirche wurde durch den Landesherrn Erzbischof von Metzenhausen und die Herren von Manderscheid als die Grundherren erbaut und mit deren Wappen geschmückt. 1824 wurde das Kirchenschiff, 1825 der Turm neu errichtet. Beim Neubau wurde der Pfarrei durch die Herren von Kesselstatt das wunderschöne Kirchenportal aus dem Abbruch des Klosters Himmerod überlassen. Aus Himmerod stammen auch der Taufstein und das Weihwasserbecken. 1964 wurde das Kirchenschiff zwischen den alten wertvollen Bauteilen neu errichtet. Das unter Denkmalschutz stehende bauliche Kleinod, das Mehrener Pfarrhaus, stammt aus dem Jahre 1730. Zumindest seit 1542, wahrscheinlich aber schon vorher, war rund um die Kirche der Friedhof angelegt. Das Patronatsrecht, das Vorschlagsrecht des Pastors, hatten ursprünglich die Herren von Daun, dann die Herren von Manderscheid und später der Kurfürst von Trier, die dem Erzbischof von Köln den Priester zur Ernennung vorschlugen. Seit 1802 gehört

Pfarrhaus und ehemalige Schule - heute Bürgerhaus -

Mehren zum Bistum Trier; die Kapelle in Steiningen ist Filialkirche.

Im Distrikt „Engelsburg“ und „Tiergarten“ soll im 15. Jahrhundert ein kleines Kloster gestanden haben. Ein kleiner Bildstock in der „Weinfelder-/ Kapellen Straße“ erinnert heute noch an eine Einsiedelei. Jakob Rollmann, 1681 in Mehren geboren, von Beruf Zimmermann oder Steinmetz, bereiste viele Länder und pilgerte auch nach Rom. Dort trat er in den Franziskanerorden ein. 1711 kam er in seine Eifelheimat zurück, nannte sich Bruder Jakobus und baute aus Almosen die Einsiedelei. 1715 wurde die Eremitage geweiht, die auch weitere fromme Männer aufnahm. Die Einsiedelei wurde durch die Franzosen aufgehoben; 1822 versteigerte der Kirchenvorstand die Kapelle mit Wohnraum und zugehörigem Grundstück; um 1870 erfolgte der endgültige Abbruch. Das Glöckchen hängt - umgegossen - seit 1995 im Glockentürmchen des Bürgerhauses.
Auf die zahlreichen Kreuze und Heiligenhäuschen ist Roland Thelen in seinem Aufsatz: „Feldkreuze und Bild-stöcke“ im HJB 1982 eingegangen.

Schule

Ab wann in Mehren ein Schule bestand und wo das erste Schulhaus stand, bleibt im Dunkel der Geschichte.1687 wird im Visitationsprotokoll ein Lehrer erwähnt.1713 fand der Schulvisitator, das war
ein Pfarrer, die Jugend gut unterrichtet. Damals wurde lesen, schreiben, rechnen und die biblische Unterweisung nur im Winterhalbjahr (Allerheiligen - Ostern) vermittelt, weil die Kinder im Sommer bei der Feldbestellung und Ernte mithelfen mussten. In den Anfangsjahren waren die Vikare meist als Lehrer tätig. So wird 1726 der Vikar Johann Heinrich Hamann als „Frühmesser, Lehrer und Küster“ bezeichnet. Eine Schule stand um 1730 wahrscheinlich an gleicher Stelle wie das 1838 errichtete neue Schulhaus, das heutige Bürgerhaus. 1856 stiftete Matthias Koch einen kleinen Glockenturm mit Glocke für die Schule.
1875 wurde zwischen dem alten Schulgebäude und dem Pfarrhaus ein Erweiterungsbau eingefügt; die Schule hatte nun vier Klassenräume. Bemerkenswert ist eine Schulstiftung von Pfarrer Bürkens von 1786 in Höhe von 564 Talern zur „Unterstützung fleißiger Kinder“, die auch nach 1900 bestand. Durch die Schulreform wurde die Volksschule aufgehoben; die Grundschule blieb in Mehren, die älteren Jahrgänge gingen zur Hauptschule Daun.
1968 wurde die neue Grundschule mit Turnhalle ihrer Bestimmung übergeben. Die Grundschule ist heute Ganztagsschule. In unmittelbarer Nähe wurde ein dreigruppiger Kindergarten errichtet, der 2006 sein 30jähriges Bestehen feierte.

Handel, Handwerk Gewerbe und Fremdenverkehr

Mehren war seit dem frühen Mittelalter ein Ort, der sich durch seine Größe und Handel und Handwerk von den Nachbardörfern abhob. Mit dazu beigetragen haben auch die 4 Höfe, deren Vieh und Ernteerträge Grundlage für Märkte waren, die in Mehren regelmäßig abgehalten wurden. 1850 wurden noch drei Kram- und drei Viehmärkte durchgeführt. Die Heupenmühle - als Mehrener Bannmühle - wird schon sehr früh erwähnt, während die Neumühle (auch: Unterste Mühle) erst um 1760 von der Gemeinde errichtet wurde. Diese Mühle wurde in den 1950er Jahren beim Autobahnbau abgerissen. Neben den üblichen dörflichen Handwerkern: Maurer, Schreiner, Schmied, Wagenbauer gab es in Mehren eine Brauerei, eine Gerberei und seit 1868 ein Postexpedition. 1980 wurde Mehren als gewerblicher Schwerpunktort als Beiort von Daun anerkannt. Dies war die Voraussetzung für eine hohe Bundes- und Landesförderung der gewerblich-industriellen Erschließung des rd. 20 Hektar großen Gebietes unmittelbar an der Autobahn. Heute ist das Industrie- und Gewerbegebiet bis auf eine kleinere Fläche belegt und bietet 400 Menschen Arbeit. Die waldreiche Umgebung, gepflegte Freizeiteinrichtungen und Wanderwege, eine gute Gastronomie bieten seit den 1960er Jahren Chancen für eine fremdenverkehrliche Entwicklung. Die Nähe der Maare und auch die unmittelbare Anbindung an den Maare-Mosel-Radweg bzw. die nahen Natur- und Vogelschutzgebiete Mürmes und Sangweiher, der Aussichtsturm auf der Steineberger Ley sind nur einige touristische Anziehungspunkte.

Das Heiligenhäuschen wurde in einer Gemeinschaftsaktion von Mehrener Bürgern errichtet

Infrastruktur, gemeindliche Entwicklung, Vereinsleben

Mehren verfügt über eine ausgezeichnete Infrastruktur im öffentlichen als auch im privaten Bereich. Neben den wohnortnahen Arbeitsplätzen im Industrie- und Gewerbegebiet, steht in Mehren nicht nur die Grundschule im Dorf, sondern auch ein dreigruppi-ger Kindergarten. Das Bürgerhaus „Alte Schule“ wurde zur Begegnungs- und Versammlungsstätte für Jung und Alt ausgebaut. Ein Arzt, ein Seniorenhaus, Geschäfte des täglichen Bedarfs, Gaststätten und Hotel, runden das Angebot ab. Sportplatz und Tennisanlage auf dem „Radbüsch“, der Radweg bieten ein sportliches Angebot. Die Ortsgemeinde hat in den letzten Jahren vor allem für junge Familien gute Voraussetzungen mit dem Neubaugebiet „Auf dem Hassel“ geschaffen. Ein weiteres Neubaugebiet „Auf der Acht“ mit 72 Baustellen entsteht derzeit; die Nachfrage ist vor allem wegen der günstigen Autobahnanbindung gegeben. Über das Dorferneuerungsprogramm wird versucht, dorfbildprägende Bausubstanz im öffentlichen als auch im privaten Bereich zu erhalten.
Es gibt wenige Dörfer, mit einer solchen Vielfalt an Vereinen und Vereinigungen, wie in Mehren. Der 100 Jahre alte Musikverein, der über Jahrzehnte bekannte Mehrener Karnevalsverein, der Sportverein, sind u. a. Garant für ein vielfältiges und farbiges Vereinsleben. Tennisverein, Feuerwehr, DRK, Senioren-und Jugendgruppen, Frauenarbeitsgemeinschaften sorgen dafür, dass immer etwas los ist. Die Arbeitsgruppe „Dorfzeitung“ bereichert mit Geschichte und Geschichten rund um Mehren das Dorfleben. Eine Bücherei bietet für große und kleine Leseratten ausreichende Literatur. Auch das dörfliche Brauchtum wie „Klappern“ in der Karwoche, das Aufstellen des Maibaums, die Kirmes, Martinszug, das Hillich-Schleifen werden gepflegt.

Mehrener Künstler und Sportler

Der Maler Peter Otten ist weit über das Kreisgebiet hinaus durch seine farbenfrohen und ausdrucksstarken Eifelbilder bekannt. Mit seinen überregionalen Ausstellungen machte er seine Heimat und die Maare bekannt. Die Ortsgemeinde Mehren verlieh ihm 1996 die Ehrenbürgerwürde; Peter Otten starb 2005 nach einem erfüllten und schaffensfrohen Leben im hohen Alter von fast 95 Jahren. In Öl, Tusche, Aquarell schuf der langjährige ehemalige Ortsbürgermeister und Kommunalpolitiker Richard Fran-zen mehr als 700 Werke, vornehmlich der Eifellandschaft. 1907 geboren starb Franzen 1984. Sein Hobby übte er erst intensiv in den letzten 25 Jahren aus.Ein junger Langläufer des TuS 05 Daun, Karl Fleschen, nahm als „Mehrener Jung“ 1976 an den Olympischen Spielen in Montreal teil. 1980, auf dem Höhepunkt seiner sportlichen Leistungsfähigkeit, verhinderte der Boykott der Spiele in Moskau vielleicht eine olympische Medaille, denn Fleschen war damals einer der schnellsten 10.000 m Läufer der Welt. Heute lebt der ehemalige Weltklasseläufer im Bergischen Land, besucht noch regelmäßig seinen Heimatort und ist als Trainer noch dem Sport verbunden.

Weitere Informationen zum aktuellen Zeitgeschehen, Geschichte, Brauchtum, Büchern und sonstigen Veröffentlichungen erhalten Sie im Internet unter der Homepage: „www.mehren.de“. Natürlich können Sie auch das Heimatjahrbuch-Archiv unter „www.jahrbuch-daun.de“ durch Eingabe des Stichwortes „Mehren“ nutzen und eine Reihe von Aufsätzen und Geschichten über Mehren abrufen.

Quellen:

Archiv der VG Daun - Akte Mehren Mehrener Dorfzeitung - verschiedene Ausgaben
Urkundenbuch der „Familien von Dune“ Peter Brommer, Die Ämter Kurtriers, Edition des Feuerbuchs von 1563, Mainz 2003
Franz Roman Janssen, Kurtrier in seinen Ämtern vornehmlich im 16. Jahrhundert, Bonn 1985
Friedrich Gehendges, Eiflia Illustrata, Der Kreis Daun, Osnabrück 1982
Adam Wrede, Eifeler Volkskunde, Bonn (Nachdruck 1960)
Die Kunstdenkmäler des Kreises Daun, Düsseldorf 1928 (Nachdruck 1983)

Dr. Matthias Schuler, Geschichte der Pfarreien der Diözese Trier, Trier 1956
HJB Daun 1982, Friedbert Wisskirchen, 1816/1817 Hunger und Notjahre Pfarrer Friedrich Müller, Pfarrchronik 1887, übertragen durch Roland Thelen