Ruanda-Tag 2006

Carola Willems, Niederstadtfeld

 

Am 1. Juli 2006 fand der Ruanda-Tag unter Mithilfe des Freundeskreises Ruanda und der Verbandsgemeinde Kelberg zum ersten Mal im Kreis Daun statt. Die Gemeinde Kelberg war Treffpunkt für viele rheinland-pfälzische Initiativen, Vereine und Schulen, die sich für Ruanda engagieren, aber auch für viele Menschen aus Ruanda, die in Deutschland leben. Der Wettergott hatte ein Einsehen und bescherte diesem besonderen Tag ein Bilderbuchwetter. Das Motto des Tages lautete:

„Komera - hab Mut“, ein Motto welches für alle Menschen gilt, egal welcher Hautfarbe oder Herkunft. Der Ruanda-Tag begann mit einem ökumenischen Gottesdienst, bei dem u.a. Pater Oc-tave Ugirashebuja aus Ruandas Hauptstadt Kigali mitwirkte. Danach fand vor der neuen Sporthalle der Start der Tour d'Europe statt. Die „Festliche Stunde“ wurde vom Verbandsbürgermeister der gastgebenden Gemeinde, Karl Häfner, eröffnet, der auch die zwanzigjährige Partnerschaft der Grund- und Regionalen Schule Kelberg mit der Primarschule in Mubum-bano/Ruanda lobend erwähnte.
Von den vielen anwesenden Gästen sprach danach der Botschafter Ruandas, S.E. Eu-gené Richard Gasana. Er rief die Menschen dazu auf, Mut zu neuen Wegen in der Partnerschaft zu haben. Die Staatssekretärin Karin Kortmann vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung - eine gebürtige Daunerin - erinnerte bei ihrer Begrüßung daran, dass der Völkermord 1994 ein Fingerzeig dafür sei, dass auch Deutschland nicht wegschauen dürfe, wenn Menschen - wie im Sudan - in großer Gefahr seien. Sie sagte unter anderem, Ruanda sei „ansteckend“ und wer dieses schöne Land und seine Menschen kennen gelernt hat, den lässt es nicht mehr los.
Weitere Gäste des Tages waren Innenminister Karl Peter Bruch, Staatssekretär a.D. Jürgen Debus und sogar der Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz, Kurt Beck ließ es sich nicht nehmen, dem Ruanda-Tag in Kelberg einen Besuch abzustatten. Im Anschluss an die festliche Stunde, die musikalisch umrahmt wurde vom SaM-Chor, dem Schulchor der Schule Kelberg und Trommlern aus Ruanda, fand ein buntes Treiben mit vielen Aktivitäten auf der Ruanda-Meile statt, die vom Schwimmbad-Parkplatz bis zur Schule ging. Auf dem großen Parkplatz präsentierten sich einzelne Partnerschaftsinitiativen, Schulpartnerschaften, Verkaufsstände, Essensstände mit Ruandischen und Eifeler Spezialitäten, Getränkestände, Musikdarbietungen, Jongleure und mehr. In der Halle gab es ein Trommelkonzert mit den Djem-beats und auf dem Festplatz einen Trommelworkshop für Kinder und Erwachsene. Nachmittags versteigerte Landrat Heinz Onnertz vierzehn Bilder heimischer Künstlerinnen und Künstler. Eine große Freude war es für den Freundeskreis Ruanda, dass Esther Mujawayo-Keiner ihr Buch „Ein Leben mehr“ vorstellte, das die Zuhörer bewegend und außergewöhnlich fanden. „Lasst uns Lebendige sein, nicht Überlebende“, so lautet ein Grundsatz dieser außergewöhnlichen Frau, die den Völkermord überlebt hat. Der Ruanda-Tag 2006 war ein Fest für Alle von Allen. Für die Organisatoren war es sehr erfreulich, dass sich viele Vereine aus der VG Kelberg spontan bereit erklärten, bei diesem großen Fest unentgeltlich mitzuwirken. Der Erlös aus dem Ruanda-Tag fließt in ein Projekt, bei dem es um die Elektrifizierung im ländlichen Raum von Ruanda geht.
Einen Tag nach dem RuandaTag kam der Bürgermeister des Partnerschaftsdistrikts Freundeskreis Daun -

Trommler aus Ruanda

Gisagara zu Besuch, Herr Léandre Karekezi. Der Freundeskreis Ruanda hatte für ihn ein viertägiges Programm vorbereitet. Besuche bei verschiedenen Schulen und Firmen, in der Kreisverwaltung Daun und der Verbandsgemeinde Kelberg. Der Ruanda-Tag war ein Fest für Ruanda, mit Menschen aus Ruanda und den Partnerschaftsinitiativen aus Rheinland Pfalz, mit viel Herz und ganz viel Freude. Danke allen, die dazu beigetragen haben.

 

Bürgermeister des Partnerschaftsdistrikts Léandre Karekezi und Landrat Heinz Onnertz