Die gestohlene Muttergottes

Richard Würtz, Gerolstein

Das Heiligenhäuschen auf Rackenbach liegt zwei Kilometer von Meisburg entfernt am Waldesrand. Der Erbauer und das Datum der Entstehung sind leider nicht bekannt. Anfang des Jahres 1900 wurde die dortige Muttergottes (Kreuzabnahmegruppe) gestohlen.

Es handelte sich um eine wertvolle Figur aus Holz geschnitzt, bemalt und teilweise mit Blattgold belegt. Ein Jahr nach dem Diebstahl geschah das Unfassbare die Figur wurde von Arbeitern im Wald in einem Kartoffelsack verpackt wieder gefunden. Danach hat man sie dann an einen sicheren Ort in der Pfarrkirche in Meisburg gebracht. Hier stand sie auf einem Wandsockel bis der damalige Pastor sie 1960 mit einer Lichterprozession wieder in das Heiligenhäuschen auf Rackenbach bringen ließ.

Diese Prozession findet bis heute noch jährlich an Maria Himmelfahrt statt. Es geschah aber das Unvorstellbare, die Figur wurde 1974 wieder gestohlen und ist bis heute nicht mehr aufgefunden worden. Die polizeilichen Ermittlungen haben über den Verbleib der Figur leider keinen Erfolg gebracht. In der Nische im Heiligenhäuschen steht heute eine weniger kostbare Figur (schmerzhafte Muttergottes) aus Keramik. Diese Figur wurde vom Mutterhaus in Trier gestiftet.

Die Bewohnerin eines in der Nähe liegenden Siedlungshofes, betreut heute liebevoll das Heiligenhäuschen. Sie besucht es täglich, sorgt für Blumenschmuck, Kerzen und die gesamte Pflege. Mit dieser kurzen Zusammenfassung vom Heiligenhäuschen und seiner leider gestohlen Figur kann man nur denen ins Gewissen reden, die heute im Besitz der Figur sind. Es könnte ja ein kleines Wunder geschehen, dass die Figur wieder dahin zurückkommen würde wo sie hingehört. In das Heiligenhäuschen auf Rackenbach.