Das Jahr war schon alt, wie schnell es verrinnt,
über Nacht hatte es geschneit.
Ich freu´ mich darüber wie ein Kind,
lieb´ sie noch immer, diese heimelige Zeit.
Mein Weg führte hinaus ins weite Feld,
in die zauberhafte Winternatur.
Die Sonne überstrahlte eine Märchenwelt,
und dann sah ich im Schnee meine Spur.
Spuren: Ein Gedanke stieg in mir auf,
der mich innehalten hieß.
Wer war´s, der in meines Lebens Lauf,
in mir seine Spur hinterließ?
Meine Eltern, die mir das Leben geschenkt,
und warmer Geborgenheit Glück.
Die meinen Schritt auf die rechte Spur gelenkt,
ich denke so gerne zurück.
Auch Lehrer und Priester, die mich gelehrt,
die Freude an Literatur und Musik,
und manches Andere von hohem Wert,
für das Gute geschärft meinen Blick.
Hab´ oft meines alten Onkels gedacht,
mit einem Herzen, so warm und groß.
Und arm, er hat uns nie ein Geschenk gemacht,
dass er kam, das wünschten wir bloß.
Und Freunde, die mit mir auf dem Wege waren,
hier und an manchem Ort,
ihre Spuren leben nach all den Jahren
noch in meiner Erinnerung fort.
Ich wandte mich um und ging nach Haus,
im Herzen ein leises Weh:
Wie sehen wohl meine Spuren aus,
wenn ich heim ins Vaterhaus geh´?
Thekla Heinzen, Feusdorf