Rowa in Kelberg - Stationen einer Eifeler Erfolgsgeschichte

Pioniergeist und eine Leidenschaft für technische Prozesse veranlassten Rudolf Wagner und Markus Willems 1996 zur Gründung der Rowa Automatisierungssysteme GmbH & Co. KG am Standort Kelberg in der Eifel. Innerhalb kürzester Zeit hat sich Rowa zur Nr. 1 in Europa für Automatisierungssysteme in Apotheken entwickelt - dank ständiger Innovationen verbunden mit dem nötigen Know-how und höchster Qualität.

Die Idee zur Unternehmensgründung ist einem Zufall entsprungen: Im Zug diskutierte Rudolf Wagner, damals Geschäftsführer der WMK-Maschinenbau R. Wagner GmbH & Co. KG, mit einem Apothekerehepaar über die Gesundheitsreform und die Möglichkeiten einer Rationalisierung des Arbeitsprozesses in Apotheken. Die Idee des Rowa Kommissionierautoma-ten war geboren!

Der Rowa Kommissionierau-tomat ist ein Roboter, der das Warenlager, also die Medikamente einer Apotheke, automatisch aufräumt und verwaltet. Wie in einem MiniaturHochregallager werden die Schachteln von einem Roboter-Greifarm in den Automaten eingelagert - der Apotheker scannt nur noch den Barcode des Medikaments und legt es auf ein Förderband.Der rowa sortiert die Packungen dabei nicht nach dem Alphabet oder den Wirkstoffen, sondern nach der Größe, so dass ein optimales Ausnutzen des Platzes gewährleistet ist.

Bei Anforderung eines bestimmten Medikaments über das Kassensystem der Apotheke findet der rowa das entsprechende Medikament wieder und bringt es über Förderbänder, Rutschen oder Lifte an die Kasse. Während der Apotheker früher immer zu seinen Schubsäulen laufen musste, um das gewünschte Präparat zu holen, erledigt das jetzt der rowa - so bleibt dem Apotheker mehr Zeit zur Beratung der Kunden.

Rowa-Firmengebäude in Kelberg

 

1997 wurde der erste rowa in der Saxonia-Apotheke in Dresden installiert. Seitdem hat Rowa über 1.700 Anlagen in 18 Ländern installiert. Trotz internationaler Aktivitäten ist Rowa heimatverbunden geblieben und investiert weiter kräftig in den Standort Kel-berg. Aus anfangs fünf Mitarbeitern hat sich ein mittelständisches Unternehmen entwickelt, bei dem über 200 Beschäftigte aus der Region Arbeit finden.

2002 wurde in der Rowastraße ein komplett neues Firmengebäude errichtet. Kaum bezogen, war es auch hier schon wieder zu eng, so dass Ende 2003 die Produktionshalle erweitert wurde und in 2007 eine weitere Vergrößerung der Firmengebäude um 2.500 m2 Produktionsfläche und ein weiteres Bürogebäude nötig wurde. „Mit der Schaffung neuer Arbeitsplätze am Standort Kelberg möchten wir unserer Verantwortung für den hiesigen Standort Ausdruck geben“, begründet Geschäftsführer Markus Willems seine Entscheidung, weiterhin in Kelberg zu expandieren.

Möglich gemacht wurde diese Expansion durch den Markterfolg von Rowa - dank ständiger Produktinnovationen. Die Entwickler von Rowa haben sich nicht auf dem Erfolg des Rowa Kommissionierauto-maten ausgeruht. Weitere Produkte, die allesamt den Arbeitsalltag der Apotheker erleichtern, folgten. Seit 2003 bietet Rowa das ProLog-System an. Dies ist ein vollautomatisches Einlagerungssystem, bei dem die angelieferte Ware einfach auf ein Einlagerungsband gekippt wird - und das war’s für den Bediener. Den Rest (Vereinzeln, Vermessen, Barcode Scannen und Einlagern) erledigen das ProLog-System und der Rowa Kommissionierautomat.

Eine weitere Neuentwicklung aus der Eifeler Ideenschmiede ist das automatische Bera-tungs- und Abgabeterminal visavia. Hier handelt es sich um einen Automaten, der in der Regel an der Außenwand der Apotheke angebracht ist und an dem Kunden ihre Medikamente beziehen können. Eine Beratung durch einen Apotheker ist über eine Webcam gewährleistet. Das System ist bereits in den ersten Apotheken installiert. „Das visavia-System wird von den Kunden sehr gut angenommen, Alt und Jung sind begeistert von der innovativen Idee einer automatisierten Medikamentenausgabe mit persönlicher Betreuung“, berichtet Rowa-Geschäftsführer Dirk Wingenter.

So viele Ideen bleiben nicht unbemerkt. 1998 wurde Rowa mit dem Erfinderpreis des Landes Rheinland-Pfalz ausgezeichnet, 2002 mit dem Holkenbrinkpreis. Seit diesem Jahr sind die Kommissionier-automaten der rowa classic Serie außerdem TÜV-zertifi-ziert („Sicherheit geprüft“ und „Fertigung überwacht“). Bei all dem Erfolg und den Auszeichnungen wurden bei Rowa niemals die Wurzeln vergessen. „Während man in bestimmten Regionen Deutschland nur noch ,zur Maloche‘ geht, so geht man in der Eifel stets ,Schaffen!'"so Rudolf Wagner.

Entsprechend „sind damit die Motivation und der Einsatzwille der Mitarbeiter mit der wichtigste Baustein für den Erfolg von Rowa und die Rowa-Kunden, die das Eifler System in aller Welt einsetzen“. So kommt es, dass auch heute noch alle Anlagen in der Eifel entwickelt und produziert werden, obwohl Rowa längst ein international agierendes Unternehmen ist. Die Rowa-Geschäftsführer Wagner, Willems und Wingenter sind sich jedenfalls einig: „Die Eifel ist ein guter Ort, um die besten Kommissionierautomaten der Welt herzustellen!“