Deutschlands bedeutendste Geotope

Auszeichnung für die Dauner Maare und die Vulkangruppe Mosenberg/Meerfelder Maar

Dr. Andreas Schüller, Mehren

Unter der Schirmherrschaft des Beauftragten für Tourismus der Bundesregierung, Ernst Hinsken, gab die Akademie der Geowissenschaften zu Hannover im vergangenen Jahr die bedeutendsten Geo-tope Deutschlands bekannt. Vorausgegangen war ein bundesweiter Wettbewerb, bei dem aus 180 eingereichten Vorschlägen letztendlich die 77 bedeutendsten Geotope Deutschlands ausgewählt wurden. Die von Vulkanen geprägte Landschaft der Eifel hat hierbei eine besondere Aufmerksamkeit erreicht. In der Vulkaneifel haben die „Dauner Maare“ und der „Vulkankomplex Mosenberg/ Meerfelder Maar“ diesen besonderen Status erhalten. Ausschlaggebend für die Vergabe dieser Auszeichnung ist in erster Linie die besondere geowissenschaftliche Bedeutung der ausgewählten Landschaftsbestandteile. Deren Einzigartigkeit und die landschaftliche Schönheit sind weitere Kriterien.

Ebenso müssen die Geotope für die Öffentlichkeit frei zugänglich sein. Ziel des Wettbewerbs ist es, die Aufmerksamkeit auf die erdwissenschaftliche Geschichte deutscher Landschaften zu lenken und die geologischen Prozesse, die unseren Planeten geschaffen haben, zu verdeutlichen. Die ausgezeichneten Geotope sind nicht nur für Geowissen-schaftler als Forschungsobjekte von Bedeutung, sie sind auch landschaftliche Höhepunkte und daher für den Tourismus der jeweiligen Regionen ein zentraler Bestandteil.

Die Vulkaneifel ist das klassische Gebiet der Maare. Nur drei Autominuten entfernt von der Kreisstadt Daun liegt das weltweit eindruckvollste Beispiel für diese Art von Vulkanen. Die Gruppe der „Dauner Maare“ besteht aus mehreren Maartrichtern, von denen das Gemündener, Weinfelder und (westliche) Schalkenmehrener Maar bis heute einen Maarsee enthalten. Nacheinander und innerhalb eines kurzen Zeitintervalls haben gewaltige Wasserdampfexplosionen diese Maare in die alte Landoberfläche gesprengt. Altersbestimmungen weisen auf eine Entstehung der Dauner Maare in dem Zeitraum vor 20.000 bis 30.000 Jahren hin.
Zu dieser Zeit herrschte in Mitteleuropa die letzte Eiszeit.

VULKANE AUF DER REIHE

Das Vulkansystem Mosen-berg-Meerfelder Maar bietet auf einzigartige Weise einen Überblick über Formenvielfalt der vulkanischen Erscheinungen in der Eifel. Entlang einer Nordwest-Südost verlaufenden Störung entstanden zwei Maare und fünf Schlackenkegel. Der Windsborn ist der nördlichste Krater des Mosen-berges. Sein Kraterboden wird von dem einzigen „Bergkra-tersee“ Deutschlands eingenommen. Eine weitere Superlative ist das Meerfelder Maar. Es ist mit 1700 Metern Durchmesser und an die 400 Meter Trichtertiefe das größte Maar der Eifel.

DAS BUCH ZUM THEMA

Alle ausgezeichneten Geotope zeigt der Bildband „Faszination Geologie - Die bedeutendsten Geotope Deutsch-lands“. Dieses Bildband wurde anlässlich der Preisvergabe der Öffentlichkeit vorgestellt und ist gleichzeitig auch ein Reiseführer zu den besonderen Landschaften quer durch Deutschland. Der Bildband ist im Buchhandel erhältlich. (179 Seiten, ISBN 3-510-65219-3)