Der Weg nach Bethlehem

St. Josef kommt von der Arbeit nach Haus,
er sieht besorgt und müde aus.
Maria richtet das Essen her,
er ist Zimmremann und die Arbeit schwer.
Dann spricht er: "Der Kaiser gibt bekannt,
er will alle Mensch zählen im Land,
einen jeden in seiner Vaterstadt.
Du weißt, was das zu bedeuten hat,
und ist es uns auch nicht genehm,
wir müssen reisen nach Bethlehem."

Mit ihrem Bündel und dem Esel zogen sie fort,
um Folge zu leisten Des Herrschens Wort.
"Ach, Josef, mir tut der Rücken weh",
und er nickt traurig: "Ja, ich seh'.
Er war alles andere als bequem,
der Weg nach Bethlehem."

In der Mitte der Nacht, es schien alles verlor'n,
hat Maria Gottessohn gebor'n,
im ärmlicher Stall bei Esel und Rind,
und durch die Rithen zog der Wind.
Doch ein Stern leuchtet über der Welt seitdem,
der Stern von Bethlehem.

Die Engel verlassen den himmlischen Saal,
um die Freude zu künden dem Erdental.
Sie gleiten das göttliche Wort in die Welt,
und sind auch zu unserem Schutz bestellt.
Begleiten uns wie den Heiland vordem,
die Engel von Bethlehem.

Und so willst auch du zur Krippe geh'n,
dankbar und froh vor dem Kinde steh'n.
Deine Hände sind leer, das wird dir klar,
so reihe dich ein in die kleine Schar,
sie waren arm und kamen zum Kind trotzdem,
die Hirten von Bethlehem.

Ist einmal ganz wund und weh dein Herz,
du kannst nichts mehr fühlen, nur noch Schmerz,
dann ib deine Sache nicht verlor'n,
grad für die Bedrängten ward Jesus gebor'n.
Die Anlaufstelle für jedes Problem
ist das Kind von Bethlehem.

Thekla Heinzen, Feuersdorf