Am Abend

Sacht dringt der Abend nun heran,
und still vergeht der Tag.
Ich seh die goldīne Sonne an,
die untergeht im Hag.

Weit über Busch und über Feld
streckt sie der Strahlen Flut,
und übersatt tränkt sie die Welt
mit Sonnenglanz und -glut.

Kein Vogel singt in Wald und Flur,
kein Lüftchen weht nun mehr.
Es ist so still, als wenn Natur
selbst nur noch Andacht wärī.

Auch ich bleibī voll Bewunderung stehen
und schau mir an die Pracht,
falt still die Hände, lob den Herrn,
der solch Werk hat vollbracht.

Christa Feltgen, Kerpen