Der Gartenteich

Durch meiner Kindheit Jahre floss hinterm Haus der Bach
im Schatten hoher Birken, sein Wasser frisch und klar.

Ein altes Heiligenhäuschen mit einer Pietá,
darunter war die Quelle, sie war schon immer da.

Wir schmückten dieses Häuschen, noch heute weiß ich das,
mit gelben Dotterblumen im Marmeladenglas.

Der Bach, mein Spielgefährte, war denn mal Zeit dazu,
sein Murmeln mein Begleiter zu süßer Abendruh´.

Dann bin ich fortgegangen, weil Liebe es so will,
und konnte nicht mehr schlafen, es war mir viel zu still.

Des Baches Plätschern fehlte zum Schlaf mir und zum Glück,
man sehnt sich nach den Wurzeln ein Leben lang zurück.

So ward der Wunsch geboren: „Legt einen Teich mir an,
nicht groß, doch mit Fontäne, dass es schön plätschern kann.“

Ein kleiner Teich, der schmückt nun den Garten hinterm Haus,
in einem Kranz von Blumen, es sieht so traulich aus.

So schließen sich die Kreise, der Brunnen plätschert still,
ich freu´ mich dran und lausche, noch lang, so Gott es will.

Thekla Heinzen, Feusdorf