Natürlich gesund mit Nahrungsmitteln

Marga Retterath, Lirstal

In unserem Bewusstsein nicht so präsent ist die Tatsache, dass auch ganz natürliche Lebensmittel eine große Heilkraft entfalten können. Beispielhaft möchte ich hier einige heilsame Nahrungsmittel und ihre Anwendungsmöglichkeiten erläutern:

Honig

Ein ganz besonderes aufbaustärkendes Mittel ist echter, kaltgeschleuderter Honig. Seine Inhaltsstoffe sorgen für eine Steigerung des Immunsystems.Honig ist reich an Vitamin B. Insbesondere der helle Honig enthält zudem einen hohen Traubenzuckeranteil, der vom Körper in relativ kurzer Zeit in Glukosemoleküle umgewandelt wird. So steht dem Körper schnell ein guter Energielieferant zur Verfügung. Der dunkle Waldhonig eignet sich hingegen besonders gut zur Wundheilung (auch äußerlich).Auch die Mineralstoffe Kalzium, Magnesium und Natrium sind im Honig enthalten. An Spurenelementen sind Eisen, Kupfer, Phosphor und Mangan zu erwähnen. Daneben enthält der Honig auch viele weitere Inhaltsstoffe wie zahlreiche Enzyme, hormonähnliche Substanzen und wertvolle organische Verbindungen, die vom Körper besonders gut verwertet werden können. Honig wird von den Körperzellen besonders effizient aufgenommen, wenn man ihn zusammen mit warmer Milch aufgelöst trinkt. Die Milch darf keinesfalls heißer als 42Grad sein, da sonst Vitamine, Enzyme und andere Stoffe zerstört werden. Natürlich kann man auch einen Löffel puren Honig zu sich nehmen und auf der Zunge langsam und genüsslich zergehen lassen. Dann gelangen diewertvollen Inhaltsstoffe über die Mundschleimhaut in den Blutkreislauf und so in die einzelnen Körperzellen. Honig löst fest sitzenden Schleim, wirkt gegen Bakterien, lindert Halsschmerzen und Schmerzen, die durch entzündete Schleimhäute entstehen. Honig stabilisiert das Immunsystem und kann bei Allergien helfen.
Durch Honig wird die Produktion der Antikörper gesteigert. Die Infektanfälligkeit wird nachweislich gesenkt, da sich der menschliche Organismus viel besser gegen Angriffe durch Krankheitskeime schützen kann. Es gibt auch eine antibakterielle, d. h. keimtötende Wirkung des Honigs. Mit Hilfe des Honigs kann der Körper wesentlich besser mit schädlichen Bakterien umgehen und sie abtöten. Es kommt zu einer generellen Erhöhung der körpereigenen Abwehrmöglichkeiten von Krankheitserregern. Dank des hohen Anteils an Vitaminen, Mineralstoffen, Spurenelementen und Enzymen verbessert sich die Nährstoffversorgung, was zu einem verbesserten Immun-und Nervensystem führt. Die gut versorgten Körperzellen steigern wieder die körpereigene Abwehr. Die wertvollen Aromastoffe dieses Naturproduktes führen zu dem so hervorragenden Geschmack des Honigs, der Leib und Seele gut tut.


Zwiebel

Die Inhaltsstoffe der Zwiebel sind wertvolle Schwefelverbindungen, flavonoidhaltige Substanzen und Vitamine. Einige Menschen vertragen Zwiebeln in gekochter oder gebratener Form besser als roh.
Die rohe Zwiebel wirkt gut bei Erkrankungen der Atem- und Harnwege und bei Darminfektionen. Sie senkt den Blutdruck und den Blutzuckerspiegel. Gekochte Zwiebeln wirken sich auch regulierend auf den Magen-Darm-Trakt aus.
Äußerlich angewendet kann der Zwiebelsaft bei Insektenstichen (u. Spinnenbissen) eingerieben werden. Dies wirkt antiseptisch und regt die Blutregulation an.


Knoblauch

Knoblauch schätzten schon die Griechen, Römer und Ägypter wegen seiner „ma-gischen“ Qualitäten. Die Stadt Chicago verdankt ihren Namen dem indianischen Wort für wilden Knoblauch. Und auch in der Sagen- und Märchenwelt hat der Knoblauch seinen Platz als Vampirvertreibungsmittel bei „Dracula“ gefunden. Inhaltsstoffe sind vor allem schwefelhaltige Bestandteile wie Allicin (was eine starke antibakterielle Wirkung hat) und Scordinin, Vitamine, Hormone, Adenosin. Knoblauchzehen, zum Beispiel im Essen zubereitet, helfen bei der Erweiterung der Blutgefäße bei Arteriosklerose und bei erhöhten Blutfettwerten. Knoblauch ist geeignet zur Blutdrucksenkung, hemmt die Darmgärung, verhindert Blähungen, ist gut für die Funktion der Galle. Frischer Knoblauchpresssaft hilft auch gegen Fußpilz. Täglich 1 – 2 Knoblauchzehen wären optimal. Um den starken Knoblauchgeruch zu vermeiden, helfen auch Knoblauchdragees aus der Apotheke oder dem Reformhaus.
Gegenanzeige: rohe Zehe nicht für Kinder unter 12 Jahren (da er scharf ist und Koliken auslösen kann).


Sonnenblume

Die Sonnenblumenkerne entstehen aus den braunen Röhrenblüten in der Mitte der Sonnenblume. Die gesunden Kerne kann man knabbern oder in den Salat beimischen. Viele Vitamine wie A, Ka-rotin, B-Gruppe, D, E sind ebenso enthalten wie die für den Menschen notwendigen Aminosäuren einschließlich Methionin und ungesättigte Fettsäuren. Die Kerne sind ebenfalls reich an Kalzium, Magnesium, Kalium, Eisen, Kupfer, Phosphor, Kobalt, Jod, Mangan, Chlor und Selen.
Sonnenblumenkerne sind gut für die Haare, die Haut und schöne Fingernägel. Auch zu Nervenstärkung sind sie vorteilhaft. Vorbeugend sind die Kerne geeignet bei Blutarmut Zahnfleischbluten und Paro-dontose.
Ein Tee aus gerösteten Kerne soll bei Husten und Bronchialkatarrh helfen und ist ein altes Hausmittel. Sonnenblumenöl stärkt Herz und Kreislauf und beugt durch ihren Blutgefäßschutz der Arteriosklerose vor. Man kann Sonnenblumenöl auch kurmäßig anwenden: Dabei nimmt man einen Teelöffel voll Öl in den Mund und bewegt das Öl einige Minuten lang im Mundraum hin und her, in dem man es durch die Zähne zieht. Es darf dann nicht heruntergeschluckt, sondern erst ausgespuckt werden, wenn es milchig weiß geworden ist. Das Öl bindet viele Ausscheidungsprodukte wie Bakterien und andere Erreger und Schadstoffe. Danach muss man sich gründlich die Zähne putzen und auch das Waschbecken gut säubern. Durch das Ölziehen wird der Mund- und Rachenraum von Krankheitserregern befreit. Dadurch werden die Selbstheilungskräfte des Körpers angeregt und das Immunsystem gesteigert. Bei vielen Krankheiten wie Allergien, Verdauungsproblemen, Hauterkrankungen und Rückenschmerzen, aber auch anderen Mallessen kann es helfen.
Inhaltsstoffe der gelben Blütenblätter der Sonnenblume sind Anthozyane (gelber Farbstoff), Flavone, Betain, und Cholin. Man kann sie als vitamin- und mineralstoffreiche Zutat im Salat verwenden oder als Tee zubereiten. Das hellt die Stimmung auf, hilft bei Stress und Blasenreizungen und ist generell gut für den Immunschutz. Die Sonnenblume stammt ursprünglich aus Mittelamerika, Peru und Mexiko und galt dort als Symbol des Sonnengottes. Bei den Azteken stand die Blume für Fruchtbarkeit, Gesundheit und Weisheit. Dort trugen Priesterinnen eine Krone aus Sonnenblumen.