Bätdaach, Hannekraach...

Ingeborg Freisinger, Bad Reichenhall

In manchen Jahren ist es mir möglich, die Kar- und Oster-tage in Gerolstein zu verbringen. Dann genieße ich ganz besonders die schwungvollen und kräftigen Osterlieder, die im Trierer Gotteslob noch zu finden sind. An den Kartagen freue ich mich, wenn die „Klepperer“ durch die Straßen ziehen und die Tagzeiten verkünden: „Et

leggt Bäätglock......

et leggt mettesch... et leggt zo hoof... Das weckt Erinnerungen.

Heute dürfen auch Mädchen bei den Klepperern sein, ja sie sind oft in der Überzahl. Wie gern wäre ich als Kind auch mitgezogen!

Doch damals war das „Kleppern“ genau wie das Messdienen ein Vorrecht der Jungen. Dabei konnte ich die Sprüche und Lieder und die lateinischen Messtexte gut auswendig. Am besten gefiel mir und gefällt mir heute noch, was die Klepperer am Karsamstag singen, wenn sie ihren

Lohn erheischen:

Bettdaach, Hannekraach, mor

as Uusterdaach –

Do rouscht de Baach, do bellt

de Fuchs,

do sengtn Häär un deet et jär.

Bettdaach, Hannekraach...

Die Natur freut sich über die Auferstehung des Herrn, und die Menschen (der Pastor hoffentlich auch) besingen sie mit ganzem Herzen. Möge der Auferstandene uns immer wieder aufrichten.