Wandertag in der Vulkaneifel

Das Salmtal wartet auf eine Renaturierung

Gisela Bender, Deudesfeld

„Nun, am Sonntag, war es soweit. Zeitig am Morgen gingen wir los, talwärts zur Salm. Bis zur Endetappe wird sie an unserer Seite bleiben. Gleich an unserer Haustür beginnt der Wald, durch den wir jetzt gehen. Obwohl ich oft ein Stück durch ihn gewandert bin, ganz habe ich es noch nie geschafft. Oft verweile ich einen Augenblick und schaue den Bächlein nach, die ganz klar und rein einfach aus dem Boden fließen. Diese Wasserläufe, so klein sie auch sind, fließen in einer solchen Reinheit zu Tal, die man nicht mehr alle Tage zu sehen bekommt. Bei jeder weiteren Stunde, die wir gehen, ist es noch etwas anderes, das stark auf mich einwirkt. Zu Anfang kann ich das Empfinden nicht recht deuten, bis es übermächtig wird. Emotional, nicht das Alltägliche.

Wir sind einige Stunden gewandert, ohne dass es eines Wortes bedurft hatte. Wie ist dies möglich, wo wir der Worte sonst soviel gebrauchen? Zum ersten Mal in meinem Leben habe ich, so scheint es mir, Zeit. Deshalb setzen wir uns auf einen Baumstamm und hören dem Specht zu, sehen das Salmtal wie es schon Jahrhunderte daliegt, nur ist es für mich das erste Mal, dass ich es bewusst anschaue. Fast schä-

me ich mich. Da liegt ein Paradies vor unserer Haustüre, und ich brauche fast ein halbes Jahrhundert, um es zu entdecken.

Ein altes Sprichwort fällt mir ein: „Warum in die Ferne

schweifen, das Schöne liegt doch so nah“ Wie recht man damit hat. Immer wieder höre ich, und bin auch selbst mit betroffen, dass wir betriebswirtschaftlich mit unseren kargen Böden benachteiligt