Schalkenmehren

Erholungsort mit Alleinstellungsmerkmalen

Hartmut Flothmann, Schalkenmehren

Kleinod für Naturliebhaber und Kulturwanderer

Das Drei-Maare-Dorf Schal-kenmehren, der anerkannte Erholungsort am Südufer des Schalkenmehrener Maares, dessen Gemarkung 420-560 m über Meereshöhe liegt, umgeben von der Kreisstadt Daun und den Ortsgemeinden Mehren, Udler und Üders-dorf, bietet Besuchern und Wanderfreunden einen erlebenswerten Aufenthalt. Jeder, der das erste Mal nach Schal-kenmehren mit seinen rund 640 Einwohnern kommt, ist überrascht, was der schmucke Ort, 1287 urkundlich erstmals erwähnt, an touristischen Anziehungspunkten aufzuweisen hat. Mit seinen Alleinstellungsmerkmalen und Besonderheiten verfügt das Eifeldorf über eine unverwechselbare, eigenständige Identität, die der Naturliebha-

ber oder Kulturwanderer individuell oder in Gemeinschaft mit Einheimischen, z. B. bei Wanderungen des örtlichen Eifelvereins, kennen lernen kann.

Kulturgeschichtliche Streifzüge in Schalkenmehren

Diese führen durch den malerisch gelegenen alten Ortskern und dessen Umgebung, folgen den Spuren der Kelten und Römer zu Hügelgräbern in unwegsamem Gelände, erfahren die Geschichte der Altburg, bewegen sich auf den Spuren des sagenumwobenen, von der Pest heimgesuchten und untergegangenen Dorfes Weinfeld, spüren den uralten, ehemaligen Getreidemühlen nach, ziehen an den einst lebenswichtigen Quellen, Bachläufen und Brunnen vorbei und folgen auf alten Pfaden Bildstöcken und Motivkreu-

zen aus drei Jahrhunderten.

Dorfrundgang

Die für jedermann zugängliche, historische Dorfführung, vom Eifelverein durchgeführt, lässt die Dorfgeschichte lebendig werden, die nachhaltig von der Maarlandschaft geprägt ist. Sie zeigt die alten Weberhäuser aus der Zeit der Haus- und Heimweber, man erfährt die alten Hausnamen, die im Volksmund noch geläufig sind und freut sich über die Eifeler Herdgussplatten, die die alten Häuser zieren. Dicht entlang des Kellisch-Hauses schauen wir in den Schloof, einen alten, holperigen Servi-tutsweg, der einen Blick über die alten Dächer des Dorfes ermöglicht. Eng mit der Ortsgeschichte verbunden sind das Heimweberei-Museum in der Alten Schule, Pitt Kreuz-

berg, der bekannte Maler der Eifel, der von 1913 - 1966 im Dorf lebte und arbeitete sowie das Observatorium Hoher List mit seinen geheimnisvollen sechs Kuppelbauten. Führungen sind in Absprache mit dem Heimweberei-Museum, der Pitt-Kreuzberg-Galerie (über Eifelverein) und der Sternwarte möglich.

Spannende Routen

Für Bewegung und sportliche Aktivität sorgen der Parcours Maarerlebnis Vulkaneifel für Nordic Walker, ausgehend von Schalkenmehren mit verschiedenen Strecken und Schwierigkeitsgraden zur Auswahl, natürlich auch für Wanderer und Läufer. Neu ist die Maarerlebnisroute mit Schleifen ab Schalkenmehren, eingebunden in die Beschilderung der Nordic Walker. Radwanderern bietet der 55 km lange Maare-Mosel-Radweg, der von Daun über Schalken-mehren und Gillenfeld bis zur Mosel führt, eine abwechslungsreiche Streckenführung. Mountainbiker sind bei den „Drei Maare Bikern“ in Schal-kenmehren willkommen.

Brauchtum noch sehr lebendig

Im Maardorf hat sich viel vom früheren Brauchtum erhalten. Tüchtig gefeiert wird an Karneval mit einem humorvollen Karnevalsumzug. Berüchtigt ist die Walpurgisnacht, in der „böse Geister“ durchs Dorf toben und allerhand Unfug anrichten. Ein Höhepunkt ist das alle zwei Jahre im Juli stattfindende Dorf- und Gästefest, das viele Besucher ins Dorf lockt. Darüber hinaus

gibt es viele Feste und Veranstaltungen im Maardorf, zu denen auch Gäste willkommen sind. Vielgestaltige Beherbergungs- und Gastronomiebetriebe in unterschiedlichen Preiskategorien sind darauf eingestellt.

Sommer- und Wintervergnügen am Maar

Der Campingplatz am Schilfufer des pittoresken Schal-kenmehrener Maares, direkt neben dem Natur-Maarbad, und dennoch nur wenige Meter vom Dorf entfernt, hat einen besonderen Reiz. Maarbad und Schalkenmeh-rener Maar sind im Sommer für Schwimmer, Angler und Bootsfahrer ein Geheimtipp. Aber auch im Winter kann das Maar, wenn es brüllt - ein Naturereignis, hervorgerufen durch Spannungsrisse in der Eisdecke – oder wenn die Angler unter der Eisdecke fischen oder die Kinder Eishockey spielen, erlebenswerte Stunden bieten, die man zeitlebens nie vergisst.

Eifelgold auf den Anhöhen

Wer die einzigartige Natur in Schalkenmehren und Umgebung erwandern möchte, dem stehen Naturschutzgebiete in reicher Auswahl zur Verfügung. Etwa 25% der Gemarkung Schalkenmeh-ren ist als Naturschutzgebiet ausgewiesen, damit wäre das Dorf Spitzenreiter in der Vul-kaneifel. Uralte Apfelbäume in voller Blüte und eine große Artenfülle findet man je nach Jahreszeit im Naturschutzgebiet „Dauner Maare“. Im Mai/ Juni schmückt das Eifelgold,

wie der blühende Besenginster genannt wird, den weiten Maarkessel. Spaziergänge auf den Maar-Rundwegen und die Drei-Maare-Wanderung (Schalkenmehrener-, Weinfelder- und Gemündener Maar) bieten lohnende Ziele wie z.B. den Flugplatz Sen-held, das Maarkreuz, die uralte Weinfelder Kapelle, deren Spiritualität allen Widerständen trotzte, den mächtigen Pilatus-Felsen, einem riesigen schwarzen Lavabrocken, den Mäuseberg mit Dronketurm und Fernblick und schließlich das Moltke-Denkmal und die Skipiste am Mäuseberg.

Auf dem Eifelsteig

Auf der Strecke von Daun nach Manderscheid ist die Gemarkung Schalkenmeh-ren mit einer faszinierenden Wegstrecke von 7,2 km in den Eifelsteig integriert. Klares Wasser, grandiose Ausblicke, ausgedehnte Wälder und altehrwürdige Kulturgüter begleiten den Premium-Wan-derer. Aber man würde sich nicht im European Geopark Vulkaneifel befinden, würde man nicht auf weitere vulkanisch entstandene Geotope stoßen. Majestätisch hoher Nadelwald, Vogelgezwitscher in allen Stimmlagen und einsam kreisende Raubvögel vermitteln das Gefühl von Ruhe und Abgeschiedenheit. Das Dorf und seine Umgebung ist für Ferienwanderer geradezu prädestiniert: Durch den bekannten Fernsehjournalisten Manuel Andrack ist auch die Schönheit des Lieserpfades in aller Munde. Als „Königsweg“ wird der Sieben-Maare-Weg

apostrophiert. Die angrenzenden Naturschutzgebiete Sangweiher mit Aussichtsturm sowie das Flachmoor Mürmes sind Natur-Erlebnisse besonderer Art. Alle genannten Wanderwege sind vom Eifelverein deutlich markiert.

Erlebniswanderungen

Maarseen, Trockenmaare mit Flachmoor-Eigenschaften sowie gänzlich verlandete Maare und Schlackenkegel sind die Charakteristika der Vulkanlandschaft rund um Schalkenmehren. So weist die quartäre Schalkenmehrener Maargruppe – entstanden vor etwa 20 000 – 30 000 Jahren, als noch die letzte Eiszeit herrschte - mit ihrem unverwechselbaren Natur-und Landschaftsbild, poetisch auch als „Augen der Eifel“ bezeichnet, in der Vulkaneifel ein beeindruckendes Alleinstellungsmerkmal auf. Viel älter, ca. 100 000 Jahre, sind die beiden verlandeten Maare „Hoher List“ und „Westlich Hoher List“, die außerhalb der Maargruppe liegen. Auch für geologisch neugierige Besucher ist es gar nicht so einfach, die von den Vulkanologen nachgewiesenen Maare in Schalkenmehren aufzuspüren. Der Eifelverein führt daher Maar-Erlebniswanderungen durch. Vor den Vulkan-Touristen kamen bereits in den 1890er Jahren die Maarforscher in das Maardorf, um den Vulkanismus vor Ort wissenschaftlich zu untersuchen. Und das ist bis heute so geblieben. Die Forschungsergebnisse werden immer spannender. Als

Naturerbe von europäischem Rang ist die Vulkaneifel in die Liste der UNESCO-Global Geoparks aufgenommen worden und hat die Anerkennung als „Nationaler Geopark Vulkanland Eifel“ bekommen. Auch die Deutsche Vulkanstraße führt durch die Gemarkung Schalkenmehren. Als Station 26 ist das Weinfelder Maar ausgewiesen. Die Landschaft der Vulkaneifel mit ihren vielgestaltigen Maarseen in Schalkenmehren ist dank ihrer unverkennbaren

Schönheit bei Wanderern und Feriengästen sehr beliebt. Aber das gilt im selben Maße auch für die einheimischen Dorfbewohner, die hier leben und arbeiten und eine starke Bindung an ihre Heimat haben, nicht wenige schon seit vielen Generationen.

Quellenangaben:

Hartmut Flothmann: Wanderführer Schalkenmehren, Aachen, 2008; Hartmut Flothmann: Wandervorschlag des Jahres 2009, EifelJahrbuch 2009 Homepage der Ortsgemeinde Schalken-mehren: www.schalkenmehren.de