Humor im Alltag

Walter Klaeren, Gerolstein

Im Elternhaus meines Vaters in Müllenborn gibt es eine Tochter und fünf Söhne. Es ist später Abend, doch die Jungen sind immer noch sehr laut im Schlafzimmer. Opa Nikolaus Klaeren ruft: "Wat oss loa owe loss?" Stimme eines Jungen: "Mir konne net schloa-fe, mir han noch keen Schmess krisch!" Josef, einer der fünf Jungen brachte nach und nach mehrere Freundinnen mit. Bei Ankunft einer weiteren neuen Errungenschaft rät Opa Nikolaus ihr: "Mädche, äß dich jot satt, näste Sonnich brängt hän wier en anert mot!" Nikolaus Klaeren steht in seinem kleinen Krämerladen hinter der Theke und sieht wie ein Mann aus einem Fass einen Hering stibitzt und sich den rasch in die Manteltasche steckt. Wortlos geht er zum Fass, zieht danach die Tasche des Mannes auf und schüttet eine große Kelle fischiger Salzbrühe hinein mit den Worten: "Fesch mosse schwomme!" Er wettet mit seinem Vater, dass er den kürzesten Weg nach Duppach kenne. Sofort macht er sich auf den Weg, marschiert in NeuOos gradewegs durch eine Gaststube, reißt das Fenster auf, ruft: "Op riecht no Duppich!" springt durch und verschwindet so als Wettsieger in Zielrichtung.