Erster "Eifel-AWARD" ging an Krimi-Initiative

Die Zukunftsinitiative Eifel hat am Donnerstag, den 03. Dezember 2009, erstmals den sog. "Eifel-AWARD" im Augustiner-Kloster in Hillesheim verliehen, um beispielhaftes Engagement sowie vorbildliche Initiativen in und für den Eifel-Ardennen-Raum auszuzeichnen. Preisträger war die Krimi-Initiative Eifel, durch die die Region weit über die Grenzen von Rheinland-Pfalz bekannt wurde. Zu ihr gehören neben den Eifelkrimis von Jaques Berndorf und Ralf Kramp, das alle zwei Jahre stattfindende Krimifestival "Tatort Eifel", das Kriminalhaus in Hillesheim, Krimi-Wanderwege und -Übernachtungen und vieles mehr. Stellvertretend für alle, die die Region kulturell, touristisch und auch wirtschaftlich durch ihr "kriminalistisches Treiben" gefördert und bekannt gemacht haben, nahmen die Kriminalschriftsteller Michael Preute (Jaques Berndorf) und Ralf Kramp den undotierten Preis in Form einer Skulptur entgegen. Überreicht wurde der Preis von Landrat Heinz Onnertz und Helmut Etschenberg vom Städteregionsrat Aachen. Dr. Jürgen Hardeck, Geschäftsführer und künstlerischer Leiter des Kultursommers Rheinland-Pfalz, hielt anlässlich der Preisverleihung folgende lesenswerte Laudatio:

"Es wurde bereits soviel Gutes und Richtiges gesagt, ich müsste in einer Laudatio sehr viel davon wiederholen. Aber das hab ich mir schon gedacht, darauf bin ich vorbereitet. Daher schlüpfe ich jetzt mal in die Rolle von jemand, der das alles ein wenig anders sieht -und meine Rede ist, in klassischem BerndorfStil überschrieben mit: " Eifeltäter".

Hohes Gericht, meine Damen und Herren!

Als Anklagevertreter muss ich zunächst meine früher gemachte Behauptung (vgl. Kulturland Magazin 2, 2009, Seite 56), der hier anwe-

sende Schriftsteller und Journalist Michael Preute, alias Jaques Berndorf, sei an allem Schuld, korrigieren bzw. relativieren. Weitere Ermittlungen haben gezeigt: Es handelt sich im vorliegenden Fall nicht um einen Einzeltäter, sondern um eine ganze Gruppe, die offenbar schon vor Jahren mit dem Vorsatz angetreten ist, der Eifel ein neues Image zu verpassen.

Die Schreibtischtäter können dabei klar benannt werden. Sie heißen - neben Michael Preute - etwa Ralf Kramp, Carola Clasen, Angelika Koch, Carsten Sebastian Henn, Andreas Izqierdo und Edgar Noske (weitere Namen könnten bzw. müssten genannt werden). Wir müssen heute feststellen, dass dieses Vorhaben in einem ganz erstaunlichen Maße gelungen ist, weil die natürliche Widerstandskraft der Eifler gegen diese subversive Bestrebung zermürbt wurde, bis sie faktisch zum Erliegen kam.

Die herausgehobene Rolle des Jaques Berndorf (man beachte bereits den Missbrauch des Namens eines unbescholtenen Eifeldörfchens) in dieser Verschwörung steht dennoch zweifelsfrei fest. Sie erklärt jedoch nicht das gesamte Ausmaß des Angerichteten. Werfen wir einen kurzen Blick zurück, so sehen wir jedoch, wie der von seinen Verehrern als "Vater des Eifelkrimis" bzw. gar als "Vater des Regionalkrimis" gesehene Preute mit einer subversiven Einzeltat, der Veröffentlichung des Krimis "Eifel-Blues", bereits 1989 den ersten Schneeball ins Rollen brachte. Das daraus entstandene "Schneeballsystem" ist es, was uns heute Abend beschäftigt.

Zunächst zögerte Preute wohl noch, fürchtete vielleicht die Folgen, so dass er erst 1993 den nächsten Coup startete: "Eifel-Gold". Dann aber gab es für ihn kein Halten mehr, es ging quasi Schlag auf Schlag.

Die kriminelle Energie die zwischen "Eifel-Gold" (1993) und "Mond über der Eifel" (2008) in ihm Bahn brach, riss nicht nur über 4,5 Mio. Leserinnen und Leser mit, sondern machte ihn zu einer Art "Eifel Schinderhannes", um den sich rasch eine Bande von Gleichgesinnten scharte, die im Folgenden allein, aber auch gemeinschaftlich, zuschlug. Die bisher friedliche Eifel verwandelte sich in ein Tollhaus! 1999 Treffen des SYNDICATS, 2001 erster "Tatort Eifel". Es folgten bislang 4 weitere, alle angezettelt und organisiert in einem Ort, dem man eigentlich nicht mehr zutraut, als dass man dort sein Kfz an- und abmelden kann: der Kreisverwaltung Vulkan-eifel in Daun. Heinz-Peter Hoffmann und ein engagiertes Team aus kommunalen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie dazu geholten Profis und ehrenamtlich kriminalisierenden schufen ein Krimi-Medienfestival, das die Eifel bald bundesweit ins Gerede brachte. Fachtagung für die Krimi-Medienszene und Event für das Publikum zugleich. Nun steht schon wieder eine "Criminale" in der Eifel an und der nächste "Tatort Eifel" kommt bestimmt.

Bei keiner der gerade genannten Ereignisse versäumten es die sogleich zahlreich und eilig aus der Landeshauptstadt Mainz angereisten Politiker, daraufhinzuweisen, was für eine friedliche und harmlose Gegend die Eifel doch in Wirklichkeit sei. Doch ihre Beschwichtigungstaktik verfing nicht. Das Treiben ging unvermindert weiter! Außerdem kann ich mich nicht erinnern, dass in irgendeiner anderen Gegend dauernd nackte Frauenleichen oder Mafiaopfer neben den Autobahnen gefunden werden oder Bau- und Finanzskandale an der Tagesordnung sind, die einem erscheinen wie angezettelte Marketingmaßnahmen für "Deutschlands Krimilandschaft Nr. 1", wie man die schöne Eifel mittlerweile vielfach verhöhnt.

Dann kamen auch noch Trittbrettfahrer hinzu, wie z.B. der einschlägig bekannte Dr. Josef Zierden, der einen Eifel-Krimi-Reiseführer veröffentlichte, der zu mittlerweile unzähligen Krimischauplätzen in der Eifel führt.

Nicht aus eigenem Antrieb, sondern angestiftet von dieser verschworenen Bande, die mittlerweile auch die hier tätigen Touristiker unterwandert und umgedreht hat, so dass diese mit Pauken und Pauschalen das wilde Treiben salonfähig machen, kommen neben den immer mehr werdenden touristischen Gaffern immer mehr Film- und Fernsehschaffende in die einst so friedliche Gegend. Und hinter all dem steht sogar noch ein leibhaftiger Landrat, der Angeklagte ist im Saal, der dieses Treiben auch noch nach Kräften fördert! Italienische Verhältnisse, meine Damen und Herren! Kein Wunder, dass man hier in Hillesheim schon ein Gefängnis als Hotel betreiben muss, dass ein Besuch im Kriminalhaus Hillesheim mit seinem Cafe Sherlock als Schman-kerl gilt. Und dann los zum Eifelkrimi-Wanderweg, zum Blutspurwochenende oder zum Krimidinner! Ein wahrhaft mörderisches Programm!

Aber: Crime sells - meine Damen und Herren! So ist es leider nun mal! Nun, die Folgen sind allgemein bekannt:

Überall spricht man über die "Krimi-Landschaft-Nr. 1", die Eifel, immer mehr Neugierige fallen ein, nichts ist mehr so, wie es einmal als, als die Eifel für die meisten Menschen noch ein weißer Fleck auf der Landkarte war, ein schönes Mittelgebirge, wo eigentlich nie etwas los war, wenn nicht gerade ein Vulkan ausbrach. Und selbst der "Schwarze Mann" war doch kein Verbrecher, sondern bloß ein harmloser kleiner Berg in der Schnee-Eifel!

Vorbei, verlogen, verspielt!

"Als traditionell abgeschiedene Landschaft, in der die Bevölkerung eine stille und einfache Lebensweise pflegt, bot die Eifel einen guten Boden für eine lebendige Volkspoesie. In Sagen, Legenden und Märchen, die an langen Winterabenden in den Bauernstuben erzählt wurden, spiegelt sich häufig die Sehnsucht nach einer besseren Welt, die im Kontrast zur vorgefundenen Lebenswirklichkeit stand", so steht es noch heute in wikipedia über die Eifel. Aber die Wirklichkeit sieht doch ganz anders aus!

Wenn man hier nicht aufpasst, und tatsächlich bei einer Wanderung in einer Bauernstube oder einer Scheune übernachten wollte - da müste man doch aufpassen, ob diese nicht gerade abgefackelt wird für irgendeinen Film mit skandalös- ehrabschneidenden Titeln wie "Brennendes Schweigen", "Die Bluthochzeit", "Tod in der Eifel" oder "Mord mit Aussicht".

Und was ist eigentlich mit dem Jugendschutz? Ralf Kramp, sozusagen die rechte Schreibhand des Anstifters Berndorf, war der erste Autor, der sich mit seiner Reihe um das "schwarze Kleeblatt" in der Eifel sogar an Kinder herangemacht hat! Harald Schneider ist Autor der in der Eifel angesiedelten Kinderkrimiserie "Die Meisterschnüffler", einem interaktiven Leseangebot, das Leserinnen und Leser ab 8 Jahren (!) an unterschiedliche Schauplätze in der Eifel führt. Mit einem sogenannten "Junior Award" werden schon Kinder und Jugendliche beim "Tatort Eifel" angefixt!

Die Täter sind sehr gut organisiert und haben offensichtlich Unterstützung bis in höchste Mainzer Kreise. Sie sind schlagkräftig, effizient und ideenreich. Bisher haben Sie alle ihre

Ziele erreicht. Nun will man sie offensichtlich durch einen Preis korrumpieren, damit sie träge werden und sich auf ihren Lorbeeren ausruhen! Dann kann endlich wieder Frieden einkehren!

Ich sage aber voraus: sie werden weitermachen. Sie werden sich nicht beirren lassen. Sie waren viel zu erfolgreich, um sich von ihrem Weg abbringen zu lassen. Und nun muss ich Ihnen auch noch gestehen: ich bin selbst einer der Hintermänner, die diese Entwicklung ermöglicht haben! Ich fand die Eifel immer schon schön, aber zum Sterben schön, finde ich sie halt erst, seitdem das erfolgreichste Genre des dt. Buchmarktes und des dt. Fernsehens hier Einzug gehalten hat!

Daher meinen herzlichsten Glückwunsch zu einer - auch für das Land Rheinland-Pfalz! -ganz einzigartigen und sehr erfolgreichen kulturtouristischen Initiative, die ganz im Sinne des rheinland-pfälzischen Kultursommers die Region für Gäste und Einheimische gleichermaßen interessanter gemacht, und sie dadurch nicht zuletzt auch wirtschaftlich belebt hat -der Initiative "Krimiland Eifel"! Chapeau!"