Neubau Kreisverwaltung

Helmut Klassmann, Daun

Ein neues Gebäude muss her: Diese Tatsache kristallisierte sich Anfang der 60er Jahre immer deutlicher heraus, da das 1830/31 errichtete Kreishaus aus allen Nähten platzte und die Mitarbeiter des ehemaligen Landratsamtes (heute Kreisverwaltung) an vier verschiedenen Standorten ihre Arbeit verrichteten.

Zunächst konzentrierten sich die Überlegungen darauf, den ehemaligen Standort in der Leopoldstraße 9 (heute Vulkanmuseum) aufzustocken und einen Erweiterungsbau anzuschließen. Diese Pläne wurden jedoch schnell verworfen.

Im Jahre 1960 erfolgte der erste Grunderwerb für das spätere Bürogebäude in der Mainzer Straße. Diese Entscheidung wurde heftig diskutiert, da ein Neubau der Kreisverwaltung auf der grünen Wiese stattfinden sollte, denn zu dieser Zeit lag das Gebäude am Rande der Stadt Daun.

Heute gestaltet sich diese Situation ganz anders. Aus der ehemaligen Randlage ist ein Verwaltungszentrum geworden, das alle Dauner Behörden - das Finanzamt, Katasteramt, Amtsgericht, die Polizei sowie das Gesundheitsamt -, das inzwischen in die Kreisverwaltung integriert wurde, umfasst. Einzig die Verbandsgemeindeverwaltung hat ihr Zuhause in der Leopoldstraße. Aber nun zur weiteren Entwicklung: Im Herbst 1961 wurde ein Architektenwettbewerb zur Errichtung eines Neubaues nördlich der Bitburger Straße ausgeschrieben. Insgesamt waren 51 Entwürfe im Rahmen des Architektenwettbewerbs eingereicht worden, aus dem Hans Georg Heimel, Frankfurt, als Sieger hervorging.

1962 musste die Maßnahme zurückgestellt werden, da die von der Bundesregierung geforderte Maßhaltung zur Dämpfung der Konjunktur (Baustoppgesetz) einen Neubau nicht zuließ. In der Folgezeit wurde entschieden, das Gebäude durch die eigene Bauabteilung der Kreisverwaltung neu zu planen. Zeitliche Verzögerungen traten auch dadurch ein, dass die Bauabteilung mit der Planung des heutigen Geschwister-Scholl-Gymnasiums beauftragt war. Schließlich konnte am 04.November 1965 mit den Erdarbeiten durch die Firma Gräfen, Daun, begonnen werden. Der Neubau wurde Ende 1967 fertiggestellt, sodass der Umzug in der ersten Woche des Jahres 1968 durchgeführt werden konnte. Das Verwaltungsgebäude wurde Ende der 80er Jahre umgebaut und um die bis dahin fehlenden Sitzungsräume erweitert.

Inzwischen waren auch die Wohngebäude für die Bundeswehrangehörigen westlich vom Gebäude der Kreisverwaltung erstellt worden.

Aus der ehemaligen Randlage ist auch durch das evangelische Gemeindezentrum, die Thomas-Morus-Kirche, die beiden Gymnasien und die Kindergärten ein großes Dienstleistungszentrum entstanden, und die drei Klatschweiber vor der Kreisverwaltung werden auch in Zukunft das Geschehen im Kreishaus beobachten.