Kloster Himmerod darf nicht untergehen!

Günter Bill, Deudesfeld

Meine Erinnerungen an das Kloster Himmerod liegen schon sehr lange zurück. Einer unserer Lieferanten war die Kokos- und Teppichweberei Schär in Eisenschmitt. Oft nahm unser Vater mich und meinen Bruder Walter dorthin mit. Meist gingen wir zu Fuß und besuchten bei diesen Gelegenheiten auch das Kloster Himmerod. Später fuhr ich mehrmals mit dem Fahrrad allein durch das schöne Salmtal zum Kloster. Mir ist auch noch das große Rote Kreuz auf dem Dach des Klosters im Gedächtnis, welches an das Lazarett der deutschen Wehrmacht während des Krieges erinnerte. Zahlreiche verwundete Soldaten ließen dort ihr Leben, die nun auf dem Ehrenfriedhof nahe des Klosters ruhen. Nach dem Zweiten Weltkrieg fuhr ich mit einem Motorrad nach Eisenschmitt zu unserer Lieferfirma und anschließend als Spritztour nach Himmerod. Und weil meine Mutter als sehr fromme Frau meist im Kloster beichtete, musste ich sie in gewissen Zeitabständen zu ihrem Beichtvater, Pater Raimund, fahren. Den Wiederaufbau der durch Napoleon zerstörten Kirche erlebten wir in den Jahren 1952 -1960 mit; ebenfalls den Einbau der neuen Klais-Orgel im Jahr 1962. Etliche Jahre später, wir hatten nun ein Auto, besuchten wir Himmerod oft und regelmäßig, an Weihnachten zur Mette, zu Festgottesdiensten, zur stillen Einkehr und zu Orgelkonzerten. Als Busunternehmen organisierten wir ab 1960 regelmäßige Omnibusfahrten zu diesem herrlich gelegenen Kloster Himmerod. Seit der Gründung von Himmerod im Jahr 1134 hat es eine wechselvolle Geschichte erlebt und ist wohl augenblicklich auf einem Tiefpunkt mit der Einleitung einer Insolvenz angekommen. Dringend bedarf es der finanziellen Erholung, aber auch einer Neuorientierung, wie dies bei der Klostergaststätte und dem Buchladen schon geschehen und für die Fischzucht und die eventuelle Käserei mit Museum noch in Planung ist. Derzeit läuft eine große Hilfsaktion, nicht nur in unserer Region, sondern weit über unsere Grenzen hinaus, die unbedingt zum Erfolg führen muss. Der gegründete Förderverein wird diese schwierige Aufgabe hoffentlich meistern und mit Gottes Segen zum Erfolg führen. Möge jeder auf seinem Platz mit Sorge tragen, dass unser Eifelkloster Himmerod nicht untergeht.

Foto: GesundLand Vulkaneifel