Fünfzig Jahre Seit' an Seit'. . .

Hajo Mais, Simmerath

Sie hatten lang sich drauf gefreut, nun war'n sie endlich Eheleut.
Die Trauung, feierlich und schön, die Braut so lieblich anzuseh'n.

Ein Traum in Weiß ihr Hochzeitskleid, und ganz stolz an ihrer Seit
der Bräutigam des Glückes voll -, die Orgel spielte leis in Moll.

Die Hochzeitsparty war vom Feinsten, es stimmte alles bis zum Kleinsten,
tat an Speis und Trank sich gütlich, und danach wurd's urgemütlich.

Vom guten Tropfen schon beseelt, der Opa eine Rede hielt,
ließ leben hoch das junge Paar, die Stimmung ganz vorzüglich war.

Dann spielte auf ein Pianist, laut wurd es mit Applaus begrüßt,
und stolz führte der Onkel Franz, die junge Braut zum flotten Tanz.

Das alles war vor fünfzig Jahr, die Goldhochzeit steht nun ins Haus.
Sie sind sich immer noch sehr nah, nie ging die Liebe Ihnen aus.

Sie zogen sieben Kinder groß, drei Mädchen und vier Knaben,
im Haus war oft der Teufel los, sie haben's mit Geduld ertragen.

Sind stolz auf ihre Enkelschar, zwölfe sind es an der Zahl.
Langweilig nie ihr Leben war, wenn's auch nicht leicht so manches Mal.

Nun ehrt man sie, singt Lieder und hält lange Reden, hat's Haus geschmückt ganz wunderbar.
Der Pastor kam um sie zu segnen wie einst, als er getraut das Paar.

Fünfzig Jahr', - wohin die Zeit? sie ging nicht wie im Flug dahin.
Fünfzig Jahr' in Freud und Leid, erfüllt von ihres Daseins Sinn.